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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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beitragen, meine Freiheit zurückzugewinnen. Du sorgst vor allem dafür, daß Flarra nichts passiert, und paß bitte, bitte gut auf dich auf.«
    Sie hatten den Abschied immer weiter hinausgezögert, bis Dredd sich eingemischt und sie gewarnt hatte. Basiles Zeitplan müsse eingehalten werden und ihr Vorhaben werde garantiert fehlschlagen, wenn sie sich jetzt nicht beeilten. Also hatte Basile sie in Dredds Obhut zurückgelassen, bis Patout sie abholen kam.
    Burke hielt Staatsanwalt Littrell für einen grundsätzlich ehrlichen Mann, der ohne große Erfolgsaussichten darum kämpfte, das New Orleans Police Department daran zu hindern, seinem landesweiten Ruf, eine der korruptesten Polizeibehörden
Amerikas zu sein, weiterhin alle Ehre zu machen.
    Littrell hatte eine viel schlechtere Meinung von Lieutenant Burke Basile, denn sie war durch schlechte Publicity, Gerüchte und bösartige Unterstellungen beeinflußt. Als Basile unangemeldet in sein Büro stürmte, war der Staatsanwalt zunächst verblüfft und drohte, ihn aus dem Dienstgebäude weisen zu lassen.
    Aber was Burke hervorsprudelte, weckte sehr bald Littrells Aufmerksamkeit. Er hörte sich mit wachsender Empörung alles an, was Burke zu berichten hatte. Mit der Politikern eigenen Vorsicht versprach er jedoch nur, sich mit der Sache zu befassen und dann wieder mit ihm Kontakt aufzunehmen.
    Daraufhin hatte Burke nach dem Telefon auf seinem Schreibtisch gegriffen und es hochgehalten wie ein Evangelist die Heilige Schrift. »Sie rufen jetzt sofort den Justizminister an – sonst telefoniere ich selbst mit ihm. Ob Sie es nun tun oder ich, ist mir egal. Dies ist nur ein Höflichkeitsbesuch, Mr. Littrell. Ich will Ihnen eine Chance geben, öffentlich zu demonstrieren, auf welcher Seite Sie in diesem Korruptionsfall stehen.«
    Littrell hatte den Justizminister angerufen. Mit Einverständnis des Ministers waren alle nötigen Vorbereitungen in schwindelerregendem Tempo getroffen worden. Rasches Zupacken, gute Koordination und Glück hatten bewirkt, daß Bardo jetzt tot war.
    Burke stand auf und schüttelte Ruby Bouchereaux die Hand. »Danke für die Drinks. Entschuldigen Sie, daß ich wegrenne, aber ich hoffe, bei Duvalls Verhaftung dabeisein zu können.«
    Â»Heute abend? Oh, ich bezweifle sehr, daß er heute abend verhaftet wird, Mr. Basile.«
    Â»Warum?«
    Â»Heute ist Mardi Gras.«
    Â»Und?«
    Â»Und von Duvall hört man nur, daß er heute abend ein
großes Kostümfest gibt. Tatsächlich kommen einige der Gentlemen, die uns heute besuchen, eben aus Pinkies Haus, wo die Party schon auf Hochtouren läuft. Ihren Erzählungen nach muß es ein rauschendes Fest sein.«
    Burke starrte sie an, während er langsam die erschreckende Konsequenz dieser Entwicklung begriff. Er kontrollierte seinen Pieper. Das Gerät war eingeschaltet; der Ladezustand des Akkus war gut. Aber Remy hatte ihn offenbar nicht angerufen, was nur bedeuten konnte, daß irgend etwas fürchterlich schiefgegangen war.
    Er bat Ruby, das Telefon auf ihrem Schreibtisch benützen zu dürfen. »Basile«, sagte er knapp, als sich am anderen Ende jemand meldete. »Haben wir Duvall schon?«
    Er wurde mit drei verschiedenen Leuten verbunden, bis eine tapfere Seele ihm endlich die erschütternde Mitteilung machte. »Einen Prominenten wie Duvall zu verhaften ist eine schwierige Sache – erst recht, wenn alles strikt geheim bleiben soll. Da müssen erst alle möglichen bürokratischen Hindernisse beseitigt werden. Wir wollen exakt nach Vorschrift arbeiten, damit uns später keine Verfahrensfehler vorgeworfen werden können. Das kann Tage dauern …«
    Â»Tage!« brüllte Burke los. »Verdammt, Sie sind wohl übergeschnappt ?«
    Â»Wir tun unser Bestes, Mr. Basile. Es ist zwecklos, am Telefon Leute zu beschimpfen, die …«
    Â»Hier stehen Menschenleben auf dem Spiel, Idiot!«
    Â»Vielleicht schaffen wir’s heute abend noch, aber …«
    Â»Sie bleiben dran, verstanden? Sie sorgen dafür, daß der Haftbefehl ausgestellt und Duvall noch heute verhaftet wird, sonst hetze ich Littrell und den Justizminister auf Sie, bevor ich selbst in Ihr Büro komme und Sie fertigmache.«
    Burke knallte den Hörer auf die Gabel. »Ich muß dringend hin.« Tage. Remy konnte nicht noch tagelang bei Duvall bleiben, während die

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