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Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Lempke
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weit hab ich - als Mann - natürlich wieder nicht gedacht.“
    „War mir klar.“

Kapitel  4
     
    Montag, 19. April
    Arthur saß mit einer frischen Tasse Kaffee am Schreibtisch im Büro, brachte ein bisschen Ordnung in seine Unterlagen und fand, dass die Arbeit nach einem so aufregenden Woche nende gleich viel mehr Spaß machte … auch wenn die Berichte und Notizzettel vor ihm nicht davon kündeten, dass die Fälle Clemens Kirchfeld und Heribert Hovenbitzer kurz vor der Aufklärung standen.
    Benno und Brigi tte hatten selbstredend auch am Samstag und Sonntag ein paar Stunden lang weiter sortiert und nach Spuren gesucht. Zwei ähnlich eifrige Kollegen hatten geholfen, man hatte bereits die beiden Container gefüllt, weggebracht, zwei neue aufgestellt. Heute wolle man, so Benno, die einzelnen Räume des Hauses auf Blutspuren hin untersuchen, zumindest da, wo Boden und Wände schon halbwegs frei geräumt waren.
    Arthur wandte sich in Gedanken den Hauptverdächtigen in beiden Fällen zu, doch hin und wieder kam sein Verstand vom Kurs ab und segelte in Gefilde, in denen er mit einer gewi ssen Claudia S. gewisse Dinge tat. Dann rief er sich zur Ordnung, ging zum zehnten Mal Aussagen durch und grübelte über Motive nach.
    Darin wurde er kurz vor Mittag durch einen Telefonanruf von Benno unterbrochen.
    „Es hat sich was ergeben“, verkündete der und führte aus: „In den oberen Räumen haben wir nichts von Bedeutung gefunden. Aber dann sind wir, wo wir halt schon mal dabei waren, in den Keller gegangen.“ Benno machte gekonnt eine Pause. „Erinnerst du dich an den Raum mit den Werkzeugen und den Gartengeräten?“
    „Ja klar.“
    „Von der Menge der Blutspuren sieht’s da unten aus wie in einem Schlachthaus!“
    Arthur reagierte erst einmal unbeeindruckt. „Mann, jetzt übertreib nicht so!“
    „Ok, auf dem Fußboden und an den Wänden sind massenhaft Blutspuren. Guck’s dir doch selbst an! Wir nehmen jetzt erst mal den Raum auseinander.“
    „Tut das. Ich komme nachher vorbei.“
    Schlachthaus! Typisch Benno, der schloss von einem kleinen Husten immer gleich auf Lungenkarzinom im Endstadium! Vermutlich hatte sich Clemens Kirchfeld beim Werkeln in den Finger geschnitten und den Boden vollgesaut!
    Arthur schüttelte den Kopf, ging in die Kantine, aß zu Mittag, machte eine kleine Pause und fuhr anschließend quer durch d ie Stadt zum ,Müllhaus‘. Von unterwegs rief er Claudia an, die gerade Patienten versorgte.
    „Ich bin auf dem Weg zum Haus deiner Tante. In einem der Kellerräume haben sie wohl vo rhin einiges an Blut gefunden.“
    „Na toll, ich dachte, du rufst an, um mir was Nettes zu sagen.“ Sie hielt die Hand vors Handy und raunte einem Patienten etwas zu. Dann: „Ich krieg immer öfter `ne Gänsehaut, wenn ich an das Haus denke. Wer hätte gedacht, dass da solche Abgründe lauern. Du, ich muss Schluss machen - ruf mich heute Abend zwischen sieben und acht an, ok?“
    Eine halbe Stunde später stand Arthur, hübsch verpackt im Overall, im Flur von Carmen Elisabeth Kirchfelds Haus und fand, dass es längst nicht mehr so übel roch wie bei seinem ersten Besuch.
    „Benno?“ , rief er aufs Geratewohl in die Gegend, und eine Antwort kam von hinten links, wo die Treppe war.
    „Hier unten!“ , klang es gedämpft zurück.
    Arthur stieg die Treppe in den Keller hinunter und traf im letzten Raum rechts auf Benno, Brigitte und e inen Kollegen, die damit beschäftigt waren, jeden Zentimeter jeden Gegenstands unter die Lupe zu nehmen. Brigitte zum Beispiel kniete vor einer aufgeklappten Holzkiste, aus der sie gerade einen aus Stoff und Leder gearbeiteten, alten, schmutzigen Gartenhandschuh herausfischte und begutachtete.
    „Hallo, da ist ja Mr. Cool!“ , wurde Arthur von Benno begrüßt. „Na, noch in aller Gemütsruhe zu Mittag gegessen?“
    „Warum nicht? Hier läuft doch nichts mehr weg “, erwiderte Arthur und schaute sich um. Kein Tröpfchen Blut zu sehen.
    „Warte, ich zeig’s dir.“ Benno nahm die Speziallampe zur Hand und führte sie über den B oden und an den Wänden entlang.
    In der linken, hinteren Ecke breitete sich auf dem Boden eine richtige Lache aus, an den Wänden prangten überall längliche Spritzer, und von einer metallenen Kaminklappe schien Blut heruntergelaufen zu sein. Auf dem Boden bis hinüber zur Werkbank auf der gegenüber liegenden Seite verliefen breite, blutige Schleifspuren. Die Ecke des stabilen Tisches, die in den Raum hineinragte, schien regelrecht

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