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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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verloren.
    „Wir müssen weiter“, sagte Peter. Und sie schwangen sich auf ihre Räder ...
    „Also“, begann Hanni, als sie später auf einer Wiese Rast machten, „was soll man von diesem Menschen halten? Er macht einen so netten Eindruck, doch dann wirkt er wieder so geheimnisvoll! Werdet ihr schlau aus ihm?“
    „Und dass er nach der Polizei fragte, ist doch auch sonderbar“, meinte Peter. „Wenn er ein schlechtes Gewissen hätte, würde er das kaum tun.“
    „Erst müssen wir sehen, ob er wirklich hingeht“, sagte Jürgen trocken. „Er kann ebenso gut aus Vorsicht gefragt haben.“
    Es fiel besonders Hanni und Nanni schwer, beim Mittagessen harmlose Geschichten zu erzählen. Jenny fing schließlich von Lindenhof an, da hatten sie einen Gesprächsstoff, der Erna Spaß machte ...
    Der Himmel trübte sich ein und nachmittags fing es sogar an zu regnen. Da fiel es nicht auf, dass sie zu Hause blieben und Spiele hervorsuchten. Immer wieder schauten sie durchs Fenster. Würde der Fremde kommen?
    Er kam nicht. Also hatte er bloß versucht sie auszuhorchen. Tief enttäuscht gestanden sie sich das ein. Er hatte so nett ausgesehen. Sie hatten ihm eigentlich keine Bosheit zugetraut.
    „Aber nun zu unserem Geheimplan!“, rief Hanni. „Heute Nacht müssen wir zum Geisterschloss. Zu fünft können wir besser beobachten als ihr zwei Burschen allein.“

Eine richtige Spuknacht
     
    Als sie sich gegen halb elf hinter Peters Haus trafen, kicherten die Zwillinge. „Hoffentlich träumt Erna nicht von trüben Bächen mit vielen Fischen darin. Sonst guckt sie womöglich aus lauter Angst in unser Zimmer“, meinte Hanni.
    Sie holten die Räder aus dem Schuppen und fuhren schnell zum Dorf hinaus, aufs Schloss zu.
    Am Eingang zum Park hielt Peter an. „Also – wie verabredet: Die Räder stellen wir vorn am Teich ins Gebüsch. Ihr Mädchen bleibt dort in der Nähe und beobachtet das Badehaus. Jürgen und ich gehen zum Schloss. Wenn ihr etwas Verdächtiges bemerkt, ruft uns mit der komischen Pfeife, die ich euch gab. Sie fiept wie eine Maus, nur lauter. Gut, dass mein Großvater seine Jagdutensilien so offen herumliegen lässt.“
    „Und ihr kommt zum Schloss, wenn ihr eine Eule schreien hört“, sagte Jürgen. „Meine Spezialität!“ Und er ahmte leise das Kuwittkuwitt eines Käuzchens nach. „Aber nur dann kommen!“
    Mit klopfendem Herzen standen die drei Mädchen an einer Stelle im Gebüsch, wo sie einen freien Blick zum Badehaus, aber auch zum Schloss hatten. Ein bisschen ängstlich war ihnen doch zumute. Der Himmel war bedeckt, man sah keinen Stern. Die kleine Mondsichel kam nur ab und zu hinter den Wolken hervor. Manchmal hörte man in der Ferne die Geräusche vorüberfahrender Autos. Das erinnerte sie daran, dass es weiter weg noch Menschen gab. Aber in der Nähe raschelte es unheimlich. Vom Wasser her kam ab und zu ein Laut. Einmal kniff Nanni ihre Schwester vor Schreck in den Arm, weil irgendwo ein Zweig geknackt hatte.
    „Unheimlich – wie?“, flüsterte Jenny.
    Aber Hanni wurde nicht so leicht bange. „Ach, eigentlich ist es auch nicht anders als bei unseren Mitternachtspartys“, behauptete sie. „Stellt euch nicht so an!“
    Das war leicht gesagt. Gegen Angst kann man sich schwer wehren. Dennoch versuchten Nanni und Jenny, sich zusammenzunehmen und ihre Ängstlichkeit zu überwinden.
    Plötzlich entdeckten sie drüben beim Schloss einen Lichtschein. Nanni stieß die beiden anderen an. „Schon gesehen“, keuchte Jenny. In ihrer Nähe war alles still. Sollten sie die Jungen warnen oder aufmerksam machen? Sie berieten leise. „Die haben gewiss längst ihren Posten bezogen. Wenn wir dazwischenfunken, geht es nur schief“, meinte Hanni.
    Nanni und Jenny nickten. „Wir bleiben also hier“, entschied Hanni.
    Es war gut, dass sie es taten, denn beim Schloss wurde es plötzlich sehr laut: Türenschlagen, Hundegebell, eine Frauenstimme, dazwischen das Gepolter des alten Kunze und endlich das Geräusch eines abfahrenden Autos ... Dann tauchte urplötzlich aus dem Dunkel eine Gestalt auf, die zum Badehaus ging.
    Das war doch der Fremde aus der Blockhütte! Wer aber hatte dann im Schloss Krach gemacht?
    Drüben war inzwischen alles still geworden. Die Mädchen lauschten ... War das nicht der Käuzchenruf? Ja ... Noch einmal. Aber sie mussten vorsichtig sein, dass der Mann, der drüben am Badehaus war, nichts von ihnen bemerkte. Sie schlichen im weiten Bogen um die Hütte herum. Es glückte ihnen

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