Im Herzen der Wildnis - Roman
verschwand. Rob lauschte eine Weile, aber alles blieb still.
Er goss sich einen Whiskey ein und kippte ihn herunter. Dann schenkte er sich nach, füllte ein Glas für Sissy und warf einen Blick in den Eisschrank, dessen Fächer mit Köstlichkeiten gefüllt waren.
»Sissy?« Er holte den Krabbensalat aus dem Eisschrank und suchte nach einem Löffel, um davon zu naschen. »Sissy!«
Wie es schien, sollte er sich die Überraschung abholen.
Mit den Whiskeygläsern stieg er die Treppe hinauf. Die Tür zum Schlafzimmer war nur angelehnt. Mit der Schulter schob er sie auf und blieb erstaunt stehen.
In einer unbeschreiblich erotischen Pose lag Sissy auf dem Bett und erwartete ihn. Sie trug nichts als den Feueropal, den er ihr geschenkt hatte. Burning Heart funkelte im Licht der Abenddämmerung und brachte ihre seidige Haut zum Glühen. Wie schön sie war!
Sissy räkelte sich in den Kissen, und ihre Augen leuchteten wie der herzförmig geschliffene Opal zwischen ihren Brüsten. »Du wolltest sehen, wie ich das flammende Herz fassen lasse.«
Rob stellte die Gläser auf den Nachttisch, legte sich zu ihr auf das Bett und liebkoste sie. »Eine wunderschöne Überraschung!«
Sie zerwühlte sein Haar. »Willst du sie haben?«
Er vergrub sein Gesicht in der Beuge zwischen ihrem Nacken und ihrer Schulter, wo sie leicht nach ihrem Parfum duftete. Er genoss ihre seidige Haut mit allen Sinnen, küsste sie sanft und nickte. »Ja, ich will dich! Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich dich begehre.«
Sissy kicherte ausgelassen, als er sich sehr ungeduldig entkleidete, und knöpfte ihm das Hemd auf, um es ihm über die Schultern zu streifen. Sie ergriff seine Hände und führte sie über ihren vor Erregung bebenden Körper. Wie sie die Berührungen genoss! Er beugte sich über sie und küsste sie auf ihre Brüste, den Hals und die Lippen. »Und willst du mich?«
Ihr verzücktes Lächeln, als er sich zwischen ihre Beine kniete und ihre Knie zu seinen Schultern hob, würde ihm immer in Erinnerung bleiben. Und er würde nie vergessen, wie sie ihm, während sie miteinander schliefen, bei jedem seiner Stöße atemlos »Ja … ja … ja« ins Ohr hauchte. Es klang so voller Hingabe! Konnte ein Mann mehr Ermunterung erfahren? Mehr Leidenschaft? Mehr Liebe?
Was für ein wundervolles erstes Mal mit ihr! Sie las ihm die intimsten Wünsche von den Augen ab. Mit Sissy zu schlafen war ein Feuerwerk der Sinne. Eine Herausforderung, eine abenteuerliche Expedition ins Unbekannte: aufregend und sinnlich.
Als sie sich schließlich in seine Arme schmiegte, war er entspannt und glücklich. Er zog sie näher heran und küsste ihr zerwühltes Haar.
Ihre Hand lag zwischen seinen Beinen. »Ich liebe dich.«
»Und ich liebe dich.«
Sissy richtete sich auf und sah ihn an. »Warum hast du dann Shannon geheiratet?«
»Ich liebe euch beide. Nur so kann ich euch beide haben.«
Sie ließ sich in die Kissen fallen. »Oh, Rob!«
Das Telefon neben dem Bett klingelte schrill.
Erstaunt sahen sie sich an.
Sissy setzte sich auf, beugte sich über Rob und nahm, auf ihm liegend, den Telefonhörer ab. »Sissy Brandon.«
Eine Frauenstimme antwortete. Aber er konnte nicht verstehen, was sie sagte.
Sissy war blass, als sie sich aufrichtete und ihm den Hörer gab. »Deine Frau will dich sprechen.«
Er nahm Sissy den Hörer aus der Hand. »Shannon?«
»Rob!« Sie klang aufgewühlt.
»Woher hast du diese Nummer?«
»Charlton hat sie mir gegeben.« Shannons Stimme bebte. »Ich habe ihn im Büro angerufen. Er hat mir gesagt, dass du und Sissy vermutlich in Ians Haus seid. Zum …« Sie atmete tief durch. »… Abendessen.«
Wie ein Schmerz durchzuckte ihn die Reue: Sie weiß, dass Sissy und ich uns geliebt haben. Ich hätte es ihr eigentlich gern selbst gesagt, damit es sie nicht so verletzt.
Er zwang sich zur Ruhe. »Wieso bist du so aufgeregt, Shannon? Was ist passiert?«
»Tom ist vor einer Stunde beim Truthahnschießen zusammengebrochen.« Shannon rang mit den Tränen, und auch Robs Augen begannen zu brennen. Seine Kehle war plötzlich so eng, dass sie schmerzte.
»Ich habe ihn eben nach Hause gebracht. Es geht ihm sehr schlecht. Er hat nach dir gefragt, Rob. Bitte komm sofort nach Hause! Dein Vater liegt im Sterben!«
24
Mit schlitternden Reifen hielt der Buick neben dem Duryea, der schräg in der Auffahrt zum Haus stand. Es hatte wohl alles sehr schnell gehen müssen. Rob sprang aus seinem Wagen und rannte zum Haus. Mr Mulberry öffnete ihm die Tür.
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