Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Stuart sich wahrscheinlich nie abfinden können.

    Und dieser Gedanke ernüchterte Burke Basile wie eine eiskalte Dusche.
    Er stellte die Flasche Jack Daniel’s auf den wackeligen Nachttisch und legte seine Pistole daneben. Dann zog er das Handtuch von seinen Hüften, streckte sich auf dem klumpigen Bett aus und faltete die Hände unter dem Kopf. So lag er stundenlang da, starrte die Zimmerdecke an und dachte nach.
    Obwohl es an sich nichts mehr zu überlegen gab.
    Er wußte jetzt, was er zu tun hatte. Er wußte, wen er umzubringen hatte. Jedenfalls nicht sich selbst.
    Als er dann endlich Schlaf fand, schlief er wie seit Monaten nicht mehr – tief und traumlos.

9. Kapitel
    Â»Kündigen?«
    Â»Kündigen«, bestätigte Burke.
    Patout war einen Augenblick sprachlos. »Einfach Knall und Fall? Um Himmels willen, warum?«
    Â»Ich kündige nicht ›Knall und Fall‹, Doug. Und du weißt, warum.«
    Â»Wegen Kevin?«
    Â»In erster Linie. Und wegen Duvall, Bardo und Sachel. Genügt dir das?«
    Â»Wie kannst du nur an so etwas denken?« Patout stand auf und fing an, hinter seinem Schreibtisch auf und ab zu gehen. »Wenn du ihretwegen den Beruf aufgibst, den du liebst, haben sie gewonnen. Du machst es ihnen verdammt leicht. Du erlaubst ihnen, dein Leben zu beherrschen.«
    Â»So sieht es vielleicht aus, aber das ist nicht der Fall. Ich wollte, meine Gründe wären so einfach und klar definierbar.«
    Patout blieb stehen und starrte ihn prüfend an. »Du hast weitere?«
    Â»Barbara und ich haben uns getrennt.«
    Patout sah sekundenlang zu Boden, dann warf er Burke einen mitfühlenden Blick zu. »Das tut mir leid. Habt ihr euch probeweise getrennt?«
    Â»Nein, endgültig.«
    Â»Himmel! Ich habe gespürt, daß ihr Probleme habt, aber ich habe nicht gewußt, daß ihr euch so auseinandergelebt habt.«
    Â»Ich auch nicht«, gestand Burke. »Bis gestern abend nicht. Ich will dich nicht mit Einzelheiten langweilen, aber du kannst mir glauben, daß wir das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Ich bin ausgezogen und habe sie aufgefordert, mit einer
ihr genehmen Begründung die Scheidung einzureichen. Unsere Ehe ist gescheitert.«
    Â»Das tut mir leid«, wiederholte Patout. Daß die schlechte Ehe seines Freundes nun gescheitert war, tat ihm nicht mehr leid als Burke. Er bedauerte nur, daß die Trennung zu diesem Zeitpunkt erfolgt war.
    Â»Ich bin deswegen nicht unglücklich«, sagte Burke. »Wirklich nicht. Das hat sich schon lange angekündigt. Und diese Sache mit dem Job hat sich ebenfalls schon lange angekündigt. Ich bin ausgebrannt, Doug. In meiner gegenwärtigen Gemütsverfassung kann ich dir nichts nützen.«
    Â»Bockmist. Du bist mein bester Mann.«
    Â»Danke, aber ich weiß, daß mein Entschluß richtig ist.«
    Â»Hör zu, wir haben gerade einen enttäuschenden Prozeß hinter uns. Du bist wegen dieser Geschichte mit Barbara durcheinander. Das ist kein guter Zeitpunkt für eine berufliche Weichenstellung. Nimm dir eine Woche frei und …«
    Burke schüttelte den Kopf, bevor Patout ausgeredet hatte. »Darum geht es nicht. Eine Woche Urlaub wäre wie ein Heftpflaster für einen Kranken, der eine Herzoperation braucht.«
    Â»Vielleicht brauchst du eine Zeitlang einen Schreibtischjob«, schlug Patout vor. »Du könntest als Berater tätig sein. In einer Funktion, in der du weniger unter Druck stehst.«
    Â»Sorry, Doug. Mein Entschluß steht fest.«
    Â»Nimm wenigstens bloß unbezahlten Urlaub. Dann kannst du zurückkommen, wann du willst. Dein Job bleibt dir auf jeden Fall erhalten.«
    Diese Alternative klang verlockend, aber Burke erwog sie nur einige Sekunden lang, bevor er standhaft den Kopf schüttelte. »Wenn mir dieses Hintertürchen bliebe, würde ich es vielleicht nutzen. Und in ein paar Wochen wäre ich dann wieder am selben Punkt angelangt. Nein, Doug, ich brauche eine saubere Trennung.«
    Patout ließ sich wieder in seinen Schreibtischsessel fallen. Er
fuhr sich mit einer Hand durch sein schütter werdendes Haar. »Ich kann’s einfach nicht glauben. Ich bin der Kopf des Dezernats, aber du bist sein Herz, Burke.«
    Er grinste spöttisch. »Versuchst du’s mit ’ner neuen Taktik, Doug? Schmeichelei?«
    Â»Es ist die Wahrheit.«
    Â»Vielen Dank für das Kompliment, aber es kann mich

Weitere Kostenlose Bücher