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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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wollte unbedingt mit ihm tanzen.
    Â»Auftrag ausgeführt.«
    Burke drehte sich um.
    Der Sumo-Ringer, der ein Tablett mit Drinks auf der Schulter balancierte, nickte ihm lächelnd zu. »Sie haben es also geschafft, sie runterzuholen. Nachdem wir miteinander geredet hatten, ist Mrs. Duvall an mir vorbeigegangen.«
    Â»Bestimmt? Marie Antoinette?«
    Â»Ja, ganz sicher. Dasselbe Kostüm wie letztes Jahr.«
    Â»Wohin ist sie gegangen?«
    Â 
    Der Reifrock war fast so breit wie die Gänge des Gewächshauses. Remy hielt ihn mit beiden Händen zusammen, während sie im Halbdunkel dem Mittelgang folgte. Da sie wußte, daß Pinkie wahrscheinlich an allen Ausgängen Spione postiert hatte, und fürchtete, sie könnte ihm irgendwo über den Weg laufen, hatte sie nicht zu hoffen gewagt, daß ihr Plan klappen würde, bis sie das Haus unbemerkt verlassen hatte und zum Gewächshaus hinüberhastete.
    Erst als sie Pinkie als Heinrich VIII. verkleidet gesehen hatte,
war ihr wieder das prächtige Köstum eingefallen, das ganz hinten in ihrem Kleiderschrank hing – komplett mit weißer Perücke, Augenmaske, Schuhen, unechtem Schmuck und sogar einem Schönheitspflästerchen für ihre Wange. Sobald sie sich umgezogen hatte, brauchte sie nur noch darauf zu warten, daß vor der Toilette im ersten Stock größerer Andrang herrschte, was bei dieser Unmenge von Gästen im Haus unvermeidlich war.
    Dann war sie unbemerkt aus ihrem Schlafzimmer geschlüpft und hatte sich einer Damengruppe angeschlossen, die eben die Treppe hinunterging. Der neue Leibwächter, der eine anzügliche Unterhaltung mit Little Bo Peep führte, hatte Remy keines Blickes gewürdigt. Man hatte ihm vermutlich ein Foto von ihr gezeigt, aber er hatte nicht den Auftrag bekommen, auf Marie Antoinette zu achten.
    Es wäre zwecklos gewesen, eins der Telefone in der Villa benützen zu wollen. In allen Räumen lärmten betrunkene Gäste herum. Selbst wenn Remy die Notrufnummer gewählt hätte, hätte sie schreien müssen, um sich überhaupt verständlich zu machen, und dadurch andere auf sich aufmerksam gemacht. Aber auch im Gewächshaus gab es ein Telefon. Es stand in dem kleinen Raum ganz hinten, in dem sich auch die Schalttafel der Klimaanlage befand. Deshalb durfte außer Pinkie niemand diesen Raum betreten. Remy brauchte das Telefon nur für einen einzigen Anruf. Für einen. Sie brauchte nur eine einzige Nummer zu wählen. Sieben Ziffern.
    Sie öffnete die Tür des kleinen Raums.
    Â»Hallo, Remy.« Pinkie kniete vor einem in den Boden eingelassenen Safe, den sie noch nie gesehen hatte, weil er mit Fliesen abgedeckt war.
    Sie erstarrte, als sie ihn sah. Aber nur einen Herzschlag lang. Dann machte sie kehrt und versuchte wegzulaufen. Aber Pinkie bekam ihr Handgelenk zu fassen, drehte ihr den Arm auf den Rücken, während er selbst aufstand, und drückte ihn zwischen
ihren Schulterblättern nach oben. Dann stieß er sie grob vor sich her durch die Tür ins Gewächshaus hinein.
    Er atmete schwer. Sein federgeschmücktes Samtbarett saß schief auf seinem Kopf. Schweiß hatte den Mastixgummi gelöst, mit dem sein falscher Bart angeklebt war.
    Â»Ah, die entzückende Marie Antoinette«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Sie soll auch eine Nutte gewesen sein. Hast du das gewußt, Remy?«
    Â»Ich bin keine Nutte.«
    Â»Eine zwecklose Diskussion, meine Liebe. Dafür haben wir im Augenblick keine Zeit, fürchte ich. Danke, daß du es mir so leichtgemacht hast, dich zu finden. Dich hätte ich als nächsten Punkt auf meiner Liste abhaken wollen, sobald ich einige Unterlagen aus diesem Safe vernichtet hatte.«
    Sie hätte ihren Arm wahrscheinlich losreißen können, aber sie versuchte es nicht, weil er seine Pistole an ihre Schläfe hielt. Bei der ersten falschen Bewegung würde er sie erschießen.
    Â»Da einer meiner wichtigsten Männer bei der Polizei vor ein paar Minuten versucht hat, mich zu erschießen«, fuhr Pinkie fort, »vermute ich, daß er den Mann eliminieren wollte, der ihn als Verräter hätte enttarnen können. Nämlich mich. Daraus schließe ich weiterhin, daß es bald Scheiße regnen wird, um es mal volkstümlich auszudrücken.«
    Â»Du weißt nicht mal die Hälfte!«
    Â»Basile?«
    Â»Er. Staatsanwalt Littrell. Der Justizminister.«
    Â»Dein

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