Im Herzen der Wildnis - Roman
Junggeselle Australiens. Er kann sich die Frauen aussuchen – und warum auch nicht! Er ist jung. Er liebt das Leben und die Liebe.«
»Tom …«
»Die Frauen, die Rob mir in den letzten Jahren vorgestellt hat, waren alle unerträglich. Die meisten übten vermutlich ihre neue Unterschrift, bevor sie mit Rob ins Bett stiegen.«
Shannon schwieg schockiert. Nicht über Toms Offenheit, sondern … Rob und sie – ob das gut gehen konnte?
»Offen und ehrlich, Shannon. So war’s vereinbart.«
»Wird Rob … mir treu sein?«
Tom schüttelte den Kopf. »Wenn Sie Rob seine Abenteuer verzeihen, wird er Ihnen Ihre Freiheit lassen. Mein Junge braucht eine starke Frau wie Sie, Shannon. Eine Frau, vor der er Respekt haben kann. Sie werden die besten Freunde sein.«
Sie nickte stumm.
»Verzeihen Sie mir, dass ich Sie schockiert habe. Aber Sie haben darauf bestanden, mit mir über Rob zu reden.«
Sie winkte ab. »Ist schon gut.«
»Ich würde mir nie verzeihen, wenn Sie mit ihm unglücklich würden. Ich möchte, dass Sie wissen, worauf Sie sich einlassen.«
»Das ist in meinem Sinne, Tom.«
»Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.«
»So war’s vereinbart.«
Tom griff nach seinem Champagnerglas. »Was ist mit Ihnen, Shannon? Waren Sie schon mal verliebt?«
Ihr Gesicht glühte. »Ja, ich hatte einen Geliebten.«
»In San Francisco?«
»In Rom.«
»Wie lange?«
»Einen Sommer lang.«
»Weiß Caitlin davon?«
»Nein.«
Tom grinste verschmitzt. »Ich fühle mich geschmeichelt, dass Sie mir vertrauen. Vorletzte Frage: Wer hat wen verlassen?«
»Ich ihn.«
»Haben Sie …?«
»Zärtlich und leidenschaftlich.«
Tom lächelte verständnisvoll. »Das freut mich.«
»Es stört Sie nicht?«
»Nein.«
»Und Rob?«
Tom lachte trocken. »Die Tatsache, dass Sie wie er Erfahrungen gesammelt haben, macht Sie für ihn interessant. Shannon, ich suche für Rob eine Frau mit Charakter. Weltoffen, intelligent und willensstark. Eine Frau, die ihm seine Schwächen vergibt, die ihn achtet und die er respektieren kann. Eine Frau, die ihm zur Seite steht. Und die ihm einen Erben schenkt. Dann bin ich zufrieden.«
»Und Sie halten mich für diese Frau?«
»Ich will Sie und keine andere. Mein Junge verdient das Beste von mir. Wenn Rob Sie nicht heiratet, enterbe ich ihn.«
Shannon schwieg eine Weile, dann fragte sie: »Glauben Sie, dass ich mich auf diesen … diesen Deal einlasse?«
»Nein, das glaube ich nicht.«
»Warum nicht?«
»Weil Sie die Frau sind, für die ich Sie halte. Weil Sie dabei nichts gewinnen können. Und weil Sie immer tun, was Sie wollen. Ich muss Sie also dazu bringen, Rob zu wollen. Als besten Freund, als Geliebten, als Ehemann.«
»Und wie wollen Sie das erreichen?«
»Ich rede so lange auf Sie ein, bis Sie entnervt nachgeben.«
Sie schmunzelte. »Ist das Ihre Strategie?«
»Eine andere habe ich nicht. Irgendwelche Vorschläge, wie ich Sie sonst noch beeindrucken könnte?«
»Sie könnten mir Ihre Opale zeigen. Sie sagten, Sie hätten die schönsten mitgebracht.«
Tom rief nach seinem Butler. »Mr Portman, seien Sie so gut und bringen Sie uns die Opale.«
Der Butler verschwand in Toms Schlafzimmer und kehrte kurz darauf mit einer Kassette aus schwarzem Lack zurück, die er zwischen Tom und Shannon auf den Tisch stellte.
Tom steuerte seinen Rollstuhl neben sie, öffnete die Kassette, nahm einen Opal heraus und reichte ihn ihr.
Fasziniert ließ sie das Licht über den blauen Stein tanzen, dessen grüne und goldene Schattierungen aufleuchteten. »Ein wunderschöner Stein.« Sie drehte ihn hin und her und blickte in ihn hinein wie in eine jener Schneekugeln, die sie in Paris gesehen hatte, mit Wasser gefüllte Kugeln aus Glas, in denen sich Metallflitter befand. Beim Schütteln wirbelte er auf und rieselte wie Schnee nieder. Der Opal erinnerte sie an eine solche Schneekugel. »Anders als ein Diamant hat er eine unglaubliche Tiefe. Je nach Lichteinfall verändert sich der Opal.«
»Jedes Mal, wenn ich mich in seinem Anblick verliere, sehe ich etwas anderes. Aber immer ist es gefühlvoll und schön.«
Sie gab Tom den Stein zurück. »Woher stammt er?«
»Aus Lightning Ridge. Mein erster Opal.«
»Ihre erste Liebe.«
Tom schmunzelte. »So könnte man sagen.«
»Würden Sie ihn verkaufen?«
»Niemals.«
»Ich bin beeindruckt.«
»Das war leicht.« Tom legte den Stein zurück und holte einen anderen heraus. »Dann sehen Sie sich mal den hier an.«
Er legte ihr einen anderen Opal in die
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