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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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vor Schmerz fast ohnmächtig geworden, aber sie schaffte es irgendwie, bei Bewußtsein zu bleiben und die in Wellen auftretende Übelkeit abzuwehren.
    Â»Wo ist er?«
    Â»Er hat mich bei Dredd abgesetzt. Dann ist er allein weggefahren.«
    Â»Mit dem Boot oder mit dem Auto?«

    Â»Mit dem Boot.« Ihre Tränen waren echt, als sie sich an die letzten Augenblicke mit Basile erinnerte, in denen sie sich beide gewünscht hatten, es gäbe einen anderen Ausweg aus ihrem Dilemma. »Ich wollte mitfahren, aber …«
    Pinkies hämisches Lachen unterbrach sie. »Da siehst du’s, Remy. Basile hat von dir bekommen, was er wollte, während du Ärmste mit gebrochenem Herzen zurückgeblieben bist.«
    Sie sah trotzig zu ihm auf. »Du kannst mich nicht für immer hier einsperren, Pinkie. Irgendwann, irgendwie komme ich hier wieder raus.«
    Â»Remy, wenn diese Nacht vorüber ist, wird es dir gleichgültig sein, ob du diesen Raum verläßt oder nicht. Dann ist dir völlig egal, was mit dir passiert.«
    Â»Was hast du vor? Willst du mich weiter schlagen, bis ich lieber sterben möchte, als so weiterzuleben?« Sie hob stolz den Kopf. »Du kannst es versuchen, Pinkie. Aber du wirst dich wundern, wie widerstandsfähig ich geworden bin. Du hast nicht mehr die Macht, mich zu verletzen. Das weiß ich jetzt. Deine Beleidigungen prallen von mir ab. Ich bin gegen sie immun.«
    Â»Deine Liebe hat dich stark gemacht?« fragte er spöttisch.
    Â»Genau.«
    Â»Wirklich? Tapfere Worte, Remy. Aber warten wir doch ab, wie mutig du bist, wenn jemand, der dir am Herzen liegt, von jemandem besudelt wird, den du verabscheust.«
    Ihrer Kehle entrang sich ein lautes Schluchzen. »Rühr sie nicht an!«
    Â»Ah, du hast es also erraten. Unsere süße Flarra.« Er küßte seine Fingerspitzen. »So üppig herangereift, so begierig, das Leben kennenzulernen.«
    Remys Hände umklammerten den Nachttisch. Sie zog sich daran hoch. Im nächsten Augenblick stürzte sie sich auf Pinkie und versuchte, ihm die Augen auszukratzen. Er wehrte sie mühelos ab und stieß sie aufs Bett zurück.
    Â»Die Kleine strotzt vor Vitalität, nicht wahr?« sagte er
freundlich, als diskutierten sie über die Vorzüge eines Rennpferds. »Sie trägt ihre Sexualität wie ein Banner vor sich her. Man spürt sie förmlich um sie herum knistern. Flarra scheint mir noch begabter dafür, Männer zu befriedigen, als du, Remy. Wie erregend das für den Mann sein muß, der sie zum ersten Mal nimmt.«
    Remy glitt nach vorn vom Bett. Sie rutschte auf den Knien zu ihm hinüber, schlang ihre Arme um seine Oberschenkel und bat ihn heiser: »Bitte, Pinkie, tu ihr nichts! Ich flehe dich an. Ich mache alles, was du willst. Alles!«
    Sie klammerte sich noch enger an ihn, zog sich an seiner Kleidung hoch und kam wieder auf die Beine. Dann bedrängte sie ihn mit Küssen und streichelte ihn unter dem Hosenstoff. »Mach mit mir, was du willst, aber tu ihr nichts!«
    Er wich ihren Küssen aus und schob ihre Hände weg. »Schluß damit, Remy.«
    Â»Bitte, Pinkie«, schluchzte sie. »Bitte, tu ihr nichts!«
    Â»Ich habe nicht die Absicht, mein Liebling. Dachtest du etwa, ich wollte dich in meinem Bett durch Flarra ersetzen? Keineswegs.« Er streckte eine Hand aus und streichelte ihre Wange. »Ich habe sie verschenkt. An Bardo.«
    Nachdem er gegangen war und die Tür wieder von außen abgesperrt hatte, stand Remy noch sekundenlang wie angenagelt da. Sie schien von Pinkies letztem verbalen Schlag noch leicht zu schwanken. Bardo. Mit Flarra.
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und beugte sich nach vorn. Sie unterdrückte einen klagenden Laut, indem sie sich auf die Unterlippe biß. Dann flüsterte sie ein aufrichtiges Dankgebet, um dem Herrn dafür zu danken, daß er ihr eine letzte Chance gab, die Situation zu retten.
    Dann öffnete sie langsam ihre rechte Hand und starrte den auf der Handfläche liegenden Schlüssel an, den sie Pinkie unbemerkt aus der Jackentasche gezogen hatte, während sie vorgegeben hatte, ihn um Barmherzigkeit anzuflehen.

40. Kapitel
    Â»Das versteh’ ich nicht. Warum fahren wir nicht direkt zu Remy?«
    Die Naivität der Kleinen törnte Bardo ebenso an wie seine Vorstellung von ihr ohne ihre Schuluniform. Die verführerische, süß duftende Flarra würde die

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