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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Lächeln auf den Lippen, dem Gefühl der Freiheit im Herzen und dem Wind im Haar. Tun Sie mir den Gefallen.«
    »Danke, Tom.« Sie lächelte mühsam.
    »Was meinen Sie, wollen wir damit zum Cliff House fahren?«
    »Mit dem größten Vergnügen.«
    »Wenn ich nur zehn Jahre jünger wäre … fünf …« Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. »… würde ich Sie bestimmt nicht meinem Sohn überlassen.«
    »Ich habe Sie auch sehr gern, Tom«, gestand sie gerührt.
    Er drückte ihre Hand. »Das weiß ich, Shannon. Sie strahlen so viel Wärme aus. So viel Herzlichkeit. In Ihrer Nähe fühle ich mich fünf Jahre jünger … ach, was … zehn.« Er grinste. »Aber wir wollten ja nicht von mir reden, sondern von Rob.« Er deutete auf die Sessel vor dem Marmorkamin, folgte ihr mit seinem Rollstuhl und rief nach dem Butler. Sobald Shannon Platz genommen hatte, fragte er: »Trinken Sie Tee?«
    »In the land of the free and the home of the brave? Sir, ich bin Amerikanerin«, verwahrte sie sich mit einem Lächeln.
    »Und was für eine!« Schmunzelnd schüttelte Tom den Kopf. »Keinen Tee also. Wie wär’s mit einem Kaffee?«
    »Können Sie das mit Ihrer Ehre als Engländer vereinbaren?«
    »Nur wenn ich dazu God save the Queen singen darf.«
    »Hätten Sie Waltzing Matilda vorgeschlagen, hätte ich vielleicht nachgegeben.«
    »Sie sind ein harter Verhandlungspartner«, gluckste Tom vergnügt. »Mögen Sie Champagner?«
    »Sehr gern.«
    »Na also! Mr Portman, seien Sie so gut …«
    »Sofort, Sir.« Der Butler verschwand. Kurz darauf kehrte er mit einer Flasche Champagner und zwei Kristallgläsern zurück.
    »So, dann will ich dem Tiger mal seinen Käfig zeigen«, frotzelte Tom, nachdem sie getrunken hatten. Als er Shannons Blick bemerkte, beruhigte er sie: »Rob ist Ihnen ähnlicher, als Sie denken. Wie Sie liebt er seine Freiheit und lässt sich nicht einsperren. Sie beide werden bestens miteinander auskommen.«
    Und wenn nicht? In diesem Augenblick musste sie an den geheimnisvollen Fremden denken. An das Gespräch in der Bar. An die Vertrautheit mit einem Unbekannten, von dem sie nichts wusste. An die Gefühle zwischen ihnen. An den Kuss.
    Sie atmete tief durch. »Und wenn Rob mich nicht will?«
    Tom schien zu ahnen, was in ihr vorging. Er wurde plötzlich ernst, und seine Stimme klang sanft. »Mein Junge hat manchmal viel Unsinn im Kopf, aber so bescheuert ist er nicht.«
    »Im Ernst, Tom!«
    »Also schön, ich sag’s, wie es ist. Bei unserem letzten Treffen am Silvesterabend haben Sie mich sehr beeindruckt, Shannon. Ich habe Sie in mein Herz geschlossen. Ob mein Junge will oder nicht, er muss Sie heiraten und mit Ihnen einen Erben zeugen.«
    Shannon zog die Augenbrauen hoch. »Sonst?«
    »Sonst enterbe ich ihn.«
    »Das ist hart.«
    »Rob ist ein ebenso harter Verhandlungspartner wie Sie.«
    »Hat er Geschwister?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Verstehe.« Hatte Caitlin nicht gesagt, dass Tom seinen Sohn vor seiner Tür gefunden hatte? »Wer erbt Ihr Vermögen, wenn Rob sich der Ehe widersetzt?«
    »Sie.«
    »Ich?« Sie stellte das Champagnerglas zurück auf den Tisch.
    »Wenn Rob mir trotzt, werde ich Sie zu meiner Erbin ernennen. Dann muss er Sie heiraten. Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt: Ich will , dass ihr beide heiratet. Eine Bessere als Sie, Shannon, wird mein Junge nicht finden.«
    Sie ging darauf nicht ein. »Wo werden wir leben?«
    »In San Francisco, Sydney oder Kapstadt – die Entscheidung überlasse ich euch beiden.«
    »Und Sie, Tom?«
    »Auch diese Entscheidung überlasse ich euch beiden.«
    »Rob und Sie, wie kommen Sie miteinander aus?«
    »Prima.«
    »Wie nennt er Sie?«
    »Tom. Wie nannten Sie Ihren Vater?«
    »Sir.«
    »Da bin ich aber froh, dass Sie mich nicht so nennen. Haben Sie ihn geliebt?«
    »Nein.« Sie war selbst erschrocken über ihr freimütiges Geständnis. Es klang viel zu harsch und unversöhnlich. Aber so war es nicht gemeint. »Er hat mich respektiert, so wie ich ihn. Aber im Grunde hatten wir uns nichts zu sagen, was von Herzen kam.«
    »Oje!«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Tom. Ich weiß, was er für mich getan hat. Nach der Scheidung von meiner Mutter, die nach New York gegangen ist, als ich acht war, hat mein Vater mich erzogen. Mit meinen Brüdern habe ich reiten, segeln und schießen gelernt. Colin war in Berkeley, Aidan in West Point. Mein Vater hat durchgesetzt, dass ich nach Stanford gehen durfte. Mit dem Studium hat er mir eine Tür geöffnet, und ich bin

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