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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Beste sein, die er seit langem gehabt hatte. Er mußte sich beherrschen, um nicht aus Freude auf kommende Genüsse mit den Lippen zu schmatzen.
    Â»Im Haus geht’s drunter und drüber«, erklärte Bardo ihr. »Es wird noch für die Party dekoriert. Dort wimmelt es überall von Arbeitern. Deshalb hat Ihre Schwester mich gebeten, Sie hierher zu bringen, wo Sie sich ungestört und in Ruhe umziehen können.«
    Â»Daß Remy das veranlaßt haben soll, kommt mir merkwürdig vor, zumal wir uns über eine Woche lang nicht gesehen haben. Vielleicht sollte ich sie lieber anrufen.«
    Bardo spürte ihr Mißtrauen, während er sie auf dem überdachten Außengang des Motels zu dem Zimmer führte, das er sich vorher genommen hatte. Er hatte daran gedacht, sich in einem Luxushotel einzuquartieren, war aber wieder von dieser Idee abgekommen. Wozu Geld für Annehmlichkeiten wie Zimmerservice und parfümierte Seife ausgeben, wenn im voraus feststand, wie dieser Nachmittag enden würde?
    Außerdem hatte dieses Motel einen weiteren Vorteil: Falls Flarra Krach schlug, würde das hier, wo man sich ohne weiteres mit dem Namen Mickymaus eintragen konnte, solange man im voraus bar zahlte, am ehesten ignoriert werden.
    Um ihre Befürchtungen wenigstens so lange zu zerstreuen, bis er sie im Zimmer hatte, seufzte er theatralisch. »Ich darf’s
Ihnen eigentlich nicht erzählen, aber Sie lassen mir ja keine andere Wahl.«
    Â»Was erzählen?«
    Â»Für Sie ist eine große Überraschung geplant. Etwas ganz Spezielles. Darum soll ich Sie vom Haus fernhalten, bis alles fertig ist.«
    Â»Echt?« quietschte sie und bedachte ihn mit ihrem Tausendwattlächeln. »Was kann das nur sein?«
    Â»Ich weiß es, aber ich habe schwören müssen, nichts zu verraten!«
    Â»Geben Sie mir einen kleinen Hinweis. Bitte, Mr. Bardo?«
    Â»Ausgeschlossen. Der Boß und Mrs. Duvall würden mich skalpieren, wenn ich ihre Überraschung verraten würde. Ich habe Ihnen schon zuviel erzählt. Sie müssen mir versprechen, überrascht zu wirken.«
    Â»Versprochen!«
    Bardo schloß auf und führte sie ins Zimmer. Die Schachtel mit ihrem Kostüm hatte er unter den Arm geklemmt. Pinkie hatte auch diesmal an alles gedacht. Unterwegs hatte Flarra den Deckel der Schachtel abgenommen und einen Blick hineingeworfen, ohne jedoch die Innenverpackung aus Seidenpapier aufzureißen. Als er sie gefragt hatte, worauf sie noch warte, hatte sie ihm erklärt, sie wolle ihre Vorfreude noch eine Weile genießen.
    Aber sie hatten das Zimmer kaum betreten, als Flarra nach der Schachtel griff und sie aufs Bett legte. »Ich kann nicht länger warten!« Sie warf den Deckel beiseite und riß das pastellrosa Seidenpapier auf. Beim Anblick des sanft schimmernden, durchsichtigen Gewebes, das mit glitzerndem Straß und farbigen Steinen besetzt war, entrang sich ihr ein langgezogenes »Ahhhh!«. Wie ein kleines Mädchen, das vor dem Essen ein Tischgebet spricht, faltete sie die Hände unter dem Kinn.
    Â»Beinahe zu schön, um es anzufassen. Was für ein Kostüm ist es?«

    Â»Nehmen Sie’s raus, dann sehen Sie es.«
    Sie hob die beiden Kleidungsstücke so ehrfürchtig aus der Schachtel, als halte sie Reliquien in den Händen, obwohl dieses Kostüm sicher nichts Heiliges an sich hatte. Der Büstenhalter bestand aus zwei straßbesetzten Schalen mit hautfarbenen dünnen Trägern. Das Unterteil war eine Haremshose, deren knapper Slip ebenfalls mit Straß besetzt war. Die durchsichtigen Beine der Pluderhose wurden an den Knöcheln von straßfunkelnden Bändern zusammengehalten. Vervollständigt wurde das Kostüm von einer runden Kappe mit angenähtem Halbschleier und Goldlederslippern mit Glöckchen an den Spitzen.
    Ihre Reaktion war eine Mischung aus Staunen, Zweifel und Entzücken. »Wissen Sie bestimmt, daß das für mich ist? Vielleicht haben Sie die falsche Schachtel mitgenommen.«
    Â»Gefällt’s Ihnen nicht?«
    Â»O doch! Sogar sehr. Es ist wundervoll«, sagte sie atemlos. »Nur ein bißchen knapp, fürchte ich.«
    Â»Glauben Sie? Probieren Sie es doch gleich an! Wenn es Ihnen nicht gefällt, ist noch Zeit, sich ein anderes auszusuchen.« Er musterte sie kritisch und runzelte nachdrücklich die Stirn. »Hmm, vielleicht haben Sie recht. Für ein Mädchen in Ihrem Alter

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