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Im Innern des Wals

Im Innern des Wals

Titel: Im Innern des Wals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Orwell
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sleeping In fields were roses fade.

    [Mein Herz ist voller Weh, denn ich hatte goldene Freunde.
    Viele Mädchen mit rosigem Mund und viele leichtfüßige
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    Knaben. An Bächen, zu breit für einen Sprung hinüber, lagern die leichtfüßigen Knaben. Die Mädchen mit dem Rosenmund
    schlafen in Feldern neben verblühenden Rosen.]

    Na ja, ein Wortgeklingel. Uns schien es 1920 nicht so. Warum zerplatzt jede Seifenblase? Um diese Frage zu beantworten, muß man die äußeren Umstände in Betracht ziehen, durch welche ein Schriftsteller zu einer bestimmten Zeit populär wird. Die
    Gedichte von Housman hatten bei ihrem ersten Erscheinen nicht viel Aufsehen erregt. Woran lag es also, daß sie auf eine einzige Generation, nämlich die, die etwa 1900 zur Welt kam, einen so tiefen Eindruck machte?
    Vor allem ist Housman ein »Landschaftspoet«. Seine
    Gedic hte enthalten den ganzen Zauber versteckter Dörfer, das sehnsüchtige Heraufbeschwören von Ortsnamen: Clunton,
    Clunbury, Knighton, Ludlow, »zu Wenlock Edge«, »zur
    Sommerszeit in Bredon«, Schindeldächer und das Hämmern des Dorfschmieds, die wilden Narzissen auf der Weide, die »blauen Hügel der Erinnerung«. Abgesehen von Kriegsgedichten, haben englische Verse aus den Jahren 1910-1925 vornehmlich die
    Natur zum Gegenstand. Der Grund liegt zweifellos darin, daß der von seinen Zinsen lebende Teil der Besitzenden endgültig keine Beziehung mehr zur Scholle hatte; doch auf jeden Fall herrschte dort, viel mehr als jetzt, eine Art Snobismus vor, zum Land zu gehören und das städtische Leben zu verachten.
    England trieb um jene Zeit kaum mehr Ackerbau als heute, aber bevor die Konsumgüter-Industrie anfing sich auszubreiten,
    konnte man es leichter als Agrarland sehen. Die meisten
    Sprößlinge der Mittelklasse wuchsen in Sichtweite einer Farm auf, und natürlich begeisterte sie deren idyllische Seite -
    Pflügen, Ernten, Dreschen und so weiter. Wenn sie nicht selber Zugriffen, machten sie sich wahrscheinlich keine Vorstellung von der entsetzlichen Knochenarbeit, die mit der Rübenernte und dem Melken von Kühen mit entzündeten Eutern
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    frühmorgens um vier verbunden ist. Kurz vor, während und
    nach dem Krieg schlug die große Stunde der »Landschafts-
    Dichter«, die Sternstunde von Richard Jefferies und W. H.
    Hudson. Rupert Brookes »Grantchester«, das klassische Gedicht von 1913, ist ein einziger ungeheurer Erguß von
    »Landschaftsgefühl«, die gewaltsame Entleerung eines mit
    Ortsnamen vollgestopften Bauches. Als Gedicht ist
    »Grantchester« weniger als wertlos, aber als Dokument für das, was die Intelligenten unter den Jüngeren der Mittelklasse
    damals fühlten, ist es aufschlußreich.
    Immerhin begeisterte sich Housman nicht nur für
    Kletterrosen, in der Art eines Wochenend-Ausflüglers wie
    Brooke und die ändern. Das »Landschaftsmotiv« ist bei ihm immer da, doch hauptsächlich als Hintergrund. Seine meisten Gedichte haben ein quasi menschliches Anliegen, eine Art von idealisiertem Bauerntum, im Grunde ein modernisierter
    Strephon oder Corydon. Schon das sprach stark an.
    Erfahrungsgemäß lesen überzivilisierte Kreise gern etwas über das Bäuerliche, weil sie sich einbilden, es sei primitiver und gefühlsreiche r als sie selbst, daher die »Schwarze-Scholle«-
    Romane von Sheila Kaye-Smith etc. Zu jener Zeit identifizierte sich ein Junge der Mittelklasse in seiner Schwärmerei für das
    »Land« mit einem Landarbeiter, was ihm bei einem
    Industriearbeiter nie eingefallen wäre. Die meisten Jungen trugen eine idealisierte Vorstellung von dem Mann hinterm
    Pflug, Zigeunern, Wilddieben oder Wildhütern mit sich herum, mit der sie den Gedanken an einen wilden, freien und
    ungebundenen Teufelskerl verbanden, einen Kerl, dessen Leben aus Fallenstellen, Hahnenkämpfen, Pferden, Bier und Frauen bestand. Masefields Everlasting Mercy (ersch. 1911) , ein weiteres wertvolles Dokument der Zeit, das bei den
    Halbwüchsigen der Kriegsjahre ungemein populär war, gibt
    diese Vorstellungen in einer kruden Spielart wieder. Konnte man die Maurices und Terences von Housman ernst nehmen, so
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    war das bei Masefields Saul Kane unmöglich. In gewisser Weise war Housman eine Art Masefield mit einem Schuß Theokrit. All seine Sujets sind pubertär- Mord, Selbstmord, unglückliche Liebe, früher Tod. Sie behandeln einfache, vorstellbare
    Verhängnisse, die einem das Gefühl geben, sich gegen die
    »Grundtatsachen« des Lebens aufzulehnen:

    The sun burns

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