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Im Herzen der Feuersonne

Im Herzen der Feuersonne

Titel: Im Herzen der Feuersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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Kutsche trug.
    Â»Ich kann jetzt nicht fort!« Charlotte biss sich
auf die Lippen. »Es ist … irgendwie hab ich ein ungutes Gefühl«, gestand sie mit
leiser Stimme.
    Sina legte ihr kurz den Arm um die Schultern.
»Hab keine Angst, der Kleinen passiert gewiss nichts. Sie wird irgendwo hocken
und erst aus ihrem Versteck kommen, wenn ihr Trotz abgeklungen ist. Und dann bin
ich ja da.« Sie lächelte. »Mit Madeleine komme ich schon zurecht. Sie kann so
lieb sein und …« Sie brach ab, als sie sah, dass Will auf den Gutshof geritten
kam. Normalerweise ließ er sein Pferd höchstens in einem ruhigen Trab gehen,
wenn er den Innenhof erreicht hatte, doch jetzt galoppierte er weiter, bis er
kurz vor der Kutsche angelangt war.
    Â»Paviane sind ganz in der Nähe«, stieß er hervor.
»Zwei, die am nördlichen Weinberg waren und an den Reben herumgeturnt sind, hab
ich vertrieben, aber sie werden wiederkommen. Leider hatte ich kein Gewehr
dabei, und mit ein paar Stockhieben sind die Viecher nicht zu beeindrucken.«
    Â»Paviane …« Bens Augen wurden schmal. Er band die
Zügel fest und meinte: »Wir verschieben die Fahrt.« Dann wandte er sich an Will.
»Wo ist Thabo?«
    Â»Er kommt auch gleich. Er war noch im hinteren
Kraal bei den Schafen.«
    Â»Madeleine ist fortgelaufen. Könnt ihr sie
suchen? Ich ziehe mich nur rasch um und mache mich auch auf die Suche. – Thabo
soll sein Gewehr mitnehmen.«
    Â»Dikko könnte noch mitkommen«, schlug Will vor.
»Er ist ein guter Fährtenleser.«
    Â»Meinetwegen.« Ben wandte sich an Charlotte. »Wir
verschieben die Reise auf morgen, ja?«
    Â»Natürlich. Ich … ich bin froh, dass du unsere
Kleine suchen gehst.« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »So ein dummes Ding!
Läuft einfach fort und bedenkt nicht, was für Gefahren außerhalb des Gutes
lauern können.«
    Â»Mach dir keine Sorgen, Madeleine hockt bestimmt
unter einem Busch oder sogar auf einem Baum und kämpft gegen den Trotz an.« Er
lächelte liebevoll. »Ich kenne meine Tochter – sie wird bald wieder vernünftig
werden und heimkommen.«
    Â»Aber du reitest doch los und suchst sie?«
    Â»Natürlich. Ich ziehe mich nur rasch um.« Ben
ging ins Haus zurück und zog sich in Windeseile einen alten Reitdress an. In
seinem Arbeitszimmer ging er zum Waffenschrank, den er verschlossen hielt, seit
die Kinder im Haus waren, und holte ein Gewehr heraus – wenn sich wilde Paviane
in der Gegend aufhielten, war Vorsicht geboten! Ben sah Madeleine vor sich, wie
sie angstvoll hinter einem Baum oder in einem Gebüsch hockte, aufgeschreckt von
den furchterregenden Schreien der Paviane. Die wilden Paviansippen, die sich im
Hinterland aufhielten und die oft heftig rivalisierten, waren gefährlich, auch
für Menschen, und zumal für ein kleines Kind. Doch er verscheuchte diese
düsteren Gedanken. Sie mussten handeln, und zwar schnell. Mit dem Gewehr in der
Hand hastete er hinaus.
    Thabo, Will und der junge Dikko hatten inzwischen
die Pferde gesattelt. Ben schwang sich auf seinen dunklen Wallach und hob die
Hand. »Wir reiten erst einmal in Richtung Südwesten«, bestimmte er. »Madeleine
ist vielleicht zur Kapelle gelaufen.«
    Die anderen nickten, und sie ritten los, doch
rasch stellte sich heraus, dass Madeleine hier nicht war. Sie suchten die
weitere Umgebung der Kapelle und des Friedhofs ab, doch nichts wies darauf hin,
dass das Mädchen hier gewesen war.
    Â»Wir müssen weiter in Richtung Norden reiten«,
sagte Thabo. »Ich glaube, sie ist in Richtung Akazienwald. Da hab ich sie schon
einige Male entdeckt.«
    Â»So weit …?« Ben runzelte die Stirn, doch er
folgte Thabo, der nach einer Weile Dikko zu sich winkte und auf einige Spuren im
Gras deutete. »Habt ihr etwas gefunden?«
    Â»Hier sind einige umgeknickte Gräser …« Thabo
wandte sich nur kurz um. »Wir müssen noch höher in die Hügel hinauf, meint
Dikko!«
    Sie folgten dem jungen Schwarzen, der sich immer
wieder kurz aus dem Sattel schwang und die Fährten genauer untersuchte.
    Â»Was meinst du – war Madeleine hier?« Bens Stimme
bebte fast vor Unruhe.
    Â»Ich weiß es nicht genau, Mister Ben. Aber es
könnte sein. Jedenfalls sind das dort keine Tierspuren. Und auch die
abgerissenen Blätter drüben … das macht kein Tier.« Dikko schien sich seiner
Sache

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