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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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war, und weinte noch heftiger. Bardo leckte ihr die Tränen vom Gesicht. »Schön locker bleiben, Süße. Wenn du alles tust, was ich dir sage, wirst du vielleicht ’ne gute Hure wie deine Mama. Na klar, ich weiß alles über Angel. Du bist dazu geboren. Aus dir kann noch mal ’ne Klassehure werden.«
    Â»Bitte nicht«, schluchzte sie und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
    Er zog ein Schnappmesser aus der Hosentasche. Die Klinge schnappte mit bedrohlichem Klicken auf, das sie erneut kreischen ließ. Er drückte die Spitze der Klinge an ihre Unterlippe.
    Â»Wenn du sie benützt, verlierst du sie. Kapiert? Noch so ein Schrei, dann schneid’ ich sie dir ab. Und das wäre bestimmt schade, weil ich schon ein paar Ideen habe, was du mit deinem süßen Mäulchen tun wirst.«
    Er schob die Klinge unter einen der Träger ihres Büstenhalters und schnitt ihn durch. Als die Schale ihren Halt verlor, kippte sie nach vorn, so daß die Brust sichtbar wurde. Flarra wimmerte, und ihre Unterlippe zitterte unkontrollierbar, aber sie kreischte nicht wieder. Er zerschnitt den zweiten Träger auf die gleiche brutale Weise. »Ah, was haben wir da?« gurrte er. Diesmal drückte er die Klinge an ihre Brustspitze. Als er sie leicht antippte, richtete sie sich auf.
    Â»Pfui, pfui!« spottete er grinsend. »Ein nettes katholisches Schulmädchen wie du. Was würde Schwester Wie-heißt-siegleich-wieder dazu sagen?«
    Die Tür hinter Bardo flog auf. »Legen Sie das Messer weg und lassen Sie das!«
    Â 
    Burke Basile stand geduckt auf der Schwelle und umklammerte mit beiden Händen seine Pistole. Die nächste Hundertstelsekunde nahm er nur verschwommen wahr. In seinen Ohren gellte der Schrei des Mädchens. Er schoß auf Bardo, aber der Dreckskerl hatte Glück und machte instinktiv eine Ausweichbewegung.
Das Geschoß verfehlte seinen Kopf und riß ein großes Loch in die häßliche geblümte Tapete hinter ihm. Burke drückte nicht wieder ab, weil er Angst hatte, das Mädchen zu treffen. Statt dessen rief er: »Sie sind verhaftet, Bardo!«
    Â»Und Sie sind echt komisch, Basile«, schrie Bardo ebenso laut, während er sein Messer warf.
    Â»Ha-ha-ha, Arschloch«, sagte der Scharfschütze, der hinter Basile auftauchte.
    Bardo hatte noch einen Augenblick Zeit, ihn bestürzt anzustarren, bevor ein Geschoß dicht über seiner Nasenwurzel ein sauberes Loch in seine Stirn stanzte. Er brach lautlos zusammen. Sein Schnappmesser, das Basile nur um Haaresbreite verfehlt hatte, steckte noch vibrierend im Türrahmen.
    Die Männer des Einsatzkommandos strömten um Basile herum, als sie in den Raum stürmten. Basile lief sofort zu dem Mädchen hinüber, das die blutige Masse, die noch vor wenigen Sekunden Bardos Kopf gewesen war, entsetzt anstarrte. Er zog seine Jacke aus und hängte sie ihr um die Schultern. »Alles in Ordnung?« Sie betrachtete ihn ebenso benommen wie zuvor die Leiche. Er mußte seine Frage wiederholen, bevor sie unsicher nickte.
    Einer der Polizeibeamten trat auf ihn zu. »Alles Weitere übernehmen wir, Basile.«
    Basile schüttelte ihm die Hand. »Danke. Ihre Männer haben hervorragende Arbeit geleistet – von der Überwachung bis zu dieser Sache hier«, sagte er mit einem Blick auf den Toten.
    Der andere legte grüßend die rechte Hand an sein Barett.
    Basile nahm das Mädchen bei der Hand und zog es mit sich aus dem Zimmer und den überdachten Außengang entlang. Als sie den Parkplatz erreichten, der sich mit Dienstwagen zu füllen begann, schob er sie auf den Beifahrersitz eines neutralen Wagens, trabte vorn um die Motorhaube herum und setzte sich ans Steuer. Die Reifen quietschten, als er an einem vorfahrenden Krankenwagen vorbeiraste.

    Sie waren noch keinen Straßenblock weit gefahren, als das Mädchen zu schimpfen begann. »Verdammt noch mal! Warum haben Sie so beschissen lange gebraucht? Dieser Dreckskerl war ja echt unheimlich! Und was fällt ihm ein, mir zu erzählen, ich könnte noch mal ’ne Klassehure werden?«
    Damit hob Isobel, Ruby Bouchereaux’ talentiertestes Mädchen, verärgert die Hand und riß sich ihre schwarze Lockenperücke vom Kopf.

41. Kapitel
    Isobel sah nicht nur viel jünger aus, als sie wirklich war, sie war auch intelligent und abenteuerlustig. Ihre Spezialität in Rubys Etablissement

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