Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
ihnen, offenbar immer noch gelangweilt und missmutig.
»Liebling?« Topaz wandte sich zu ihm um. »Frederick hat gerade vorgeschlagen, auf einen Kaffee zu Althea zu fahren. Ich finde, das ist eine wunderbare Idee, was meinst du?«
»Was meint Althea?«
»Ich bin nicht sicher, ob ich vernünftigen Kaffee dahabe.«
»Ich trinke sowieso nur Kräutertee«, erklärte Topaz. »Haben Sie den?«
»Ja«, zischte sie.
»Dann ist ja alles geregelt.« Frederick strahlte. »Die Rechnung bitte!«
Althea wartete im Foyer, während Topaz im Waschraum war. Sie hatte keineswegs die Absicht, den Spiegel mit einem Fleisch gewordenen Schönheitsideal zu teilen. Ganz sicher nicht, nachdem dieses Schönheitsideal gehört hatte, dass Frederick sie zu dick fand.
»Du hattest überhaupt kein Recht, irgendwelche Leute in mein Haus einzuladen!«, warf sie ihm vor, als sie vom Parkplatz fuhren, gefolgt von Patrick und Topaz.
»Ach, komm schon. Es schien das Naheliegendste. Warum sollen wir überhöhte Restaurantpreise für etwas bezahlen, was wir zu Hause billiger haben können? Und sie scheinen ein nettes Paar zu sein.«
»Reizend. Vor allem Topaz«, brummte sie und sah aus dem Fenster.
»Wie bitte?«
»Nichts. Ich hoffe nur, die Kinder sind ins Bett gegangen.«
»Warum? Es sind nette Kinder. Ich bin stolz auf sie.«
Um des lieben Friedens willen verbiss Althea sich die Bemerkung, dass er wohl kaum ein Recht hatte stolz zu sein, wo er doch so gut wie nichts zu ihrem Gelingen beigetragen hatte.
Die Kinder waren natürlich nicht ins Bett gegangen. Sie sahen ein Video, vermutlich irgendetwas pädagogisch Bedenkliches. Das Wohnzimmer, das frisch gesaugt und makellos aufgeräumt gewesen war, als Althea das Haus verließ, war jetzt ein Friedhof für Pizzakartons, Chipstüten und Colaflaschen. Popcorn und Tortillachips bedeckten den Teppichboden wie Herbstlaub. Bozo hatte eine Papierserviette zerfetzt und verspeiste gerade ein Stück Ananas-Pepperoni-Pizza auf dem Sofa, wobei sie Unmengen von Tomatensoße auf der frisch gewaschene Decke verschmierte.
Alle außer Bozo standen auf, als die Erwachsenen eintraten. Der Hund knurrte.
»Entschuldige«, sagte Merry. »Wir wollten noch aufräumen. Ihr kommt ziemlich früh.«
»Stimmt«, erwiderte Althea und schob ihre Besucher energisch Richtung Wintergarten, der glücklicherweise noch genauso aussah, wie sie ihn verlassen hatte. »Hier sitzt man ohnehin viel schöner.« Sie schaltete die Tischlampen ein, die große, exotische Schatten gegen die Decke warfen. »Bitte, nehmt Platz. Ich geh und mach Kaffee.« Sie ging eilig hinaus, ehe irgendwer widersprechen konnte.
Die Kinder waren viel beschämter als sie. Merry fuhr ihre Brüder an, die betreten die Pizzakartons einsammelten und in den Kamin stellten.
»Nein, nicht dahin«, sagte Althea wie ungezählte Male zuvor. »Im Winter, wenn wir Feuer machen, dann ja, aber bitte nicht im Sommer. Werft sie in den Mülleimer.«
»In Ordnung, Mum, machen wir«, sagte William, der offenbar das Gefühl hatte, sie hätten ihre Mutter im Stich gelassen und eigentlich sei es trotzdem in erster Linie ihre Schuld.
»Schon gut«, sagte Althea versöhnlich. Sie war völlig seiner Meinung. »Und geht anschließend rüber und sagt Guten Abend. Euer Daddy möchte euch vorstellen.« Ihr Stöhnen folgte ihr bis in die Küche.
Althea zerrte ihre Emaillekanne ganz hinten aus dem Schrank. Sie war seit Jahren nicht benutzt worden und völlig eingestaubt. Wütend dachte sie an die silberne Kaffeekanne, die Frederick mitgenommen hatte. Damals war es ihr egal, sie hatte sie auch seither nie vermisst. Und selbst wenn sie sie jetzt hätte, überlegte sie, eine Silberkanne konnte man nicht einfach unter heißes Wasser halten, um sie zu säubern, sondern sie machte richtig Arbeit.
Hinter ihr erklangen Schritte. Vermutlich William mit den Pizzakartons, der eine Erklärung für ihre frühe Heimkehr wollte.
»Das sieht Daddy wirklich ähnlich«, schimpfte sie und stellte ein Tablett auf die Anrichte. »Er lädt einfach diese Leute ein, in mein Haus, ohne ein einziges Wort wie »wenn’s dir recht ist«. Ich hasse diese Kaffeedinger. Mach du den Kaffee, sei ein Schatz, ja?«
»Einverstanden«, sagte Patrick. »Wenn du mir sagst, wo alles ist.«
Kapitel 9
A lthea fuhr entsetzt herum. »Oh, mein Gott. Es tut mir so leid, ich dachte, Sie sind William.«
Patrick lächelte. »Macht doch nichts. Ich bin überzeugt, ich kann ebenso gut Kaffee kochen wie er.«
Althea hätte ihn
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