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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Informationen. Für nichts anderes. Bei unserem letzten Treffen hat er gesagt, wenn ich Hilfe bräuchte, sollte ich zu Ihnen gehen. Sind Sie mit ihm befreundet?«
    Â»Sagen wir einfach, daß wir einander sehr schätzen und ein gemeinsames Ziel haben.«
    Â»Hmm. Nun, wenn er für mich bezahlen muß, geschieht’s ihm ganz recht! Wegen ihm hat Bardo mich …«
    Â»Wayne Bardo?« Rubys sanfter Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Der hat dich so zugerichtet?«
    Dixie nickte schwach. »Erst hab’ ich ihm einen blasen müssen. Als ich ihm dann nichts über Basile erzählen wollte, hat er wie verrückt auf mich eingeschlagen.«
    Ruby setzte sich auf die Bettkante und begutachtete Dixie mit dem Blick einer Expertin. Ihr Gesicht war übel zugerichtet, aber die Knochenstruktur war ausgezeichnet, und als sie das Mädchen ausgezogen hatten, hatte Ruby ihre verführerische Figur bemerkt. Im allgemeinen wollte sie nichts mit Straßenmädchen zu schaffen haben, aber Basile hielt Dixie offenbar für überdurchschnittlich, sonst hätte er ihr nicht geraten, zu ihr zu kommen.
    Sie mußte verfeinert werden. Vor allem brauchte sie einen Namen, der ungewöhnlich und reizvoll klang. Die Zeiten, in denen sie sich mit billigem Gardenienduft parfümierte, waren
vorbei. Auch der silberne Nagellack und der rote Kunstlederrock mußten verschwinden.
    Sie mußte gründlich umgemodelt werden, aber sie besaß unübersehbar Potential.
    Ruby strich ihr einige Haarsträhnen aus der Stirn, auf der Bardos Fäuste blaue Flecken hinterlassen hatten. »Warum hat Bardo sich nach Mr. Basile erkundigt?«
    Â»Er hat ihn gesucht.«
    Â»Hat er gesagt, warum?«
    Â»Nein. Aber ich glaube, daß er ihn sucht, weil … Augenblick, vielleicht sollte ich darüber lieber nicht reden. Basile hat mich dafür bezahlt, daß ich den Mund halte.«
    Â»Aber mir darfst du’s unbesorgt erzählen. Schließlich hat er dich zu mir geschickt, nicht wahr?«
    Â»Ja, das stimmt wohl. Okay, ich glaube, daß die Sache mit Pinkie Duvalls Frau zusammenhängt.«
    Â»Wirklich?« Mit geheuchelter Gleichgültigkeit hörte Ruby sich Dixies hochinteressante Geschichte an. »Als Priester?«
    Dixie schnaubte. »Können Sie sich das vorstellen? Wenn Basile ein Priester wäre, käme es den Frauen während der Messe. Hören Sie, wenn ich hier schon nichts zahlen muß, könnte ich dann vielleicht noch was zu trinken haben?«
    Â»Gewiß.« Ruby drehte sich zu ihrem Dienstmädchen um und wies es an, eine Tasse Tee zu bringen.
    Â»An Tee hab’ ich eigentlich weniger gedacht«, sagte Dixie, als das Dienstmädchen hinausging.
    Ruby lächelte nachsichtig. »Du trinkst deinen Tee, nimmst deine Medizin und ruhst dich aus. Wenn du tust, was ich dir sage, kann sich diese Tracht Prügel als Geschenk des Himmels für dich erweisen. Aber das bereden wir alles, wenn du dich wieder besser fühlst.«
    Ruby überließ es ihrem Dienstmädchen, Dixie zu versorgen, und kehrte an ihren Platz auf der Empore zurück, um darüber nachzudenken, was das Mädchen erzählt hatte. Konnte es sein,
daß Burke Basile für Pinkies gereizte Stimmung verantwortlich war? Erstreckte seine Vendetta gegen Duvall sich auf dessen junge, schöne Frau? War er deswegen so begierig gewesen, alles zu erfahren, was Ruby über sie wußte?
    Â»Sehr clever gemacht, Mr. Basile.« Ruby kicherte leise in sich hinein, als sie ihren Cognacschwenker hob, um dem ehemaligen Drogenfahnder stumm zuzutrinken.
    Nur schade, daß er nicht mehr lange zu leben hatte.
    Todsicher nicht, wenn er Pinkie Duvalls Frau auch nur angerührt hatte.
    Â 
    Mac erzählte Toni, er habe Papierkram aufzuarbeiten, und fuhr früher zum Dienst als sonst. Er hatte gehofft, lange vor der Rush-hour unterwegs zu sein, aber wegen des Wetters war der Verkehr auf der I-10 bereits zähflüssig. Über Nacht war ein Tiefdruckgebiet vom Golf herangezogen und hatte starke Regenfälle mitgebracht.
    Als er das Präsidium erreichte, stellte er den Wagen ab, ohne jedoch das Gebäude zu betreten. Statt dessen kämpfte er mit einem Schirm und ging dann mehrere Straßenblocks entfernt in ein Café, in dem er nur eine Tasse Kaffee bestellte. Er verbrannte sich die Zunge, weil er nicht wartete, bis der heiße Kaffee etwas abgekühlt war. Dann ließ er sich

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