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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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nähern.
    »Das würde ich nicht tun!«, warnte er den Fremden.
    Sofort nahm der andere die Schneebrille ab und zog sich die Pelzkapuze vom Kopf, damit er sein Gesicht sehen konnte. »Colin? Bist du das?« Sein Gesicht war mit einem Bart bedeckt, in dem die Eiskristalle seines Atems glitzerten.
    »Ian?«, rief er.
    »Yo, du Eisbär!« Ian Starling stapfte zu ihm herüber, um ihn zu umarmen und mit ihm zu ringen. »Wie geht’s dir, Colin?«
    »Hervorragend. Und wie geht’s dir, Ian?«
    »Mir auch. Im Licht der untergehenden Sonne habe ich deine Schlittenkufen vor mir aufblitzen sehen. Ich wollte nicht noch einen Abend allein am Feuer hocken.«
    »Wann bist du denn herübergeweht?«
    »Vor ein paar Wochen.«
    »Wie war’s in der großen bösen Stadt?«
    »San Francisco ist tatsächlich gefährlicher als die Wildnis. Die Gegend um die California Street, Ecke Sansome ist besonders unsicher.«
    »Sag ich ja. Wo steckt Josh?«
    »Er genießt die Aussicht auf das Golden Gate von der obersten Etage des Brandon Building aus.«
    Colin grinste. »Hat er den Zivilisationsschock überwunden?«
    »Josh hat sich verliebt. Er bleibt ganz gern in San Francisco und genießt das Leben.«
    »Oje, dann hat es ihn ja wirklich voll erwischt! Und ich sag noch: Lies nicht Stolz und Vorurteil! «
    Ian schmunzelte. »Bevor ich aus Valdez abgereist bin, habe ich einen Brief von ihm bekommen. Er ist sehr glücklich mit ihr, aber er vermisst Alaska. Josh liebt dieses einsame Leben, wie du und ich. Die kristallklare Kälte, die tiefe Stille der Tundra und die grenzenlose Freiheit …«
    »Du machst jetzt seinen Job, hab ich gehört. Vice President der Brandon Corporation, ich bin beeindruckt! Hat Charlton nur neue Visitenkarten für dich drucken lassen, oder hat er dir auch Joshs Gehalt gegeben?«
    Ian fuhr sich durch den vereisten Bart. »Ich verdiene mehr als Josh. Aber ich sag dir lieber nicht, wie viel ich bekomme, sonst verscharrst du mich im Schnee und bewirbst dich um meinen Job.«
    Colin knuffte Ian in die Seite. Der schlug sofort zurück und verpasste ihm einen Hieb gegen die Schulter, der ihn fast umgehauen hätte. »Komm ans Feuer, und erzähl mir von deinen aufregenden Abenteuern in den Lower fourty-eight .«
    »Wir reden, sobald die Hunde versorgt sind.«
    Colin half Ian, seine Huskys auszuspannen und zu füttern und seine Ausrüstung vom Schlitten zu laden. »Du kannst bei mir schlafen. Wirf deinen Schlafsack ins Zelt, und komm zum Feuer. Es gibt gegrillte Eichhörnchen.«
    Ian holte einen Vorratssack und eine Bratpfanne, hockte sich ans Feuer und hackte mit der Axt ein Stück von einem gefrorenen Klotz. Dann stellte er die Pfanne in die Glut. Colin beobachtete, wie die Bratkartoffeln mit Speck in der Pfanne auftauten.
    Nach dem Essen und dem Kaffee lagen sie am Feuer, blickten zu den Sternen empor, die in der eisigen Kälte zitterten und schwirrten, und beobachteten das flammende Polarlicht. Die Nacht hallte wider vom Geheul ihrer Huskys.
    »Ich habe noch Mandelkekse auf meinem Schlitten«, fiel Ian ein. Mit einem Ruck setzte er sich auf. »Willst du welche?«
    Colin richtete sich auf. »Hast du auch was zum Tauschen?«
    Ian, der sich bereits über seinen Schlitten beugte, um zwischen den Vorratssäcken nach der Keksdose zu wühlen, drehte sich zu ihm um. »Was brauchst du denn?«
    Colin stapfte zu ihm hinüber. Ian öffnete die Keksdose und hielt sie ihm hin. Colin nahm sich einen Keks. Unterdessen zog Ian eine schlanke Flasche hervor und zeigte sie ihm. »Amaretto«, entzifferte Colin das italienische Etikett im Schein des Lagerfeuers. Dann zog er den Korken aus der Flasche und schnupperte daran. »Riecht ja köstlich!«
    »Schmeckt auch so. Willst du’s haben?«
    Colin stellte die Flasche in den Schnee. »Was noch?«
    »Elchfleisch.«
    »Nehme ich auch. Ich habe in den letzten Tagen nur Eichhörnchen gesehen. Und einen Polarhasen, aber den haben die Huskys in die nächste Schneewehe gescheucht.«
    Ian warf einen Sack mit gefrorenem Elchbraten in den Schnee. »Was brauchst du noch?«
    »Papier?«
    »Ist Ihnen der San Francisco Chronicle recht, Mr Tyrell? Oder bestehen Sie auf dem Wall Street Journal , Sir?«
    »In Streifen gerissen sind sie beide gleich. Nein, das Journal hat weicheres Papier und weniger Druckerschwärze.«
    Ian grinste frech. Die Zeitung, von der er schon einige Streifen Klopapier abgerissen hatte, landete auf dem Haufen. Außerdem zwei Päckchen Chesterfields und eine Tafel Hershey’s Schokolade. Colin

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