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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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lobte.
    Gott, wie er sie liebte. Seine Liebe war so stark, daß er
manchmal erschrak. Manchmal schmerzte es auch. Mit jedem Tag nahm Duvalls Einfluß etwas mehr ab. Bald würde er nur noch eine düstere Erinnerung sein. Remy entwickelte sich zu einer selbstbewußten Frau, die sich ihrer selbst und seiner Liebe sicher war.
    Â»Ihre Arbeit in der Galerie scheint ihr zu gefallen«, bemerkte Nanci.
    Â»Diese Arbeit macht ihr wirklich Spaß. Und Remy versteht ihre Sache. Letzte Woche war ich wieder auf einer Vernissage. Ich habe nicht viel verstanden, als sie mit Kunden über die Bilder gesprochen hat, aber die Leute haben an ihren Lippen gehangen.«
    Â»Du bist stolz auf sie.«
    Â»Verdammt stolz«, bestätigte Burke ernsthaft. Ebenso aufrichtig fügte er hinzu: »Danke, daß du ihre Freundin geworden bist, Nanci. Deine Freundschaft bedeutet Remy viel. Sie hat nie eine richtige Freundin gehabt.«
    Â»Das hat sich von selbst entwickelt. Ich mag sie sehr.«
    Als er sich nach vorn beugte, um seine leere Coladose auf ein Holzfaß zu stellen, stieß er einen Stapel Ansichtskarten herunter. Er bückte sich, um sie aufzuheben.
    Â»Hat Dredd einen Brieffreund?« fragte Nanci.
    Â»Gewissermaßen. Ein alter Freund von uns beiden.«
    Die Ansichtskarten waren etwa in Wochenabständen aus ganz Amerika gekommen. Keine trug eine Unterschrift. Alle stammten von Gregory James. Seine Mitteilungen waren knapp, immer nur wenige Sätze, und wären für jeden unverständlich gewesen, der die näheren Umstände der Flucht des jungen Mannes aus New Orleans nicht kannte. Gregory spielte auch auf Duvalls Tod und die große Erleichterung an, die er bei dieser Nachricht empfunden hatte. Durch seine Kartengrüße wollte Gregory sie wissen lassen, er sei in Sicherheit und mache sich ernsthaft Gedanken über seinen weiteren Lebensweg.
    Seine letzte Karte war in Santa Fé aufgegeben. Der gesamte
Text lautete: Lukas 15, 11–24. Dredd hatte in seiner Bibel nachgeschlagen und an der angegebenen Stelle das Gleichnis vom verlorenen Sohn gefunden.
    Â»Er war längere Zeit fort«, erklärte Burke Nanci. »Aber ich habe das Gefühl, daß er allmählich zu uns zurückkommt.«
    Â»Hey, ich hab’ einen gefangen!«
    Dieser Ausruf ließ die beiden wieder zum Anleger hinübersehen, wo Flarra ihren Fang hochhielt, damit die anderen Angler ihn neidvoll bewundern konnten. David Stuart, Nancis Ältester, erbot sich, den Fisch vom Haken zu lösen. Nanci vertraute Burke an, Flarra habe die Überzeugung ihrer Söhne, alle Mädchen seien doof und zickig, schwer erschüttert.
    Â»Bevor sie Flarra gekannt haben, wollten sie nie was mit Mädchen zu tun haben. Aber sie hat ihren Entschluß ins Wanken gebracht.«
    Â»Flarra mag die beiden auch. Die arme Kleine hatte außer Remy niemals eine Familie. Aber sie ist ein tolles Mädchen. Hochintelligent. Mit viel Sinn für Humor. Und sie freut sich sehr darauf, ab Herbst auf eine gemischte Schule zu gehen.« Er fügte schmunzelnd hinzu: »Sie mag sogar mich. Ist ständig hinter mir her und will wissen, warum Remy noch nicht schwanger ist.«
    Â»Remy hat mir anvertraut, daß ein Baby geplant ist.«
    Â»Wir tun unser Bestes«, antwortete er und fühlte, wie seine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen. Heutzutage lächelte er unglaublich viel.
    Â»Ich freue mich, daß du glücklich bist, Burke.«
    Â»Danke.«
    Â»Ãœbrigens …« Sie biß sich auf die Unterlippe. »Ich habe jetzt einen Freund.«
    Â»Echt wahr? Das … das ist großartig, Nanci!«
    Â»Findest du wirklich?« fragte sie schüchtern.
    Â»Wenn er so ist, wie du es verdienst, dann ja.«
    Â»Nun, ich weiß nicht, ob er so ist, wie ich es verdiene«, sagte
sie verlegen. Dann lächelte sie strahlend. »Aber er ist schrecklich nett. Ein solider Geschäftsmann. Seine Frau ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben. Er hat sie geliebt, wie ich Kev geliebt habe, und das ist ein gutes Zeichen, findest du nicht auch?«
    Â»Eindeutig. Wie versteht er sich mit den Jungen?«
    Â»Bisher recht gut. Und ich finde, daß er in Jeans von hinten verdammt gut aussieht.«
    Â»Das höre ich gern.«
    Â»Aber er muß natürlich noch die Feuerprüfung bestehen.«
    Â»Traue ich mich, danach zu fragen?«
    Â»Dich zu treffen«, antwortete sie.
    Er fühlte,

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