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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Schminke gegraben. Die stark geschminkten Augen waren geschlossen. Das breite rote Lächeln war verschmiert und sah grotesk aus.
    Burke wußte erst nicht, ob er noch lebte, aber dann öffneten sich seine Lider zitternd. Er bewegte die Lippen und sagte mit kraftloser, kaum hörbarer Stimme: »Burke?«
    Burke atmete langsam aus. »Hey, Doug.«
    Â»Ich verblute, nicht wahr?«
    Burke sah auf Patouts Hand hinab. Der weiße Handschuh war voll Blut. Blut hatte auch sein weites Clownskostüm durchtränkt und bildete eine riesige Lache unter dem Körper. »Sieht leider so aus.«
    Â»Duvall«, flüsterte Patout. »Aber wenigstens hab’ ich den anderen erledigt.«
    Er hielt die Pistole, mit der er Duvalls Mann erschossen
hatte, noch in einer kraftlosen Hand. Basile faßte sie nicht an. Dies war ein Tatort, an dem nichts verändert werden durfte. »Ich hab’ Duvall erwischt«, berichtete Burke.
    Patout schloß die Augen. »Gut. Hol … hol … Hilfe.«
    Burke stand auf und ging zur Tür, aber als er sie erreichte, öffnete er sie nicht, um Hilfe zu holen. Seine Hand hielt den Türknauf sekundenlang umklammert; dann ließ er ihn entschlossen los, kehrte zu Patout zurück und kauerte dicht neben ihm nieder.
    Â»Hilf mir, Burke.«
    Burke nahm ihm sanft die rote Knollennase ab und zog die feuerrote Perücke von seinem Kopf. »Kann ich nicht, Doug.«
    Dougs flackernder Blick fand den seinen. Während er in Burkes ausdrucksloses Gesicht starrte, hörte man seine pfeifenden, flachen Atemzüge. »Du weißt es also.«
    Â»Daß du der Maulwurf im Dezernat warst? Ja.«
    Â»Wie lange schon?«
    Â»Seit dem Tag, an dem du Mac McCuen ermordet hast. Und es war Mord, Doug. Mac hat mich nicht gesucht, um mich Duvall auszuliefern, wie du behauptet hast. Er ist gekommen, um mir zu erklären, es gebe einen besseren, saubereren Weg, Duvall zu erledigen, wenn ich nur noch etwas Geduld aufbrächte.
    Ich bin heute vormittag einer Vermutung nachgegangen, die sich bestätigt hat. Ich habe erst mit Littrell und dann mit dem Justizminister gesprochen. Offenbar hat der Justizminister kurz nach seiner Amtsübernahme eine Sonderkommission zur Bekämpfung von Polizeikorruption aufgestellt.
    Mac hat diesem Team angehört. Er hat die Polizeiakademie absolviert und sich im Dienst hochgearbeitet – immer mit dem Ziel, eines Tages ins Drogen- und Sittendezernat versetzt zu werden, um den Verräter enttarnen zu können. Dich, Doug. Mac war dicht davor, dich zu entlarven. Das mußt du gemerkt haben, denn du hast ihn erschossen, bevor er mir von seinem Verdacht erzählen konnte.

    Er mag bei unserer Konfrontation draußen vor der Fischerhütte nach seiner Waffe gegriffen haben, aber er wollte mich nicht erschießen. Er wollte mich nur abführen und mit Einverständnis des Justizministers in die Mangel nehmen. Und er wollte mir schonend beibringen, daß der Mann, den ich immer für meinen Freund gehalten habe, in Wirklichkeit ein durch und durch korrupter Kerl ist.
    Weißt du, was das schlimmste daran ist, Doug? Was mich am meisten empört? Daß du versucht hast, deine eigenen Verbrechen Mac anzulasten.« Burke brachte sein Gesicht dicht an das des Sterbenden heran. »Warum, Doug? Weshalb um Gottes willen hast du für Duvall gearbeitet? Warum? Aus Geldgier?«
    Â»Aus Feigheit«, ächzte Patout.
    Â»Du bist kein Feigling.«
    Â»Der Mann, den ich erschossen habe. Weißt du noch?«
    Â»In unserem ersten Dienstjahr?« Burke erinnerte sich undeutlich an diesen Vorfall. »Er war bewaffnet und hat nach seinem Revolver gegriffen, als du ihn festnehmen wolltest. Ein klarer Fall von Notwehr.«
    Patout schüttelte kaum merklich den Kopf. »Die Waffe habe ich hingelegt. Ich bin in Panik geraten, habe ihn vorschnell erschossen, habe ihm den Revolver untergeschoben.« Er holte gurgelnd Luft. »Er war einer von Duvalls Leuten. Duvall hat gewußt, daß dieser Mann mit Messern, nie mit Schußwaffen arbeitete. Er konnte also nicht mit einem Revolver in der Hand gestorben sein. Seit damals hatte Duvall mich in der Hand.« Eine Träne lief durch die weiße Schminke. »Ich war immer ein guter Cop. Ich wollte einmal Superintendent werden.«
    Â»Das wärst du nie geworden, Doug«, antwortete Burke traurig. »Wenn Mac dich nicht enttarnt hätte, wäre dir ein anderer auf

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