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Im Informationszeitalter

Im Informationszeitalter

Titel: Im Informationszeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Lem
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Darstellungen sind nach Inhalt und Form variabel, ihr Gehalt und Funktion können sich wandeln.” (Schwonke 1957, S. 1.)
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       Im Gegensatz zur angelsächsischen Praxis wurden in Deutschland die Begriffe Science Fiction und Utopische Literatur lange als Synonyme gebraucht, zum Beispiel in der UtopieDiskussion der sechziger und siebziger Jahre.
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    Darko Suvin ist der Herausgeber der Science Fiction Studies, einer Zeitschrift, in der auch Lem in seiner “dritten Phase” viele Beiträge veröffentlicht hat.
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       Es führt keine direkte Linie vom Staatsroman zur SF. Auch die Verbindung von Utopie und SF kann zum Teil nur über Umwege gefunden werden, indem man das Utopische als “Erscheinungsform des Phantastischen” definiert (vgl.: Barmeyer 1972, S. 14). Tatsächlich geht es ja auch nicht um eine genealogische Linie, sondern um die Übernahme einer Funktion durch den SF.
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    1970, S. 11) Der ausgeführte Gegensatz ist allerdings nicht zu erkennen, sollte doch gerade der utopische Roman erzieherische Wirkung haben.
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    An gleicher Stelle kritisiert sie auch die antagonistisch entgegengesetzte Position, wie sie von Jörg Hienger vertreten wird: er definiert SF als “Spannungsliteratur” und vernachlässigt dabei die engagierten SF-Texte (vgl. Gottwald, S. 24)
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       “SF kann demnach als ein Literaturgenre angesehen werden, das sich der Methode der erkenntnisbezogenen Verfremdung als eines formalen Rahmens bedient und in seiner Intention sowohl ‘in inhaltlich nicht festgelegter Weise erzieherisch als auch ausschließlich an spielerischen Text- und Motivvariationen interessiert sein kann.” (Gottwald 1990, S. 25) Zu dieser Definition fügt Gottwald noch den Unterhaltungsaspekt als konstitutiv zu.
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       Gottwald selbst hat den Begriff von Darko Suvin übernommen (Gottwald 1990, S. 22).
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       Vgl. dazu: Hienger: “Gedankenspiel”, Lem: “perspektivische Literatur”, Schwonke: “prognostische Orientierung”.
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    mit der Wirklichkeit) und schließlich zum “Übertragen” zu kommen.
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       Ein kleiner Vorgriff: Lem versteht sich nicht als sozial oder politisch engagierter Schriftsteller, seine Interessen liegen nach eigenen Angaben auf dem Gebiet der Kybernetik und Philosophie; dennoch haben seine Texte genügend politische Potenz, um als Utopien gewertet zu werden.
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       Vgl.: Delany, Samuel; Hacker, Marilyn (Hrsg.): 1970. S. 7. Meiner Ansicht nach sollte aber der Begriff “Science” als Hinweis auf die Anlehnung an ein bestimmtes Regelsystem nicht unterschlagen werden, um beispielsweise die Grenze zur Fantasy zu unterstreichen.
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       Deutlich läßt sich diese Entwicklung im theoretischen Werk Amerys verfolgen, der von einer Kirchenkritik über eine Kritik der ökologischen Politik schließlich in der “Botschaft des Jahrtausends” die Menscheit vor die Wahl der Existenz / Nichtexistenz stellt.
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    “On a chessboard , for example, the king has it’s specific meanings within the rules of the play, but has no reference outside the rules …” (Lem in SFS Marz 1973, S. 23).
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    Vgl.: Dürrenmatt 1985. “Geht man von einer Geschichte aus, muß sie zu Ende gedacht werden.” (Anhang)
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    Leider gibt es noch keine Untersuchung zur WF nach der politischen Wende in der Sowjetunion; die Nähe zur westlichen SF ist wahrscheinlich größer geworden, doch kann an dieser Stelle kein Urteil über den Wandel im politischen Gehalt abgegeben werden.
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       Historischer Materialismus im Sinne einer ökonomischen Geschichtsphilosophie, nicht aber als Wissenschaft der Geschichte; Marx entwickelte diese Lehre aus dem religiösen Sozialismus Saint-Simons und der idealistischen Geschichtsphilosophie Hegels. Aus dieser Zusammenführung folgerte er: “Wir kennen nur eine einzige Wissenschaft, die Wissenschaft der Geschichte.”
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       In der 10. Fabel vertreibt Trurl ein auf dem Planeten der Stahlaktiten gelandetes Ungeheuer, indem er dessen Widerrechtlichkeit mit bürokratischem Formalismus bearbeitet: “Ich habe mich einer speziellen Maschine bedient, eine Maschine, die mit einem großen >>B<< beginnt, und mit ihr ist noch niemand fertiggeworden, solange der Kosmos Kosmos ist.” (Kyberiade, S. 152)
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       Der Effekt des Gargancjan in der 4. Fabel besagt nichts anderes, als daß Intelligenz und Militarismus einander ausschließen: “Oberhalb einer gewissen Grenze verwandelt sich das Militärische ins Zivile, und zwar deshalb, weil der Kosmos als

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