Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
und freundlich sein konnten, wirkten plötzlich eher, als spiegelten sie einen Sturm auf dem Eismeer wider.
Althea biss sich auf die Lippen und knetete ihren Rock zwischen den Händen. Offenbar bestand er darauf, dass sie noch deutlicher wurde. »Hör zu, Patrick, du hast gesagt, du glaubst, zwischen uns entwickelt sich irgendwas.«
»Und?«, fragte er eisig und sein Blick schien zu leugnen, dass er jemals so etwas gesagt haben könnte.
»Na ja ... das ist nicht der Fall.«
»Warum nicht?«
»Wegen meiner Kinder.«
»Aber sie haben mich gern. Sogar dein verfluchter Hund hat mich gern.«
»Ich weiß. Aber dass sie dich jetzt mögen, wo sie dich nur gelegentlich sehen, heißt noch lange nicht, dass sie damit zurechtkämen, dich ... öfter zu sehen.«
»Das haben sie dir gesagt, ja? Sie haben dir klargemacht, dass sie mich gelegentlich erträglich finden, aber dass sie nicht wollen, dass ich mich tagein, tagaus bei euch rumtreibe?«
»Nein ... So hab ich’s nicht gemeint ...« log Althea hilflos.
»Was zum Teufel meinst du dann?«
Althea schloss die Augen, aber sie sah Ruperts ängstliches Gesicht immer noch vor sich. Niemand soll hier einziehen ... »Ich meinte, ich kann keine oberflächlichen Gelegenheitsbeziehungen eingehen. Dazu bin ich emotional nicht in der Lage. Aber solange die Kinder noch zu Hause sind, kann ich ebenso wenig eine ernsthafte Beziehung eingehen.«
»Verstehe. Und was, glaubst du, schwebte mir vor? Eine Nummer auf die Schnelle? Oder bis dass der Tod uns scheidet?«
»Ich weiß nicht.« Althea war zum Heulen, aber sie wusste, das musste sie aufschieben. »Vermutlich weder noch. Aber was immer du wolltest, du kannst es nicht haben.«
»Ich kann mich nicht entsinnen, dir je irgendeine Art von Beziehung angetragen zu haben, aber vielen Dank, dass du mich davor bewahrt hast, mir eine Abfuhr zu holen. Jetzt weiß ich wenigstens, wo ich stehe, sollte ich in einem Anfall geistiger Umnachtung je auf den Gedanken verfallen, dich zum Essen einzuladen oder sonst irgendetwas zu tun, das die labile Psyche deiner Kinder gefährdet.«
»Du brauchst gar nicht so sarkastisch zu werden! So ist es nicht, und das weißt du ganz genau.«
»Althea, ich glaube nicht, dass du auch nur eine Ahnung hast, wie es denn eigentlich ist. Du weißt nicht, was du willst, und selbst wenn du es wüsstest, würdest du es dir nicht gestatten, für den Fall, dass deine Kinder Einwände haben könnten. Du bist so verflucht widersprüchlich.« Er stand auf und legte die Hände auf die Armlehnen der kleinen Bank, sodass sie gezwungen war sitzen zu bleiben. »Auf Wiedersehen, Althea, und vielen Dank für einen wirklich schönen Abend. Denn das war er bis gerade eben. Aber da du mir deutlich zu verstehen gegeben hast, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, werde ich die Einladung nicht erwidern. Gute Nacht.«
Althea sah ihm nach. Mit langen, wütenden Schritten durchquerte er den Garten. Als das Tor hinter ihm zuschlug, brach sie in Tränen aus.
Es war unvermeidbar, dass die Kinder schließlich herausfanden, dass Althea Patrick »abgesägt« hatte, wie sie es ausdrückten, und sie waren wütend.
»Aber er ist doch in Ordnung. Spielt Tennis. Guter Musikgeschmack«, protestierte William.
»Ja, ich find ihn auch nett«, sagte Merry. »Er hat irre Klamotten. Er ist cool.«
Wenigstens Rupert erhob keine Einwände. Er fragte lediglich: »Habt ihr euch gestritten?«
»Eigentlich nicht.« Althea wischte mit mehr Elan als gewöhnlich über die Arbeitsplatte. »Ich habe einfach beschlossen, dass es besser ist, wenn wir uns nicht mehr sehen.«
Jenny hingegen war ausgesprochen verständnisvoll. »Seid nicht so hart zu eurer Mum, Leute. Ein Mädchen muss tun, was es eben tun muss.«
Kurz darauf verließ sie ziemlich überstürzt das Haus und Althea war ziemlich sicher, das sie wusste, was dieses Mädchen im Speziellen glaubte tun zu müssen: Patrick einen Besuch abstatten.
Zum ersten Mal seit Jahren erlebte Althea das Ende der langen Ferien, ohne selbst betroffen zu sein. Meistens hatte sie zwar schon ein paar Tage vor Schulbeginn wieder angefangen zu arbeiten, doch das Schuljahresbeginn-Syndrom hatte sie trotzdem immer mit ihren Kindern zusammen durchlitten.
Das Schlimmste war immer der Abend vor dem ersten Schultag, wenn die Uniformen in Ordnung gebracht werden mussten. Irgendetwas fehlte grundsätzlich und der erste Geländelauf des neuen Schuljahres musste mit einer Uniformsocke und einer gewöhnlichen absolviert
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