Im Haus meines Feindes
waren Rollenspiele mit Kunden, die sich so etwas leisten konnten. Die Kombination dieser Eigenschaften hatte sie zur Idealbesetzung für die Rolle der Flarra Lambeth in Burkes Basiles Inszenierung gemacht.
Natürlich sollte sie für ihre Zeit und Mühe ein sehr groÃzügiges Honorar erhalten. Nachdem Basile ihr einen beachtlichen Scheck überreicht hatte, trennten die Prostituierte und er sich vor der Tür von Rubys Büro. Burke hatte es eilig, aber es wäre sehr unhöflich gewesen, die Einladung der Bordellbesitzerin zu einem Drink abzulehnen, nachdem sie maÃgeblich dazu beigetragen hatte, Bardo zu erledigen.
»So, hat alles nach Plan geklappt?« fragte Ruby, während sie Burke ein Glas Whiskey gab.
»Tadellos.« Er kippte seinen Drink. »Ich habe von Schwester Beatrices Vorzimmer aus mitgehört. Wenn ich es nicht besser gewuÃt hätte, hätte ich auch geglaubt, Isobel sei ein unschuldiges Schulmädchen.«
»Das war sie auch mal â aber das liegt schon lange zurück«, sagte Ruby leise lachend. »Jedenfalls freue ich mich, daà die List Erfolg hatte. Sie kennen Ihre Feinde gut, Mr. Basile.«
Er beobachtete, wie der Whiskey aus der Karaffe in das bereitstehende Glas floÃ, als sie ihm nachschenkte. »Remy war der Ãberzeugung, daà Pinkie versuchen würde, Flarra etwas anzutun, um sich dadurch an ihr zu rächen. Und sie hat recht gehabt, obwohl wir uns nicht ausschlieÃlich auf ihren Instinkt verlassen haben. Bardo ist bereits überwacht worden. Das Gespräch, das er heute morgen mit Duvall geführt hat, wurde abgehört,
daher haben wir gewuÃt, daà er Flarra abholen würde und was er mit ihr vorhatte.«
»Der Mann hatte den Tod verdient.«
»Ganz Ihrer Meinung«, sagte Burke grimmig. »Isobel und ich sind keine halbe Stunde vor ihm in der Blessed Heart Academy eingetroffen. Als Bardo mit ihr weggefahren ist, sind wir mit dem Einsatzwagen hinter ihm her zum Motel gefahren. Alles hat wie vorgesehen geklappt, auch wenn Isobel mir danach Vorwürfe gemacht hat, weil wir nicht früher eingegriffen haben.«
»Wo ist Flarra jetzt?«
»Sie steht unter Polizeischutz. Unter zuverlässigem Polizeischutz.«
»Und Bardo ist tot?«
»Eindeutig«, sagte Burke ruhig, bevor er auch den zweiten Drink kippte.
»Nur schade, daà Sie mir kein Ohr oder irgendein anderes Anhängsel mitgebracht haben. Ich hätte gern ein Andenken gehabt.« Die Bordellbesitzerin prostete ihm zu und leerte dann ihr Glas.
»Danke, daà Sie uns Isobel geliehen haben«, fuhr er fort. »Jetzt stehe ich wieder in Ihrer Schuld.«
»Unsinn! Seit Bardos Tod sind wir quitt. AuÃerdem bin ich Ihnen noch einen Gefallen schuldig. Sie haben mir Dixie geschickt, die sich bestimmt als Bereicherung des Hauses erweisen wird.«
Er lächelte zufrieden. »Ich habe mir gedacht, daà Sie sich mit ihr verstehen würden, aber mir tutâs leid, daà sie gewartet hat, bis Bardo sie verprügelt hat, bevor sie zu Ihnen gekommen ist.«
»Sie hat sich recht gut erholt.« Ruby bot ihm einen weiteren Drink an, aber er schüttelte den Kopf. »Sie haben sich meine Dankbarkeit verdient, Mr. Basile â und die Gastfreundschaft des Hauses, wann immer Sie wollen.«
»Danke, aber ich bezweifle, daà ich dieses Angebot jemals annehmen werde.«
Die Bordellbesitzerin lächelte wissend. »Sie und Mrs. Duvall?«
»Remy«, verbesserte er sie.
In seinem ganzen Leben war ihm nichts so schwergefallen, wie Remy an diesem Morgen zu verlassen. Sie hatten bis tief in die Nacht hinein diskutiert, sich in den Armen gehalten, sich geliebt und versucht, einen Ausweg aus ihrer scheinbar aussichtlosen Situation zu finden.
Gegen Morgen hatte sich die betrübliche Erkenntnis durchgesetzt, daà Remy vorläufig zu Duvall zurückkehren muÃte. Ihr machte dieses Vorhaben weniger Schwierigkeiten als Burke, der sich geschworen hatte, sie werde Duvalls Haus nie wieder betreten. »Ich lasse dich nicht zu ihm zurückgehen. Nicht für einen Nachmittag. Nicht mal für eine Stunde.«
Aber noch während er das sagte, wuÃte er, daà ihnen keine andere Möglichkeit blieb.
»Mir graut davor, aber ich komme schon damit zurecht«, hatte sie erklärt. »Vor einer Woche hätte ich das vielleicht nicht gekonnt oder nicht gewollt. Aber jetzt kann und will ich dazu
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