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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Traumpfaden der Aborigines im Outback unternimmst. Ich bin sicher, du wirst dich nicht verirren. Ich komme gleich mit dem Kaffee nach.«
    »Ist gut.« Er küsste sie und stand auf.
    In der Bibliothek brannte jetzt ein Feuer im Kamin. Rob schenkte sich noch einen Whiskey ein und machte es sich in einem Sessel gemütlich. Dann besann er sich, sprang wieder auf und setzte sich auf das Sofa, wo er den Arm um sie legen konnte. Er wollte noch ein wenig mit ihr schmusen.
    Sissy erschien mit einem Tablett. Sie stellte das Kaffeegeschirr auf den Tisch vor dem Sofa und setzte sich ganz selbstverständlich neben ihn. Sie berührte sein Knie, als sie sich zu ihm umdrehte. »Wie trinkst du deinen Kaffee?«
    »Wie meinen Whiskey. Ohne alles.«
    Sie schenkte ihm ein und reichte ihm die Tasse.
    »Du verwöhnst mich.«
    »Ist dir das unangenehm?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich genieße den Abend mit dir. Ich wünschte, er würde nicht so schnell enden.«
    »Wann musst du aufs Schiff?«
    »Wir haben noch ein wenig Zeit.«
    »Ich kann dich nachher zum Hafen fahren. Wir könnten uns am Pier verabschieden.«
    »Das wäre schön.« Rob legte seinen Arm um sie. Sie schmiegte sich an ihn. Ihre Hand lag auf seinem Knie und rutschte immer höher. Tief atmete er ihren Duft ein.
    Sie tranken ihren Kaffee, und Sissy holte ein Fotoalbum, in dem sie gemeinsam blätterten. Ein verblasstes Foto zeigte Charlton mit seiner legendären verrosteten Bratpfanne, mit der er Gold gewaschen hatte.
    Rob zog das Fotoalbum auf seinen Schoß. »Ist das Caitlins und Charltons Hochzeitsfoto? Wie verliebt die beiden aussehen!«, staunte er und blätterte weiter. Auf der nächsten Seite fand er Charlton mit einem kleinen Bengel von sieben oder acht Jahren in zerrissenen Latzhosen. »Wer ist das?«
    »Sein Sohn Jonathan. Mein Dad.«
    »Vater und Sohn, Arm in Arm wie zwei Kumpels.«
    »Das waren sie. Die beiden waren unzertrennlich. Jons Tod hat Charlton tief getroffen.«
    »Kannst du dich an deinen Dad erinnern?«
    Sissy schüttelte den Kopf. »Er starb, als ich ganz klein war. Josh kann sich noch entsinnen, dass Dad ihn auf sein Pferd gehoben hat. Damals muss er vier oder fünf gewesen sein.«
    Rob betrachtete das Foto. »Dein Grandpa war wohl sehr stolz auf seinen Sohn.«
    »Ja, das war er. Sieh mal, hier sind die Fotos von Dads Hochzeit mit Mom.« Sissy deutete auf die Bilder von Jonathan mit seiner Braut in weißem Hochzeitskleid und langem Spitzenschleier. »Siehst du, wie Charltons Augen leuchten?«
    Rob nickte versonnen.
    Sissy nahm ihm das Album aus der Hand und schlug ein paar Seiten um. »Sieh mal, das ist Josh als Baby in der Wiege. Er hat die Fäustchen geballt und die Bettdecke weggestrampelt.«
    »Ein energisches kleines Kerlchen.«
    »Das stimmt.« Sissy sah ihn an. »Wünschst du dir Kinder?«
    »Ja, irgendwann schon.«
    »Wie viele?«
    »Einen Sohn und eine Tochter«, sagte Rob und deutete auf ein Foto. »Und meine Tochter soll so niedlich sein wie dieses kleine Mädchen.«
    Sie lächelte matt. »Das bin ich.«
    Rob lehnte sich gegen ihre Schulter und betrachtete das Foto: Sissy mit fünf oder sechs Jahren in einem bezaubernden Rüschenkleid. »Was für ein süßes Lächeln!« Er küsste sie auf die Wange. »So wie jetzt.«
    Sie legte die Hand auf sein Knie und streichelte ihn sanft.
    Es gab noch mehr Fotos von ihr. Eines zeigte sie am Rand eines Polofeldes, wie sie ausgelassen lachend einem der Spieler zuwinkte, offenbar war das Josh. Ein anderes war während der Abschlussfeier der Stanford University aufgenommen worden – Josh war zu diesem Zeitpunkt bereits in Alaska gewesen. Auf dieses Bild schien sie besonders stolz zu sein.
    Rob starrte die Aufnahme an. Neben Sissy stand Shannon.
    Das Foto berührte ihn. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm fiel kein Kompliment für Sissy ein, das nicht gleichermaßen für Shannon gegolten hätte.
    Auch Sissy schwieg eine Weile, als ahnte sie, was in ihm vorging. Rob dachte darüber nach, wie der Abend weitergehen konnte: Sex oder Abschied? Er hatte sich noch nicht entschieden, als Sissy plötzlich ihren Kaffee verschüttete. Sie strich über den nassen Fleck auf ihrer Hose und lächelte entschuldigend. Sie stand auf. »Ich ziehe mich schnell um.«
    Rob erhob sich ebenfalls und sah ihr nach, als sie ein bisschen unsicher zur Tür ging. Sollte er ihr folgen? Er tat es nicht. Während Rob auf sie wartete, goss er sich noch einen Whiskey ein. Bald war das Glas leer, und sie war noch nicht zurück. Noch

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