Im Interesse der Nation
die Serienschaltung, während Carl die Taucheranzüge und die sonstige Ausrüstung in drei Haufen sortierte. Daneben legte er einen Transportsack auf die Bodenplanken.
Åke Stålhandske kehrte zurück und schüttelte kurz den Kopf, um die unausgesprochene Frage zu beantworten. Keine Leute in der Nähe.
Anschließend zogen sie ihre Turnschuhe aus, nahmen die Armbanduhren ab und räumten ihre Taschen aus. Sie stopften alles in eine kleine schwarze Gummitüte, die sie verschlossen und in den Transportsack warfen. Sie zogen ihre Kleider aus, falteten sie zusammen und legten sie ebenfalls in den Transportsack. Dann streiften sie sich ihre blauen, wärmeisolierenden Helly-Hansen-Anzüge über.
Fast gleichzeitig steckten sie die Füße in die geschmeidigen Stiefel der Taucheranzüge und streiften dann die zähen schwarzen Gummihüllen über Beine und Schultern, bis sie nach gewohnter Mühe die Hauben über die Köpfe ziehen und um die Gesichter herum zurechtrücken konnten.
Bevor sie einander die Reißverschlüsse zuzogen, verschlossen sie den Transportsack mit ihren Kleidern und ihrer persönlichen Habe sowie den Feuerwaffen, für die sie von nun an keine Verwendung mehr hatten. Dann stieg Joar Lundwall vorsichtig aufs Deck und lockerte die Bugleine, so daß sie sich mit der Heckleine zu dem vor Anker liegenden Schlauchboot ziehen konnten. Stålhandske und Carl wuchteten den Transportsack gemeinsam ins Schlauchboot und bedeckten ihn mit einer straff sitzenden Persenning. Dann vertäuten sie die Boote erneut und kehrten ins Roof zurück. Sie schleppten den kleinen roten Schlitten aufs Oberdeck und kippten ihn behutsam über Bord. Sie befestigten ihn an einer Klampe neben einem blauen Gummifender, der während der ganzen Fahrt aus Nachlässigkeit außenbords gehangen hatte. Sie wechselten einen kurzen, verlegenen Blick und dachten vermutlich das gleiche: Es wäre schlimmer gewesen, wenn wir was anderes vergessen hätten.
Sie krochen ins Roof zurück und hockten sich gleichzeitig hin. Sie bemühten sich, möglichst viel Luft aus den Taucheranzügen zu pressen. Als sie aufstanden, saß die Gummihülle fast faltig an ihren Körpern.
Joar Lundwall schnallte sich als erster sein Atemgerät um, und die beiden anderen halfen ihm mit Riemen und Bleigürtel. Dann verließ er das Roof mit schweren Schritten und den Schwimmflossen in der Hand, um den beiden anderen Platz zu machen. Sie wiederholten die Prozedur. Als alle drei an Deck standen, schloß Carl die Rooftür und nickte stumm. Als wär dies das Signal zum nächsten Schritt gewesen, atmeten alle drei kräftig aus und sogen dann Sauerstoffgas aus ihren Gesichtsmasken. Sie wiederholten das viermal, um den Körper von allem Stickstoff zu befreien. Dann befestigten sie die Gesichtsmasken und begannen, reines Sauerstoffgas zu atmen.
Sie kippten sich mit Schwimmflossen an den Füßen und Kontaktleine in der Hand über Bord, und als sie einige Meter Tiefe erreicht hatte, öffneten alle drei das Ventil oben auf dem Kopf, um die letzten Luftreste aus dem Taucheranzug zu pressen.
Dann halfen sie einander in der gewohnten Reihenfolge, die Schwimmflossen anzuziehen. Die Sicht war immer noch klar; das Sonnenlicht glitzerte wie auf einer Taucher-Reklame, und einige neugierige Barsche mit aufgerichteten Rückenflossen umkreisten sie vorsichtig.
Dann war die Routine der Instrumentenprüfung dran, sie sahen gleichzeitig auf die Uhren und nickten. Joar Lundwall schwamm als erster los. Drei Meter hinter ihm folgte Carl, und als letzter mit dem Schlitten im Schlepptau Åke Stålhandske.
Sie hatten sich entschlossen, in fünf Meter Tiefe auf das Zielgebiet zuzuschwimmen, und konnten so einander immer noch vage erkennen. Sie schwammen aber zu tief, um von der unruhigen Wasseroberfläche aus gesehen zu werden.
Während der gesamten Vorbereitungsprozedur oben im Boot hatten sie kein Wort miteinander gesprochen, und jetzt war es zu spät. Doch keiner von ihnen glaubte, daß eine Notkommunikation notwendig werden würde. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder würde alles exakt nach Plan ablaufen oder vollkommen zum Teufel gehen. Alle drei waren völlig auf die eine Möglichkeit fixiert, die einzige, die in ihren Köpfen Platz hatte.
Nach siebzehn Minuten, auf die Sekunde exakt, signalisierte Joar Lundwall, er wolle nach oben schwimmen, um sich zu orientieren. Sie schwammen behutsam ein paar Meter höher, während er mit dem Kopf über Wasser ging.
Die Orientierung dauerte nur wenige
Weitere Kostenlose Bücher