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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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lösen. »Du hast dich also entschieden«, sagte er gerührt.
    »Ja, Tom. Ich möchte deinen Sohn kennenlernen.«
    »Du weißt gar nicht, was für eine Freude du mir machst. Während der rasanten Fahrt, als du am Ruder gestanden hast, als könnte keine Woge dich von Bord fegen, ist mir erst bewusst geworden, wie wenig du einen Kerl wie Rob brauchst.«
    Sie erwiderte nichts.
    »Oder wie den anderen«, sagte er leise.
    Überrascht blickte sie ihn an.
    »Hast du ihn wiedergesehen?«, fragte er.
    »Nein.«
    Er nickte langsam. »Wirst du ihn wiedersehen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Tom musterte sie aufmerksam, während sie sich abrupt abwandte, um den Klapptisch für das Abendessen aufzubauen. Er spürte wohl, was in ihr vorging, denn er fragte nicht weiter. Sie öffnete die Kiste, die Mr Wilkinson am Nachmittag an Bord gebracht hatte, und holte das Damasttischtuch hervor. Zwei silberne Kerzenständer verhinderten, dass der Wind es ins Meer wehte.
    »Ein Candle-Light-Dinner an Bord?«, fragte Tom vergnügt, während er ihr zusah, wie sie den Tisch deckte: Wedgwood-Teller, Kristallgläser, Silberbesteck und Servietten. »Nobel.«
    »Meine Aussteuer. Caitlin hat das Geschirr ausgesucht. Und die Gläser. Und das Besteck. Und das Tischtuch.«
    »Verstehe.« Tom beobachtete sie. »Hat sie das Hochzeitskleid auch schon ausgesucht? Und die Ringe?«
    Gegen ihren Willen musste sie lachen.
    »Komm her, Shannon!« Tom lehnte sich zurück und zog etwas aus der Hosentasche. »Gib mir deine Hand!«
    Sie hielt ihm die Hand hin, und er schob den Opalring Tahitian Lagoon über ihren Ringfinger. »Ich sollte ihn dir zurückgeben, wenn du dich entschieden hast.«
    »Tom …«
    »Something old, something new, something borrowed, something blue. Der Opal ist alt, die Fassung neu, ich borge ihn dir, und er ist blau. Solltest du dich gegen Rob entscheiden, was ich nicht hoffe, kannst du ihn mir zurückgeben, wenn du willst. Solltest du dich aber mit Rob zusammenraufen, was ich glaube, und dort oben in den Bergen am Lagerfeuer unter der Decke passiert etwas, was euch beiden Spaß bringt, dann behalte ihn als Verlobungsring.«
    »Tom …«
    »Shannon, ich wünsche euch beiden, dass es euch so richtig erwischt. Dass ihr euch ineinander verliebt.«
    »Tom, ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Dann sag nichts.« Er war genauso gerührt wie sie und drückte ihre Hand. »Du weißt doch, dass ich dich auch so verstehe.« Dann grinste er und blinzelte ihr zu. »Außerdem freue ich mich ganz ungeniert, Caitlin mit dem Ring zuvorgekommen zu sein.«
    Sie küsste ihn auf die Wange. »Ich werde ihn tragen, bis Rob nach San Francisco kommt.«
    »Ich werde ihm gleich morgen telegrafieren, dass er kommen soll. Dann wird er in einigen Wochen hier sein.« Tom zog ein eng beschriebenes Blatt Papier hervor. »Lies das.«
    »Während du arbeitest. Ich bin hungrig.«
    »Was soll ich tun?«
    »Austern öffnen.« Sie holte den Eimer und zeigte ihm, wie er die Schalen halten sollte, während er sie mit dem langen Messer aufhebelte. »Mit Gefühl. Und dann mit Kraft. So, siehst du?«
    »Wie bei den Opalen.« Die erste Auster lief aus, aber bei der zweiten wusste er, wie er sie halten musste, während er sie aufstemmte.
    Während Shannon eine Champagnerflasche öffnete, las sie den Entwurf seines Telegramms an Rob. Dann stellte sie die Flasche auf den Tisch und faltete das Blatt wieder zusammen. »Wie wird Rob reagieren?«
    »Offen und ehrlich?« Tom überlegte kurz. »Er wird toben, und wie! Er weiß ja nichts von dir, er hat keine Ahnung, dass er dich heiraten soll. Aber sobald er sich beruhigt hat, wird er seine Sachen packen und kommen.«
    Sie zog ein gefaltetes Papier hervor. »Ich habe Rob auch ein paar Zeilen geschrieben. Willst du sie lesen?«
    »Shannon, das ist nicht nötig …«
    »Sei so gut.« Sie reichte ihm den Text, den sie geschrieben hatte, nachdem sie von Alcatraz zurückgekehrt war. Er legte die Auster und das Messer zur Seite, um ihn zu lesen.
    Nach einer Weile blickte er auf. »Sehr nett, was du über mich geschrieben hast, danke. Ich würde deinen Text gern zusammen mit meinem telegrafieren.«
    Sie schenkte den Champagner ein. »So hatte ich mir das gedacht.«
    »Prima.« Er nahm ihr sein Glas aus der Hand, und sie stießen an. Tom prostete ihr zu. »Mrs Conroy.«
    »Mr Conroy.« Sie trank einen Schluck Champagner.
    Dann machten sie sich über die Austern her, die Tom wieder auf die kalifornische Art schlürfte – von der gegenüberliegenden

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