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Im Informationszeitalter

Im Informationszeitalter

Titel: Im Informationszeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Lem
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eine Tochter bekommen, die war so zwei Monate - er werde aufgrund seiner Berechnungen schon für sie in zwei Jahren einen Strampelanzug von zwei Meter Länge bestellen.” (Amery-Interview 1995, S. 6) Amery steht den Möglichkeiten der Prognostik sehr kritisch gegenüber und konzentriert sich aus diesem Grund auf historische Begebenheiten, um über die Montage doch wieder Tendenzen für die Zukunft sichtbar zu machen.
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    Lems persönliches Lieblingsbuch (vgl. Suvin in: Berthel 1976, S. 168) ist “Don Quijote” von Cervantes. Eine gewisse Ähnlichkeit im Stile der Bemühung um Reinheit und Wahrheit mit ihm selbst ist nicht zu verkennen: so ist von ihm bekannt, daß er zehnmal mehr geschrieben als veröffentlicht hat, immer auf der Suche nach einer besseren Version und mit der Sorge, ein anderer Autor könnte schon etwas ähnliches geschrieben haben. Zu seiner Figur Tichy stellt - unabhängig von Suvin - Warrick fest: “Typical is a tale about Ion Tichy, a Lem protagonist appearing in numeros stries who has been called a cosmic Don Quixote” (Warrick 1980, S. 192) Die Methode, mit der Lem die letzten Wahrheiten sucht, gleicht in manchen Fällen dem Kampf mit den Windmühlenflügeln.
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       “Das Programm der künstlichen Anfertigung des Menschen stellt in unserem Kulturkreis eine Gotteslästerung dar. Der Schöpfungsakt soll vom Menschen wiederholt werden; es handelt sich also um eine Karikatur, um den menschlichen Versuch, dem Gotte gleich zu werden.” (Lem in: Barmeyer 1972, S. 166)
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    und Snaut ist der Planet Solaris, der sich als bewußtes Wesen herausstellt.
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    Nelly Pospieszalska untersucht diese Problematik für ein anderes Werk, “Die Stimme des Herrn” (Pospieszalska in: Berthel 1976, S. 130). Menschen und Tiere werden als “algedonisch gesteuerte endliche Automaten” aufgefaßt; die algedonische Steuerung bedeutet ein Oszillieren des Verhaltens zwischen Strafe und Lust, wobei der Protagonist des Romans, Hogarth, davon ausgeht, das höchstens zehn Prozent aller Individuen mit einer ausgeglichenen Steuerung ausgestattet sind. Nach Hogath - in der Interpretation Pospieszalskas - ist damit Gutes tun für den Menschen eine Befriedigung aufgrund seines psychologischen Indeterminismus, vorausgesetzt, daß man “Böses” mit Triebbefriedigung und “Gutes” mit Verzicht belegt. Die bloße Befriedigung psychologischen Indeterminismusses reicht aber nicht aus, die menschliche Motivation zum Guten, die bis zur Aufgabe der eigenen Existenz gehen kann, vollständig zu beschreiben.
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       Sartre sieht im Menschen ein unvollkommenes Wesen; “Gott” steht für den vollkommenen Zustand, den der Mensch anstrebt. Deswegen manifestiert sich Bedeutung für den Menschen darin, daß er sich Ziele steckt, die er niemals erreichen kann. Ein menschliches Wesen, das einen Zustand der Perfektion erreichen würde, wäre somit ein Widerspruch in sich. Deswegen leugnet er die Existenz Gottes, doch: “Sartre is then faced with the problem of explaining mans’s spirituality and the persistence of the belief in the existence of a God.” (Ziegfeld 1985, S. 54.)
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       Eine andere Version ist die Gleichgültigkeit Gottes: in dem Roman “Die Stimme des Herrn” geht es um den vergeblichen Versuch, eine Botschaft aus dem All zu entschlüsseln. Der Titel ist doppeldeutig: er kann als Stimme Gottes oder auch als Stimme einer überlegenen Rasse interpretiert werden.
    Die gleiche Doppeldeutigkeit ist auch in “Solaris” zu finden; dort geht es ebenfalls um den Kontakt mit dem Planetenwesen, der nicht zustande kommt. Das Planetenwesen wird von vielen Kritikern als Metapher für Gott gewertet, wobei offen bleibt, ob dieser Gott die Kreaturen, die auf ihm gelandet sind, nicht versteht (der unvollkommene Gott) oder ihnen gleichgültig gegenübersteht, weil sie, wie in der “Stimme des Herrn” einfach noch nicht so weit sind.
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    In der folgenden Zeit waren Friede und Einheit der Religion nicht mehr identisch; das neue Prinzip der politischen Spekulation setzte sich in den nächsten Jahrhunderten durch, ohne die Kircheninteressen in den Vordergrund zu stellen.
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    Als Möglichkeit verweist Amery beispielsweise auf den 1972 entworfenen Plan “Blaupause für das Überleben”, der inzwischen schon von der Zeit überholt worden ist (Amery-Interview 1995, S. 6).

7.3. Kulturkritik durch Geschichte, Zukunft und fiktive Welten
    In der Engagierten SF wird die Referenz des Textes über die bloße Abenteuerhandlung

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