Im Haus der Weisheit: Die arabischen Wissenschaften als Fundament unserer Kultur (German Edition)
al-Khwarizmi, latinisiert Algorithmus; muslimischer Mathematiker, Astronom und Geograph, einer der größten Wissenschaftler des Mittelalters; geboren ca. 780 in Khwarizm südlich des Aralsees, Blütezeit in Bagdad unter al-Ma’mun; gestorben ca. 850. Er führte die griechische Geometrie mit der hinduistischen Arithmetik zusammen und wurde vor allem dadurch berühmt, dass er das Kitab al-Jebr schrieb, das erste Buch über Algebra. Er war maßgeblich daran beteiligt, das hinduistische Dezimalsystem sowohl in der islamischen Welt als auch in Europa bekannt zu machen. Darüber hinaus erstellte er eine berühmte Sternenkarte mit den dazugehörigen trigonometrischen Tabellen sowie einen geographischen Text, mit dem er die Arbeiten von Ptolemäus verbesserte.
al-Kindi: Abu Yusuf Ya’qub ibn Ishaq ibn al-Sabbah al-Kindi, latinisiert Alkindus; geboren in Basra zu Beginn des 9. Jahrhunderts, Blütezeit in Bagdad unter al-Ma’mun und al-Mu’tasim (813–842); gestorben ca. 873; wurde als »Philosoph der Araber« bekannt. In seinen zahlreichen Werken behandelte er Mathematik, Physik, Astronomie, Musik, Medizin, Pharmazie und Geographie. Er schrieb mehrere Bücher über hinduistische Zahlen (die er damit gemeinsam mit al-Khwarizmi in der muslimischen Welt bekannt machte). Auch zahlreiche Übersetzungen aus dem Griechischen ins Arabische wurden von ihm oder unter seiner Leitung angefertigt.
Kushyar ibn Labban: Abu al-Hassan Kushyar ibn Labban ibn Bashahri al-Jili (aus Jilan südlich des Kaspischen Meeres); Blütezeit ca. 971–1029. Persischer Mathematiker und Astronom, der Beiträge zur Trigonometrie leistete und astronomische Tabellen zusammenstellte: al-Zij al-Jami’ wal-Baligh ( Die umfassenden und reifen Tabellen ).
Maimonides (Musa ibn Maymun): Arabisch Abu ’Imran Musa ibn Maymun ibn Abdallah al-Qurtubi al-Isra’ili; Hebräisch Moses ben Maimon; spanisch-jüdischer Philosoph, Theologe und Astronom; geboren 1135 in Córdoba, gestorben 1204 in Kairo. Zeitgenosse von Ibn Rushd und ein ebenso großer Gelehrter, der aber unabhängig arbeitete; verfasste nahezu alle seine Werke auf Arabisch, diese wurden jedoch sehr schnell ins Hebräische übersetzt und hatten in dieser Form größeren Einfluss. Sein berühmtester Text war das Dalalat al Ha’irun ( der Führer der Unschlüssigen ). Er war von Ibn Sina und dessen aristotelischen Ansichten beeinflusst und bemühte sich darum, diese mit der jüdischen Theologie in Einklang zu bringen, genau wie andere es mit der islamischen Theologie getan hatten, indem sie Glauben mit Vernunft kombinierten.
al-Marwarrudhi: Khalid ibn abd al-Malik al-Marwarrudhi; muslimischer Astronom, Blütezeit unter al-Ma’mun. War 832/33 in Damaskus an der Sonnenbeobachtung beteiligt.
Masha’allah : Der Name bedeutet (auf Arabisch) »Was Gott wollte«, in Wirklichkeit hieß er aber vermutlich Manasseh; ägyptischer Jude, der in Bagdad unter al-Mansur in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts seine Blütezeit erlebte. Er war einer der ersten Astronomen/Astrologen der arabischen Welt und beteiligte sich an der anfänglichen Vermessung des Bauplatzes für Bagdad. Heute kennt man nur noch eine seiner Schriften auf Arabisch, erhalten sind aber zahlreiche Übersetzungen ins Hebräische und Lateinische. Sein im Mittelalter bekanntestes Werk trug den Titel De scientia motus orbis und wurde von Gerard von Cremona übersetzt.
Ibn al-Nadim : Abu al-Faraj Muhammad ibn Ishaq ibn abi Ya’qub al-Nadim al-Warraq al-Baghdadi (»der Buchhändler von Bagdad«); gestorben 995; Historiker und Biograph, Verfasser des berühmten Fihrist al-Ulum ( Verzeichnis der Wissenschaften ), oft einfach al-Fihrist genannt. Dieses unschätzbar wertvolle Nachschlagewerk (das 988 in Konstantinopel fertiggestellt wurde) war nach al-Nadims eigenen Worten »ein Verzeichnis aller Bücher aller Menschen unter den Arabern und Nicht-Arabern, von denen etwas in der Sprache und Schrift der Araber aus allen Zweigen des Wissens vorhanden ist«. Das Werk enthält auch nützliche Biographien aller Autoren. Nur ein winziger Bruchteil der Bücher, die im Fihrist erwähnt werden, überlebten die Plünderung Bagdads im Jahr 1258.
Ibn al-Nafis: Ala’ al-Din Abu al-Hassan Ali ibn Abi al-Hazm al-Nafis al-Qurashi al-Dimashqi; geboren 1213 in Damaskus, gestorben 1288 in Kairo; arabisch-muslimischer Universalgelehrter: Allgemeinarzt, Anatom, Physiologe, Chirurg, Augenarzt, Anwalt, sunnitischer Theologe, Philosoph, Logiker und Astronom. Sein
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