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Im Herzen Rein

Im Herzen Rein

Titel: Im Herzen Rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Vanoni
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worauf es hinauslaufen sollte, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie etwas riskierte, wenn er ein Foto von ihr besaß.
    Er bat sie, wieder Platz zu nehmen und diesmal ihren Polizeiausweis vor den Körper zu halten. Wollte er einen Steckbrief von ihr erstellen?
    »Herr Heiliger, Sie haben sich am Fundort der Toten - Sie nannten eben selbst den Namen - bemerkbar gemacht. Sie haben die Absperrung übersprungen und der zuständigen Staatsanwältin Ihre Visitenkarte überreicht. Das ist der Grund, warum ich hier bin. Jeden, der im Zusammenhang mit einem schweren Verbrechen auffällt, überprüfen wir routinemäßig. Was wollten Sie von Staatsanwältin Frau Dr. Gregor?«
    Er lächelte. »Es war ein reiner Zufall.«
    Paula zog die Augenbrauen hoch. »Springen Sie immer zufällig über Absperrungen?«
    »Nein. Dass ich mich verliebt habe.«
    »Sie wollen mir sagen, Sie sind da zufällig vorbeigejoggt, haben einen kurzen Blick auf jemanden hinter der Polizeiabsperrung geworfen und sich verliebt?«
    »Das nennen die Franzosen coup de foudre . Man nennt es seit Jahrtausenden nicht zu Unrecht: Liebe auf den ersten Blick. Es unterscheidet sich von der Liebe auf den zweiten Blick.«
    Wieder blitzte es auf. Er hatte seine Antwort gegeben und machte nun das Foto.
    »Wo waren Sie am Donnerstag eine Woche später, also am 21. gegen Mitternacht und in den frühen Morgenstunden?«
    »Ich antworte Ihnen, wenn Sie mir auch eine Frage beantworten.«
    »Welche?«
    »Glauben Sie - ganz persönlich -, dass der Killer Silvia Arndt kannte und in sie verliebt war?«
    Paula holte Luft. Dieser Bursche machte es ihr nicht leicht.
    »Die beiden Opfer sind sich vom Typ her ähnlich. Wahrscheinlich sind sie einer Frau ähnlich, die in seinem Leben eine große Rolle gespielt hat. Wahrscheinlich hat er sie behandelt, wie er diese Frau am liebsten behandelt hätte. Gibt es in Ihrem Leben eine bedeutende Frau?«
    Seine Augen wurden zu Schlitzen. »Ja.«
    »Und wer ist sie?«
    »Das werde ich Ihnen nicht verraten.«
    »Nein?«
    »Es sei denn, Sie ziehen sich aus.«
    »Wo waren Sie an dem Donnerstag?«
    »Bei einem Sammler in Potsdam. Ich war mit anderen Künstlern eingeladen. Bis Sonntag. Wir haben dort übernachtet.«
    »Wann sind Sie an dem Donnerstag ins Bett gegangen?«
    »Nach dem Abendessen. Genau weiß ich es nicht. Aber nicht so spät. Der Sammler ist ein älterer Herr.«
    »Vor Mitternacht?«
    »Könnte sein.«
    »Wie heißt der Sammler?«
    »Wilhelm Peetsch. Er hat mehrere Gästehäuser auf seinem Grundstück. Meins hieß Mirò.«
    »Wie lange waren Sie am Sonntag noch da?«
    »Etwa bis neunzehn Uhr.«
    Paula hatte sich der Papierwand genähert. Sie las die Sätze, die sie vorher nicht entziffern konnte.
    1. Feuer der Hölle bringt dich zum Leuchten.
    2. Deine Hölle sind die Qualen, die du anderen zufügst.
    3. Dem Stärksten wird der Adel Luzifers verliehen.
    »Hat er seine Opfer geröstet, bevor er sie gebraten hat?«, fragte er.
    »Wie kommen Sie darauf, dass der Täter das getan haben könnte?«
    »Wieso halten Sie es für möglich, dass ich der Mörder bin?«
    »Sagen Sie mir erst, wo Sie waren, als Frau Dr. Gregor im Guggenheim war.«
    »War sie da?« »Sie hatten sich mit ihr dort verabredet. Gestern Mittag.«
    »Ich musste plötzlich nach Hamburg, weil ich erfahren hatte, dass dort auf einer Auktion ein Bild von mir versteigert werden sollte. Ich sagte Ihnen ja, dass ich nicht mehr male, und wollte das Bild zurückhaben. Also bin ich sofort losgefahren und dachte, ich wäre rechtzeitig zurück. Dann hat es sich aber doch verzögert, und ich habe verschwitzt, Frau Gregor anzurufen. Ich wusste auch gar nicht, ob sie hingehen würde. Das ist mir jetzt natürlich unangenehm.«
    »Wo war die Auktion?«
    »Im Auktionshaus Ketterer.«
    »Und was war das für ein Bild?«
    » Liebende in Flammen. «
     
     
    Aus dem Auto rief sie Chris an. »Ich war bei Heiliger.«
    »Und?«
    »Für den ersten Mord hat er kein Alibi. Für den zweiten will er bei einem Sammler gewesen sein - das müssen wir überprüfen. Ebenso wie sein Alibi für das Guggenheim.«
    »Das interessiert mich.«
    »Er sagt, er musste plötzlich nach Hamburg zu einer Auktion, auf der eines seiner Bilder versteigert wurde, das er unbedingt zurückkaufen wollte.«
    »Ist mit Sicherheit gelogen. Aber das lässt sich ja feststellen.«
    »Immerhin habe ich mir einen Eindruck von ihm gemacht.«
    »Und wie findest du ihn?«
    »Vor allem fiel mir auf, dass er sich aus dem Verdacht,

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