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Im Glanz Der Sonne Zaurak

Im Glanz Der Sonne Zaurak

Titel: Im Glanz Der Sonne Zaurak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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vielleicht, das sei eine Heldentat? Euch werde ich beibri n gen, was es heißt, Anweisungen des Kapitäns zuwiderzuha n deln! Was glaubt ihr, wer ihr seid? Das war doch wieder Maldens Idee! Halten Sie die Klappe, Ponape, das weiß ich besser als Sie! Ich kenne euch! Viel besser, als ihr glaubt, ihr Lausebengel! Haben wir nicht genug Ärger, was? Reicht es den Herren noch nicht? Müssen sie ihre Knochen irgendwelchen wilden Bestien auf silbernem Tablett servieren? Aber das kriege ich in eure dummen Schädel noch hinein, verlaßt euch drauf!“
    Doch es ist nur ein Strohfeuer. Ahab faßt sich an die Stirn und knurrt böse: „Was soll ich bloß mit euch machen…“
    Mit verkniffenem Gesicht humpelt er über die Brücke. Dann bleibt er stehen und schnauzt sie an: „Ihr begebt euch umg e hend in die Speichersektion und repariert die Wasseraufbere i tung s anlage! Ihr steht dabei unter Pyrons Befehl. In drei Tagen will ich die Vollzugsmeldung haben! Ab!“
    Leander und Algert schleichen betroffen davon. Unterwegs treffen sie Dr. Pinn. „Hab schon gehört“, brummt der Arzt. „Hat er euch geduzt?“
    Algert nickt ergeben.
    Pinns Miene hellt sich auf. „Dann seid ihr gar nicht so schlecht dran, Jungs! Darauf könnt ihr euch was einbilden. Mit irgendeiner Sache müßt ihr dem Kapitän mächtig imponiert haben.“ Und verschmitzt lächelnd fügt er hinzu: „Ich kann mir denken, was es ist. Aber darauf müßt ihr selber kommen… Sagt mal, wie nennt ihr Kapitän Arnold?“
    Leander und Algert sehen sich unsicher an. „Ahab“, antwo r tet Algert leise.
    „Damit tut ihr ihm unrecht. Sie müßten das wissen, Malden“, sagt Dr. Pinn und geht weiter. Leander spürt den süßlichen Weinbrandgeruch.
     
    Die als Strafe gedachte Arbeit in der Speichersektion ist nicht so schwer, wie Leander befürchtet hat. Am zweiten Tag ist der Fall für ihn und Algert erledigt. Er brauchte Pyron nur daran zu erinnern, daß der ihm noch etwas schuldig sei. Das geht ganze zwei Stunden gut. Als Ahab in der Sektion erscheint, hält er Pyron, der die Reparatur allein bewerkstelligt, eine Standpa u ke. Pyron kann sich und die anderen beiden nur mit einer Notlüge retten, daß er ihnen freigegeben habe, weil sie am Tag zuvor bis kurz nach Mitternacht gearbeitet hätten.
    Ahab holt Leander und Algert aus den Betten. Aber er bleibt erstaunlich friedlich. Noch einmal müssen sie ihm alles erzählen.
    „Sie meinen, man könnte die Asseln in ihren Höhlen übe r rumpeln?“ fragt er nachdenklich.
    Viktor, den er zu der Aussprache gebeten hat, erhebt sofort energisch Einspruch. „Das dürfen wir nicht, Kapitän! Sie wissen das!“
    „Ach, seien Sie doch ruhig!“ brummt Ahab unwillig. Dann aber besinnt er sich. „Der Gedanke ist verlockend. Aber es ist richtig, was Sandies sagt. Dazu haben wir kein Recht.“
    „Man könnte die Eingänge blockieren, zusprengen vie l leicht“, schlägt Algert vor. Ahab blickt Viktor fragend an. Der nickt zögernd.
    „Das ist nicht einfach!“ gibt Leander zu bedenken. „Bis wir alle Stolleneingänge gefunden haben, kann viel Zeit vergehen.“
    „Die Zeit nehmen wir uns. Davon gibt es genug“, entscheidet Ahab.
    „Damit die Tiere nicht ersticken, müssen wir aber einen Eingang offen lassen!“ verlangt Viktor.
    „Das wird gehen. Am besten den, der vom Territorium der Erkunderbasis am weitesten entfernt ist“, sagt Leander.
    „Schön. So wird es gemacht. Und jetzt begeben Sie sich in den Speicher und helfen Pyron, Malden und Ponape. Ab!“
    Leander und Algert springen eilfertig auf und salutieren.
    Nachdem sie die Kapitänskajüte verlassen haben, sagt Ahab brummig: „Man könnte fast meinen, Sie hätten sich in diese Asseln ein wenig verliebt, Sandies. Das sind aber keine jungen Hitzköpfe, die man mit eiserner Gutmütigkeit zähmen kann; das sind urzeitliche Organismen, die von einem – wie Sie mir selbst sagten – kirschkerngroßen Nervenzentrum gesteuert werden und die primitivsten Instinkten gehorchen!“
    „Wollen wir nicht lieber doch noch etwas warten, Kapitän? Wenn der Roboter fertig ist, gelangen wir vielleicht zu Erkenntnissen, die ein einfaches Vorgehen ermöglichen. Und dann – auf den Kirschkern möchte ich mich lieber nicht mehr festlegen…“, wagt Viktor einzuwenden.
    „Ach was! Sie sind kompetent für rein biologische Fragen, und ich würde nie versuchen, Ihnen oder Ekalla etwas über RNS-Polymerase oder ähnlich geheimnisvolle Dinge erzählen zu wollen. Bisher haben Sie Ihr Wissen

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