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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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hatte sie versucht, ihn zu retten!
    Alistair warf Rob einen Blick zu, der ihn ins Herz traf. »Ich brauche Sie, mein Junge.«
    Rob atmete tief durch und ging an Alistair vorbei ins Schlafzimmer. Der Doktor folgte ihm und schloss die Tür hinter sich.
    Shannon lag auf dem Bett. Ein Stapel Kissen stützte sie, eine zusammengerollte Decke lag unter ihren angewinkelten Knien. Vor Schmerzen schreiend warf sie sich hin und her, als eine neue Wehe sie zu zerreißen drohte.
    Rob setzte sich neben sie auf das Bett und streichelte ihr verschwitztes Gesicht. Sie war so berauscht vom Morphium, dass sie ihn kaum wahrnahm. »Shannon! Ich bin jetzt da.«
    Ihr Atem ging stoßweise, sie hechelte erschöpft: »Rob.«
    »Alles wird gut, Shannon.«
    Sie schloss die Augen und wartete auf die nächste Wehe.
    Er küsste sie und ging zu Alistair hinüber. Der Doktor legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich mach’s kurz, Rob. Es wird trotzdem wehtun.«
    Rob nickte stumm.
    »Das Kind liegt verkehrt. Ronan steckt fest.«
    »Können Sie ihn denn nicht drehen?«
    »Nein, wir haben es mehrmals versucht. Ich befürchte, dabei hat sich vielleicht die Nabelschnur um seinen Hals gelegt.«
    Rob atmete tief durch. »Und ein Kaiserschnitt?«
    Alistair schüttelte den Kopf. »Shannon ist sehr schwach. Wenn wir die Wehen nicht beenden, könnte sie sterben. In den letzten Wochen hat sie sich zu viel zugemutet. Eoghans Wahlkampf. Skips Entzug. Toms Krankheit. Und … bitte entschuldigen Sie, wenn ich das so offen ausspreche … Ihre Affäre mit Sissy hat sie ziemlich aufgeregt. Shannon hat vorhin geweint, als sie mir erzählte, dass Sie und Sissy … Sie weiß, dass Sie beide sich lieben.« Er besann sich. »Ich will ehrlich sein, Rob: Ich weiß nicht, ob Shannon noch die Kraft und die Zuversicht hat, einen Kaiserschnitt zu überleben. Toms Tod hat sie sehr mitgenommen, daher die plötzlichen Wehen. Sie ist erschöpft, die Schmerzen sind unerträglich, und sie steht kurz davor aufzugeben. Die Operation ist lebensgefährlich, denn ein Schlafzimmer ist kein steriler Operationssaal. Aber es bleibt keine Zeit mehr, sie für eine Notoperation in eine Klinik zu bringen.«
    »Verstehe.« Robs Stimme war so leise, dass Shannons Schmerzensschrei ihn übertönte. Der Schrei ging in ein ersticktes Weinen über, ein leises Wimmern. Sein Herz krampfte sich zusammen.
    »Rob, um Shannon zu retten, müssen wir Ronan töten«, sagte Alistair langsam, damit er auch alles richtig verstand. »Seine Herztöne sind unregelmäßig und werden immer schwächer. Lange hält das Kind diese Strapazen nicht mehr durch. Aber wenn wir Ronan töten, um Shannon zu retten, wäre das aus kirchlicher Sicht Mord.« Er hielt kurz inne, dann sagte er leise und eindringlich: »Das Kind muss gerettet werden. Ich muss den Schnitt machen.«
    »Und Shannon?«, frage Rob atemlos. Vor Angst gelähmt.
    Alistair schüttelte traurig den Kopf.
    Hat er sich mit ihrem Tod etwa schon abgefunden?, dachte er entsetzt. Ich nicht!
    Rob spürte, wie die Wut in ihm hochstieg. »Sie ist meine Frau, Sir. Ich werde nicht zulassen, dass Sie sie sterben lassen, um das Kind zu retten. Ich weiß, Sie stecken in einem furchtbaren Dilemma, weil Sie Shannon selbst auf die Welt geholt haben. Und nun ihren Sohn.«
    Der Doktor rang mit seinem Gewissen, das sah Rob ihm an. Und er fürchtete, sein religiöses Pflichtgefühl wäre stärker als das Gefühl der Verantwortung für Shannon.
    »Tut mir leid, Rob.«
    »Was, Alistair? Dass sie stirbt?«, fuhr er ihn unbeherrscht an. »Oder dass Sie mich mit einem Kind allein lassen, das nicht meines ist?«
    Jetzt ist es ausgesprochen, dachte Rob bestürzt. Und ich kann es nicht mehr zurücknehmen, so sehr ich es auch wünschte. Denn ich fürchte, Shannon hat gehört, was ich gesagt habe.
    Er war zutiefst beschämt.
    Alistair senkte den Blick. »Rob, als Katholik kann ich nicht anders.« Er griff nach dem Skalpell. »Entscheiden Sie sich! Lassen Sie Shannon und Ronan nicht länger leiden!« Seine Stimme bebte.
    Was für eine furchtbare Wahl! Im Grunde verstand Rob seine Entscheidung. Das Kind zu töten war Mord. Aber sie dafür sterben zu lassen?
    Alistair sah Rob an. Er nickte schwach, und der Doktor legte ihm die Hand auf die Schulter und deutete auf die Tür. »Ich verspreche Ihnen, ich werde versuchen, sie zu retten.«
    »Ich will bei ihr bleiben.«
    Der alte Doc McKenzie runzelte die Stirn, dann nickte er langsam. »Wie Sie wollen. Legen Sie sich neben sie aufs Bett, und halten

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