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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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einen? Nein!
    Er sprang auf und ging zur Treppe, die nach oben führte. Dort zögerte er und atmete tief durch. Sollte er es tun? Sein Verstand sagte nein, sein Herz sagte ja, und das hitzige Gefühl in seinem Unterleib drängte ihn ungestüm: Worauf wartest du? Nun mach schon! Du willst sie, und sie will dich. Mach’s nicht komplizierter, als es ist!
    Er holte die Whiskeyflasche und zwei Gläser aus der Bibliothek und stieg die Treppe hinauf. Alle Türen waren geschlossen. Rob öffnete eine, schob sie mit der Schulter auf und spähte in das Zimmer, das wohl Josh gehörte. Das Bett war nicht bezogen, und die Möbel waren mit Laken behängt. Josh würde wohl einige Monate in Alaska bleiben. Rob ging weiter und klopfte an die nächste Tür. »Sissy?«
    Keine Antwort.
    Die Tür war nicht abgeschlossen, also trat er ein. Nebenan im Bad rauschte die Dusche. Er stellte die Flasche und die Gläser auf ihren Nachttisch, setzte sich auf den Sessel neben ihrem Bett und wartete auf sie.
    Die Dusche wurde abgestellt. Sissy erschien, in ein großes Badehandtuch gehüllt. Sie war nicht überrascht, ihn zu sehen.
    »Das Handtuch steht dir. Du siehst toll aus.«
    Sie lachte. »Willst du vorher duschen?«
    »Sissy …« Er zögerte. »Ich weiß immer noch nicht, worauf das alles hinausläuft.«
    Sie deutete aufs Bett. »Zieh dich aus, und leg dich hin. Ich erklär’s dir. So ausführlich, wie du willst.«
    Er fuhr sich über das heiße Gesicht. »Was ich meine, ist …« Er atmete tief durch – er wollte sie doch! »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.«
    »Weil du sie mehr liebst als mich?«
    »Nein.«
    »Warum dann?«
    »Ich will ja, Sissy, aber ich tu’s nicht. Weil ich heute noch abreise. Weil ich dich nicht mitten in der Nacht verlassen will, nachdem ich mit dir geschlafen habe. Weil ich mich an meiner Jacht von dir verabschieden möchte, ohne verlegen den Blick zu senken wie nach einem flüchtigen Liebesabenteuer, das nur eine Nacht gedauert hat. Ich liebe dich, Sissy. Ich will es gut und richtig machen. Ich will es genießen.«
    Sie nickte ein wenig enttäuscht.
    »Und ich muss über uns beide nachdenken.«
    »Verstehe«, murmelte sie mit erstickter Stimme.
    »Tut mir leid.«
    Tränen schimmerten in ihren Augen. »Schon gut.«
    Er nahm sie in die Arme und küsste sie sanft. »Sissy, bitte zieh dich an, und fahr mich zum Hafen.«
    In der Bibliothek trank er noch eine Tasse Kaffee und wartete auf sie. Sex oder nicht – sie hatten zueinander gefunden und sich ineinander verliebt. Die Wochen der Trennung von Shannon und Sissy würden die Entscheidung bringen. Heiraten oder nicht – und wen von beiden.
    Sissy trat ein. Sie trug jetzt ein duftiges weißes Sommerkleid. Sie kam zu ihm herüber und gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. »Los geht’s!«
    Er stellte die Tasse weg und sprang auf. Auf dem Weg nach draußen hielten sie plötzlich Händchen, und Rob war es nicht unangenehm, sich zu seinen Gefühlen zu bekennen.
    Mit der Kurbel startete er den Motor des Duryea, und sie stiegen ein. Sissy fuhr die Auffahrt hinunter. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder Händchen hielten.
    Sie drückte seine Hand. »Rob?«
    Er sah sie von der Seite an, während sie zum Hafen hinunterfuhr. »Ja?«
    »Ich weiß, es ist albern …« Sie sah ihn nicht an, sondern blickte auf die Straße vor sich. »Aber der Gedanke, dass du vielleicht Shannon heiratest, macht mich traurig.«
    »Bist du eifersüchtig?«
    »Ein bisschen.«
    »Ich heirate nicht aus gesellschaftlichen oder geschäftlichen Gründen, sondern nur aus Liebe.«
    »Aber du liebst sie.«
    »Ja.«
    »Und sie?«
    »Sie empfindet etwas für mich, das spüre ich. Aber ich weiß, es gibt noch einen anderen, den sie mehr liebt als mich.«
    »Bist du eifersüchtig?«
    »Ein bisschen.«
    »Dann ist es etwas Ernstes zwischen euch?«
    Er überlegte keinen Moment. »Für mich ist es sehr ernst, und ich glaube, sie empfindet dasselbe wie ich.«
    Sissy nickte. »Fühlst du dich schuldig wegen heute Abend?«
    »Es ist nichts passiert.«
    »Nein, du warst ein braver Junge.«
    »Sissy, können wir das bitte lassen?«
    Sie nickte, sah ihn jedoch nicht an. »Entschuldige.«
    »Ist schon gut.«
    »Schreibst du mir?«
    »Ich schicke dir ein Telegramm aus Valdez.«
    Rob sah, dass sie mit den Tränen kämpfte. »Das wäre schön.«
    Er drückte ihre Hand, wusste aber nicht recht, was er sagen sollte. Sie schwiegen, bis sie den Hafen erreichten. Sissy parkte den Duryea vor seiner

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