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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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werden, weil das passende Gegenstück sich einfach in Luft aufgelöst hatte. Dies oder jenes war neu angeschafft worden, ein Sweatshirt, ein Paar Schuhe oder Strümpfe, und sie mussten mit einem Filzschreiber gekennzeichnet werden. Altheas Nähkorb enthielt mehrere Meter mit Namensschildchen, aber die durften auf keinen Fall benutzt werden. Namensschildchen waren ungefähr so wie Fäustlinge, die man an einem langen Gummiband um den Hals trug – schrecklich peinlich.
    Dann gab es das alljährliche Problem, dass einzelne Kleidungsstücke der Schuluniform über die Ferien klammheimlich zu klein geworden waren und sie mussten schnellstmöglich ersetzt werden. Merry kam jetzt auf die weiterführende Schule, und das hatte zur Folge, dass die Uniformröcke immer die falsche Länge hatten, weil die Mode sich über die Ferien plötzlich und unerklärlich geändert hatte. Letztes Jahr reichten sie fast bis an die Knöchel, dieses Jahr war Mini angesagt. Althea weigerte sich die Röcke abzuschneiden, da zu befürchten stand, dass im nächsten Frühjahr schon wieder alles ganz anders sein würde. Also blieb ihr nichts übrig, als riesige Säume zu nähen und ihrer Tochter beizubringen, wie man Röcke in der Taille aufrollt.
    Das Schlimmste waren jedoch die Kleidungsstücke, die man in achtlos verstauten Plastiktüten fand, wo sie seit Ende des letzten Schuljahres vor sich hin gegammelt hatten. Irgendwie mussten sie noch gewaschen und getrocknet werden, all die Flecken, die die Zeit und Mikroorganismen darauf hinterlassen hatten, mussten verschwunden sein, ehe die Schule anfing.
    Am Ende eines jeden Halbjahres führte Althea eine Razzia in den Zimmern ihrer Kinder durch und schüttelte jeden Plastikbeutel im Haus aus, um zu verhindern, dass es passierte. Und trotzdem stellte sich das Problem zu Schulbeginn ein.
    »Weißt du, was ich an Schuluniformen am meisten verabscheue?«, sagte sie zu Jenny, dem einzigen Mitglied des Haushaltes, mit dem sie noch sprach. »Dass sie mich immer zwingen, am Wochenende zu waschen.«
    »Aber es heißt, es sei besser für die Kinder, wenn sie alle die gleichen Sachen tragen. Es verhindert, dass Kinder reicher Eltern immer besser gekleidet zur Schule kommen als die aus ärmeren Familien.«
    »Blödsinn«, widersprach Althea. »Glaub bloß nicht, die Kinder wüssten nicht ganz genau, wessen Schuluniform teuer war und wessen billig.«
    »Ich hab nur wiederholt, was ich gelesen hab.«
    »Ja, ich weiß. Entschuldige, dass ich Vorträge halte. Dabei hast du sicher ganz andere Dinge im Kopf und bist aufgeregt wegen morgen.«
    »Na ja, ein paar Schmetterlinge hab ich schon im Bauch. Aber ich bin gut vorbereitet und das Klassenzimmer sieht einfach super aus. Ich habe jede Menge Poster aufgehängt und die Namensschilder der Kinder stehen auf ihren Schulbänken. Sieht richtig niedlich aus.«
    »Ich muss unbedingt vorbeikommen und es mir ansehen. Nächste Woche muss ich sowieso zur neuen Schule. Diese blöde Schulratssitzung. Ich weiß nicht, wie ich mich von Mrs Jenkinstown überreden lassen konnte, die Schriftführung zu übernehmen.«
    »Vielleicht weil du so gutmütig bist?«
    »Oder so dämlich.«
    Merry kam herein. »Kann ich jetzt was zu essen machen oder bist du immer noch sauer?«
    »Ich bin immer noch sauer«, grollte Althea und stapfte wütend hinaus, um im Wintergarten die Zeitung zu lesen.
    Jenny folgte ihr wenig später und reichte ihr ein Glas Wein. Es war Altheas Wein, aber es war trotzdem lieb von ihr.
    »Du bist ziemlich hart zu den Kindern in letzter Zeit. Setzt die Sache mit Patrick dir so zu?«
    »Nein, natürlich nicht! Ich mach mir Sorgen, weil ich keinen Job und kein Geld habe!«
    Patrick hatte sich beim Vorsitzenden entschuldigt und nahm an der Sitzung nicht teil. Althea fragte sich, ob es damit zu tun hatte, dass er wusste, dass sie da sein würde, oder ob es wirklich »anderweitige Verpflichtungen« waren, wie er behauptete, die ihn fernhielten. Während sie die Anwesenheitsliste herumgehen ließ, befand sie, dass es ziemlich eingebildet war, zu glauben, sie habe etwas damit zu tun.
    Es war eine andere Umgebung und die Ratsmitglieder waren ihr fremd, aber ebenso wie bei den meisten Sitzungen des alten Schulrates, die Althea protokolliert hatte, ging es auch hier vornehmlich um Geld und darum, dass es allzu knapp war. Aber Geoffrey Conway hatte auch gute Neuigkeiten: die Mittel zum Bau der neuen Schulgebäude waren endlich bewilligt worden.
    »Die Finanzierung ist gesichert«,

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