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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Schokoladenpapier hervor und gab es ihr. Sie entfaltete den Brief, las ihn und zerriss ihn.
    Hamish war betroffen. »Er war so schön!«
    »Sie haben ihn gelesen?«
    »Jeden Tag, Ma’am. Er war wundervoll.«
    »Die Erinnerung war es auch, Hamish. Er war es.«
    Mr Wilkinson erwartete Shannon in der Lobby des Hotels. Die Tasche mit ihrer Kleidung stand neben ihm. »Alles in Ordnung, Ma’am? Sie sind so blass …«
    »Es geht mir gut«, presste sie hervor.
    Der Butler sah ihr in die Augen. »Nein, Ma’am. Das ist nicht wahr. Es geht Ihnen überhaupt nicht gut.«
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, sagte aber nichts.
    Er nickte langsam: »Soll ich mit hinauffahren, Ma’am?«
    »Bitte, Mr Wilkinson, seien Sie so freundlich, Mr Portman zur Hand zu gehen. Auf den Treppen des Portals tut er sich schwer mit Mr Conroy und dem Rollstuhl.«
    »Selbstverständlich, Ma’am.« Er nahm die Tasche und folgte ihr zum Lift. Dann fuhren sie nach oben.
    Die Gedanken schossen nur so durch ihren Kopf. Reiß dich zusammen, Shannon! Lass dir nichts anmerken, und denk immer an Dad: Pflicht, Verantwortung und Selbstdisziplin! Du schaffst das, Shannon! Du schaffst alles, was du dir vornimmst, und das weißt du! Du hast es immer getan!
    Als sie oben ankamen, hatte Shannon ihr Lächeln wiedergewonnen und freute sich auf den Abend mit Tom.
    Mr Portman öffnete, und sie traten ein. Mr Wilkinson wollte mit ihm über den bevorstehenden Abend sprechen und ihre Tasche auspacken. Shannon ging in den Wohnraum der Suite.
    Tom kam ihr mit dem Rollstuhl entgegen. »Shannon! Ich freue mich!«
    Sie beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Wange.
    Seine Augen funkelten. »Sie haben sich entschieden.«
    Sie lächelte matt. »Ich habe mich entschieden, Sie zum Abendessen einzuladen. Haben Sie Lust, mit mir auszugehen?«
    »Wohin wollen wir?«
    »Mr Portman wird Ihnen helfen, sich für unseren Ausflug angemessen zu kleiden.«
    »Shannon, was haben Sie vor?« Seine Augen blitzten vergnügt. »Was soll ich anziehen?«
    »Ihre alten Jeans, wenn Sie die dabeihaben.«
    »Dann gehen wir beide also nicht in ein schickes Restaurant und anschließend tanzen?«, neckte er sie.
    »Jedenfalls werden wir beide keinen Boston tanzen …«
    »Wirklich schade! Ich hätte Sie wirklich gern mal ein bisschen herumgewirbelt!«
    Sie lachte. »Ich werde Sie ein bisschen herumwirbeln, Tom.«
    Er schüttelte den Kopf. »Shannon, was haben Sie bloß vor?«
    »Warten Sie’s ab!«
    Während Tom sich in sein Schlafzimmer zurückzog, wo ihm Mr Portman beim Umziehen half, öffnete Shannon die mitgebrachte Tasche, stieg in die weiße Hose, zog den blauen Pullover über und schlüpfte in die flachen Segeltuchschuhe.
    Als Tom sie in den langen Hosen sah, entfuhr ihm ein: »Hey, Sie sehen fantastisch aus!«
    »Sie auch, Tom! In Ihren Jeans sehen Sie aus wie ein Opalsucher! Ihr Geschick, Opale aus dem Gestein zu brechen, werden Sie heute noch benötigen. Ich habe einen Job für Sie.«
    Er sah sie verblüfft an. »Einen Job?«
    »Sie müssen sich Ihr Abendessen verdienen.« Sie lächelte verschmitzt. »Aber Sie werden schon satt werden.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe kein Wort!«
    »Vertrauen Sie mir!«
    »Tu ich!«
    »Na, dann los!«
    Der Landauer fuhr bis auf die Mole. Mr Wilkinson und Mr Portman hoben Tom in den Rollstuhl und schoben ihn bis an die Bootskante der Lone Cypress . Bewundernd glitt Toms Blick über den schnittigen Rumpf bis hinauf in die Takelage. »Ein schönes Boot.«
    »Aye«, nickte Shannon. »Wie wär’s? Sie können als Schiffsjunge anheuern.«
    Tom blickte sich auf der Mole um. »Wer ist der Skipper?«
    »Ich.«
    Er lachte vergnügt. »Und die Heuer?«
    Sie deutete auf die mit Salz und Algen verkrusteten Holzeimer an Bord. »Ein karges Mahl.«
    Argwöhnisch betrachtete er die Eimer. »Wer kocht?«
    »Ich«, sagte Shannon. »Also, was ist? Kommen Sie an Bord, oder muss ich Sie schanghaien?«
    Er lachte und ging auf ihren Scherz ein. »Aye, Skipper, ich komme freiwillig mit.«
    Auf einen Wink von ihr hoben die beiden Butler ihn aus seinem Rollstuhl, trugen ihn an Bord und halfen ihm in einen Stuhl, der im Heck befestigt war. Sobald er saß, beugte Shannon sich über ihn und legte ihm einen Gurt an. »Nur zur Sicherheit«, beruhigte sie ihn. »Wenn ich am Ruder oder an den Segeln bin, habe ich alle Hände voll zu tun. Klar zum Ablegen?«
    Tom  grinste erwartungsvoll. »Aye, Skipper.«
    Sie blickte hinauf zur Mole. »Mr Wilkinson, machen Sie bitte

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