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Im Kaufhaus ist der Teufel los

Im Kaufhaus ist der Teufel los

Titel: Im Kaufhaus ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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also Telefon!
    Gaby meldete sich.
    „Pfote!“, schrie er. „Eure
Hütte brennt. Hängt euch Decken um und raus! Schnell! Ein Inferno!“

    Gaby lachte. „Als Aprilscherz
könntest du dir ruhig etwas Neues...“
    „Kein Scherz!“, brüllte er. „Um
Himmels willen! Euer Dach brennt bereits!“
     
    *
     
    Später berichtete Gaby ihrem
Vater am Telefon: „...irre war’s, Papi. B 77 ist abgebrannt, aber Sofie und ich
konnten uns retten. Natürlich war’s dieser Slodan. Und weißt du, wie Tim ihn
entdeckt hat? Indem er einen brennenden Streichholz in die getropfte
Kerotuhol-Spur warf. Die Spur wurde zur Lunte. Eine lodernde Schlange raste
hinüber zum Camping-Areal. Dort fing ein Campingbus Feuer — gerade, dass der
Knasti noch rauskonnte. Jetzt sitzt er wieder hinter Gittern. Und das hat er
auch verdient, dieser elende Brandstifter.“



Der Trick der Drachenfliegerin
     
    Nichts ist schöner als —
Fliegen. Aber bitte ohne Bombe im Flugzeug!
     

Ich bin eine Wolke, dachte
Katrin und glitt hoch über dem Boden dahin, fest eingeschnürt in das Geschirr
des Hängegleiters.
    Blauer Himmel über ihr, der
steile Schroff-Berg unter ihr. Laue Luft blähte ihren orangeroten Gleiter.
    Katrin Rips war
Drachenfliegerin. Aber heute benutzte sie einen Hängegleiter, der mehr wie ein
Schirm fliegt und anders bedient werden muss.
    Katrin zog an einer Leine und
der Gleiter gehorchte. 2000 Meter noch bis zu der blühenden Juni-Wiese, wo der
Landeplatz war. Dann passierte es.
    Der tückische Windstoß schien
aus der Wolfsschlucht zu kommen — als rülpste der Berg. Der Gleiter wirbelte.
Verhedderte Leinen. Katrin schrie auf. Der Sturzhelm rutschte über ein Auge.
Rasend schnell kam die mächtige Kiefer auf sie zu. Dann krachten Zweige und
einer peitschte ihr übers Gesicht.
    Endstation. Sie hing in den
Ästen.
    Die Leinen hatten sich um den
Wipfel geschlungen, der Gleiter legte sich oben drauf wie eine luftige Mütze.
    Katrins Herz hämmerte. Glück
gehabt. Es hätte auch anders laufen können — im freien Fall 20 Meter tiefer auf
den gerölligen Boden.
    Sie verpustete. Dann ein
Versuch sich zu befreien. Aussichtslos! Sie saß fest, war auf Hilfe angewiesen.
Und das konnte dauern. Denn die Retter mussten den halben Berg heraufsteigen.
    Blick zur Uhr. Um Himmels
willen! Nein! Katastrophe! Was jetzt?
    Hastig zog sie ihr Handy aus
der Brustlatz-Tasche.
    Ein Eichelhäher flog vorbei mit
verächtlichem Blick. Bergfinken ließen sich in den Zweigen nieder und lachten
sie aus. Katrin machte die zweite Hand frei und wählte.
    Erst mal Bernd anrufen! Bernd,
ihren Bruder. Der würde es schon machen. Denn jetzt war Trick 17 angesagt — und
damit volles Risiko.
     
    *
     
    Gaby hatte Bedenken. Klößchen
feixte. Tim fand es toll.
    Karl sagte: „Die Polizei darf
Lauschangriffe machen, darf abhören. Und was der Staat darf, dürfen wir auch.
Oder?“
    „Dürfen wir nicht“, sagte Gaby.
„Zivile Bürger dürfen private Gespräche nicht abhören — so sagt das Gesetz.“
    „Aber, Pfote“, meinte Tim. „Wir
haben doch nichts Böses vor, wollen uns nur ein bisschen amüsieren. Und was wir
hören, vergessen wir sofort wieder. Okay?“
    „Ihr seid unmöglich.“ Gaby rieb
ihre Hände aneinander, was wohl bedeutete, sie wasche sie in Unschuld.
    „Also dann!“, meinte Karl.
    Die Wanze, das winzige
Abhörmikrofon, war gekauft. Den Empfänger, ein Mobil-Radio, hatte er selbst
umgebaut.
    Die Wanze klebte unsichtbar
neben dem Karten-Telefon in der Fernsprechzelle Münzheimer-Straße/Ecke
Reusen-Weg.
    TKKG saßen 70 Meter Luftlinie
entfernt auf einer Bank im Reusen-Park. Und Karl schaltete den Empfänger ein.

    „Wir sehen nicht zur
Telefonzelle hin“, schlug Klößchen vor. „Dann wissen wir gar nicht, wen wir
belauschen.“
    „Pst!“, machte Karl. Denn das
Kling-Klang der Zellentür ertönte. Ein Atem schnaufte wie nach raschem Lauf.
    „Blöder Mist!“, fluchte eine
Männerstimme im Empfänger.
    Offenbar fand der Typ seine
Telefonkarte nicht. Aber dann wurde der Schlitz gefüttert. Hörer ab! Wählen!
Als der Mann redete, klang er seltsam. Hielt er sich die Nase zu?
    Stockige Stimme und völlig
verzerrt, dachte Tim. Zieht der ‘nen Spaß ab?
    Jemand hatte sich gemeldet.
Aber das war sehr leise und kaum zu verstehen. Immerhin meinte Tim, er hätte
‚Lufthansa’ gehört.
    Das schien zu stimmen, denn
Stocknase sagte: „Hören Sie genau zu. Ich sage alles nur einmal und meinen
Namen verrate ich nicht, denn ich bin Terrorist. Das

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