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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Hand. Der milchig helle Stein schimmerte am Rand grün, in der Mitte rosenfarben. Sie glaubte Einschlüsse von funkelndem Goldstaub zu erkennen. »Der Opal erinnert mich an die Bilder von Claude Monet. Als habe er Rosen gemalt, die im Wasser treiben. Nur dass die Farben klarer und leuchtender sind.«
    »Sieh mal einer an – so poetisch hat noch niemand diesen Stein beschrieben. Vielleicht sollte ich ihn anders nennen.«
    »Er hat einen Namen?«
    »A Bouquet of Roses.«
    »Wie schön. Haben Sie ihn selbst ausgegraben?«
    »Ich habe einen ganzen Eimer davon im Geröll gefunden. Ich wollte Steine für ein Lagerfeuer zusammentragen, und da blitzte es in der Sonne. Ich musste sie nur aufheben.«
    »Unglaublich!«
    »Wieso? Ihre Familie ist doch auch reich geworden, weil Caitlin im Dreck gewühlt und Gold gefunden hat.«
    »Sie hat das Gold gar nicht gefunden. Charlton Brandon hat am American River Gold gewaschen. Es heißt, dass er zum Goldwaschen die gleiche Bratpfanne benutzte, mit der er sich abends am Lagerfeuer Eier und Speck briet.«
    Tom grinste. »Ist es wahr, dass er und Caitlin während des Goldrauschs verheiratet waren?«
    »Das ist ein halbes Jahrhundert her. Sie verließ Charlton nach einem erbitterten Streit, bei dem sie ihm die Nase blutig geschlagen hat, und gründete ein eigenes Unternehmen. Sie versorgte Goldsucher und Abenteurer mit Lebensmitteln und Werkzeugen. Ein umgebauter Planwagen mit gebrochener Achse war ihr erstes Warenlager. Aus den Brettern des Kutschbocks und zwei Wasserfässern hat sie einen Ladentisch gezimmert. Schaufeln, Spitzhacken, Waschpfannen, Seile, Zelte, Wolldecken, Blechgeschirr, Petroleumlampen, Whiskey – mit ihrem Laden hat sie ihr Vermögen gemacht.«
    »Und dann heiratete sie Geoffrey Tyrell.«
    »Aber auch von ihm trennte sie sich nach der Geburt ihrer Kinder. Er starb ohne einen Cent in der Tasche, während Caitlin immer reicher wurde. Die Verfassung von Kalifornien würdigt die Leistung der Pionierinnen des Goldrauschs, indem sie den Frauen das Recht auf eigenen Besitz garantiert.«
    Tom nickte versonnen. »Dann verfügen Sie also über ein eigenes Vermögen.«
    Sie lächelte matt. »Rob muss mich nicht heiraten. An meine neunhundertvierundneunzig Dollar kommt er sowieso nicht heran. Das ist mein Geld.«
    »Gut zu wissen«, lachte Tom. Dann wurde er wieder ernst. »Die neunhundertvierundneunzig Dollar sind Ihnen mehr wert als die zwanzig Millionen Ihres Anteils an Tyrell & Sons.«
    »So ist es.«
    »Ihre Freiheit und Unabhängigkeit sind Ihnen wichtiger als alles andere.«
    »Genau.«
    »Shannon, wenn Sie sich mit Rob einigen, müssen Sie sich nicht zwischen Liebe und Wohlstand entscheiden, zwischen Selbstbestimmung und einer freundschaftlichen Partnerschaft in der Ehe. Rob kann Ihnen all das bieten. Ich wünschte, Sie würden mir erlauben, ihm zu telegrafieren, dass er nach San Francisco kommen soll. Ich wünschte, Sie würden ihn selbst kennenlernen und sich dann für ihn entscheiden.«
    Sie atmete langsam aus.
    Tom beugte sich vor und legte seine Hand auf ihre. »Vergeben Sie mir, ich wollte Sie nicht bedrängen.«
    »Ist schon gut.« Shannon drückte seine Hand. »Sie sind ein liebevoller Vater, der das Beste für seinen Sohn will, und das weiß ich sehr zu schätzen.«
    Tom legte den Opal zurück und holte den schimmernden Stein heraus, der ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Behutsam legte er ihn in ihre Hand. »Wundervoll, nicht wahr?«
    »Ganz bezaubernd«, gestand sie. »Dieses geheimnisvolle blaue Glitzern auf schwarzem Grund! Der Stein hat eine unglaubliche Tiefe, wie der Sternenhimmel über der Südsee. Fast glaubt man, die Brise vom Meer auf der Haut zu spüren.«
    »Sie sind eine sehr sinnliche Frau.« Sie sahen sich in die Augen. » Star Glitter ist mein Schicksalsstein.« Mit der flachen Hand klopfte Tom auf seine zerschmetterten Beine. »Die Suche nach Opalen ist lebensgefährlich. Ich hatte ihn gerade gefunden und aus der Stollenwand gebrochen, als der Schacht über mir einstürzte. Ein Felsbrocken krachte auf meine Beine. Ich konnte mich nicht selbst befreien. Es dauerte Stunden, bis sie mich fanden.«
    »Sie hätten sterben können.«
    »Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen«, sagte er einfach. »Rob hat mich da rausgeholt. Er kämpft um das, was er haben will. Er gibt niemals auf.«
    »Wie sein Vater.« Shannon gab Tom den Opal zurück. »Ist es wahr, dass Sie Rob eines Tages vor Ihrer Tür gefunden haben?«
    »Er war erst sechs Wochen alt. Ein

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