Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
den Steaks, die mit Olivenöl eingestrichen und vor Hund und Katzen sicher untergebracht ihres Schicksals harrten, war das Essen praktisch fertig. Als Vorspeise sollte es eine Pastete aus Räucherhering geben. Das war ebenso einfach wie preiswert und konnte im Gegensatz zu den Steaks schon Stunden vor dem Essen zubereitet werden. Merry und Ronnie hatten den ganzen Nachmittag und ein Paket Toastbrot darauf verwendet, Melba-Toast und Butterröllchen herzustellen.
Merry war außerdem dafür zuständig, die Fritteuse auszupacken und gebrauchsfertig zu machen. Althea hatte sie bei einem Preisausschreiben gewonnen, aber bislang nie benutzt. Sie eignete sich zweifellos hervorragend zum Sautieren von Kartoffeln, aber es hatte eine ganze Flasche Öl gebraucht, um sie zu füllen. Beim nächsten Mal, hatte Rupert angemerkt, solle sie versuchen ein Öl sparendes Modell zu gewinnen. Althea, ungerecht und ein rücksichtsloser Ausbeuter wie alle Mütter, nahm diese Kritik zum Anlass, Rupert die Verantwortung für das Gelingen der Kartoffeln aufzubürden. Sie lagen vorgekocht und in Scheiben geschnitten in einem unordentlichen, grauen Häuflein im Geschirrschrank – der Kühlschrank war wegen Überfüllung geschlossen.
Der Salat, mit Rücksicht auf die Vegetarier mit Avocados und Schimmelkäse verfeinert, war fertig, Ruperts Vinaigrette musste nur noch darüber gegeben werden. Dem Nachtisch – zwei einzelne Schälchen mit Mousse au Chocolat und eine große Schüssel voll für die Kinder – fehlten nur noch Schlagsahne und Schokostreusel. Es war kein Gourmetmenü und wäre Althea allein gewesen, hätte sie etwas Ausgefalleneres gekocht, aber sie wusste, solange es schmeckte, würde Patrick zufrieden sein.
Sie kam mit zwei Gläsern und einer Schüssel mit Pistazien in den Wintergarten zurück. Während sie die erste Pistazie knackte, überlegte sie, dass der Küchenboden in Windeseile mit Schalen übersät sein würde, wenn die Kinder sich auf das angebrochene Paket stürzten.
»Auf den Wettbewerb«, sagte Patrick und hob sein Glas.
Althea nahm ihres ebenfalls. »Und auf meinen Zeichenlehrer.«
»Auf unseren gemeinsamen Erfolg.«
Sie stießen an.
»Das ist ein herrlicher Ausblick«, bemerkte Patrick. »Das ganze Haus ist wunderbar.«
Althea trank noch einen Schluck und nickte. »Ja, ich liebe das Haus. Es wäre das schönste in der ganzen Gegend, wenn nicht ausgerechnet ich darin wohnen würde.«
»Warum sagst du das?«
»Weil ich es mir nicht leisten kann, es in dem Zustand zu erhalten, den es verdient hätte. Und selbst wenn ich das könnte, wäre es trotzdem immer noch ein ewiges Chaos. Ich bin so schrecklich unordentlich.«
»Ich finde, es sieht eigentlich immer ganz passabel aus.«
»Vermutlich hatte ich jedes Mal zufällig gerade aufgeräumt.«
Patrick zuckte die Schultern. »Möglich. Ich achte irgendwie nie auf solche Dinge.«
Althea lehnte sich entspannter in ihrem Sessel zurück. »Und wie geht es mit deinem Haus voran? Das wird traumhaft sein, wenn es einmal fertig ist.«
»Wenn es einmal fertig wird, ja.« Er nahm eine Hand voll Nüsse und begann sie mit unnötiger Kraft zu knacken. »Mir geht das Geld aus.«
»Vielleicht könntest du einen Teil vermieten.«
»Nur wenn dieser Teil bewohnbar ist. Aber dann könnte ich es tun, das stimmt. Für einen allein ist es sowieso viel zu groß.«
»Würdest du es verkaufen?«
Er schüttelte den Kopf, hob die Schultern und machte eine kleine, fragende Geste mit beiden Händen. »Ich weiß nicht. Sicher nicht freiwillig. Aber wer weiß? Vielleicht werd ich es irgendwann tun müssen.«
»Genauso geht es mir mit diesem Haus. Ich muss es verkaufen, sobald Merry mit der Schule fertig ist, um Frederick seinen Anteil auszuzahlen. Aber irgendwie hoffe ich immer noch, dass ich bis dahin das Geld habe, ihn auch so auszubezahlen.«
»Hast du viel gespart?«
Althea lachte. »Fünf Pfund und fünfundzwanzig Pence.«
Patrick lehnte sich vor, als wolle er ihre Hand nehmen, hielt aber inne, als Merry, gefolgt von Ronnie, eintrat. In der Kiste mit den Sachen zum Verkleiden hatten sie offenbar ein paar alte Haarnetze gefunden, die sie sich übergestülpt hatten.
»Würden Sir und Madam jetzt gerne speisen?«
»Ähm, ja«, sagte Patrick. »Ich glaube schon. Wie denkt Madam darüber?«
»Hättest du nicht gerne erst noch was zu trinken?«
»Oh nein. Dein Gin Tonic hat es ganz schön in sich.«
Althea leerte ihren ein bisschen zu hastig.
Merry räumte ihre Gläser und die
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