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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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waren Rollenspiele mit Kunden, die sich so etwas leisten konnten. Die Kombination dieser Eigenschaften hatte sie zur Idealbesetzung für die Rolle der Flarra Lambeth in Burkes Basiles Inszenierung gemacht.
    Natürlich sollte sie für ihre Zeit und Mühe ein sehr großzügiges Honorar erhalten. Nachdem Basile ihr einen beachtlichen Scheck überreicht hatte, trennten die Prostituierte und er sich vor der Tür von Rubys Büro. Burke hatte es eilig, aber es wäre sehr unhöflich gewesen, die Einladung der Bordellbesitzerin zu einem Drink abzulehnen, nachdem sie maßgeblich dazu beigetragen hatte, Bardo zu erledigen.
    Â»So, hat alles nach Plan geklappt?« fragte Ruby, während sie Burke ein Glas Whiskey gab.
    Â»Tadellos.« Er kippte seinen Drink. »Ich habe von Schwester Beatrices Vorzimmer aus mitgehört. Wenn ich es nicht besser gewußt hätte, hätte ich auch geglaubt, Isobel sei ein unschuldiges Schulmädchen.«
    Â»Das war sie auch mal – aber das liegt schon lange zurück«, sagte Ruby leise lachend. »Jedenfalls freue ich mich, daß die List Erfolg hatte. Sie kennen Ihre Feinde gut, Mr. Basile.«
    Er beobachtete, wie der Whiskey aus der Karaffe in das bereitstehende Glas floß, als sie ihm nachschenkte. »Remy war der Überzeugung, daß Pinkie versuchen würde, Flarra etwas anzutun, um sich dadurch an ihr zu rächen. Und sie hat recht gehabt, obwohl wir uns nicht ausschließlich auf ihren Instinkt verlassen haben. Bardo ist bereits überwacht worden. Das Gespräch, das er heute morgen mit Duvall geführt hat, wurde abgehört,
daher haben wir gewußt, daß er Flarra abholen würde und was er mit ihr vorhatte.«
    Â»Der Mann hatte den Tod verdient.«
    Â»Ganz Ihrer Meinung«, sagte Burke grimmig. »Isobel und ich sind keine halbe Stunde vor ihm in der Blessed Heart Academy eingetroffen. Als Bardo mit ihr weggefahren ist, sind wir mit dem Einsatzwagen hinter ihm her zum Motel gefahren. Alles hat wie vorgesehen geklappt, auch wenn Isobel mir danach Vorwürfe gemacht hat, weil wir nicht früher eingegriffen haben.«
    Â»Wo ist Flarra jetzt?«
    Â»Sie steht unter Polizeischutz. Unter zuverlässigem Polizeischutz.«
    Â»Und Bardo ist tot?«
    Â»Eindeutig«, sagte Burke ruhig, bevor er auch den zweiten Drink kippte.
    Â»Nur schade, daß Sie mir kein Ohr oder irgendein anderes Anhängsel mitgebracht haben. Ich hätte gern ein Andenken gehabt.« Die Bordellbesitzerin prostete ihm zu und leerte dann ihr Glas.
    Â»Danke, daß Sie uns Isobel geliehen haben«, fuhr er fort. »Jetzt stehe ich wieder in Ihrer Schuld.«
    Â»Unsinn! Seit Bardos Tod sind wir quitt. Außerdem bin ich Ihnen noch einen Gefallen schuldig. Sie haben mir Dixie geschickt, die sich bestimmt als Bereicherung des Hauses erweisen wird.«
    Er lächelte zufrieden. »Ich habe mir gedacht, daß Sie sich mit ihr verstehen würden, aber mir tut’s leid, daß sie gewartet hat, bis Bardo sie verprügelt hat, bevor sie zu Ihnen gekommen ist.«
    Â»Sie hat sich recht gut erholt.« Ruby bot ihm einen weiteren Drink an, aber er schüttelte den Kopf. »Sie haben sich meine Dankbarkeit verdient, Mr. Basile – und die Gastfreundschaft des Hauses, wann immer Sie wollen.«

    Â»Danke, aber ich bezweifle, daß ich dieses Angebot jemals annehmen werde.«
    Die Bordellbesitzerin lächelte wissend. »Sie und Mrs. Duvall?«
    Â»Remy«, verbesserte er sie.
    In seinem ganzen Leben war ihm nichts so schwergefallen, wie Remy an diesem Morgen zu verlassen. Sie hatten bis tief in die Nacht hinein diskutiert, sich in den Armen gehalten, sich geliebt und versucht, einen Ausweg aus ihrer scheinbar aussichtlosen Situation zu finden.
    Gegen Morgen hatte sich die betrübliche Erkenntnis durchgesetzt, daß Remy vorläufig zu Duvall zurückkehren mußte. Ihr machte dieses Vorhaben weniger Schwierigkeiten als Burke, der sich geschworen hatte, sie werde Duvalls Haus nie wieder betreten. »Ich lasse dich nicht zu ihm zurückgehen. Nicht für einen Nachmittag. Nicht mal für eine Stunde.«
    Aber noch während er das sagte, wußte er, daß ihnen keine andere Möglichkeit blieb.
    Â»Mir graut davor, aber ich komme schon damit zurecht«, hatte sie erklärt. »Vor einer Woche hätte ich das vielleicht nicht gekonnt oder nicht gewollt. Aber jetzt kann und will ich dazu

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