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Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Lempke
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Titus Winterghast?“ , begann Arthur.
    „Ja.“
    „Und Sie machen eine Ausbildung bei Martin Dornsiefer?“
    „Ja.“
    „Hat Dornsiefer Sie beauftragt, ins Haus von Frau Kirchfeld einzubrechen, um dort was für ihn rauszuholen?“
    „Dazu sage ich nichts.“ Er wischte sich ein paar mittelbraune Ponyfransen aus der Stirn und begutachtete dann mit gesenktem Kopf seine abgebissenen Fingernägel.
    „Hören Sie, ich weiß nicht, ob Ihnen Ihre Lage klar ist! Wir ermitteln hier inzwischen wegen fünffachen Mordes!“, informierte Arthur den Jungen, der ihn immer noch nicht ansah.
    „Ich hab niemanden ermordet“ , brummte Winterghast.
    „Ach nein? Sie hätten mir den Schädel eingeschlagen, wenn ich mich nicht gewehrt hätte! Das war versuchter Mord!“
    Auf einmal fing Titus an zu jammern: „Nee, das stimmt nich, ich wollte Ihnen nix tun ... ich wollte einfach nur da raus ... ich hatte `ne Scheißangst.“
    „Ja, das glaube ich Ihnen sogar. Aber Sie brechen ein, Sie behindern unsere Ermittlungen, Sie haben mich angegrif fen und Sie verschweigen uns etwas! Das sind alles schwere Straftaten!“ Arthur war immer lauter geworden, und jetzt gab der Knabe gar keinen Ton mehr von sich. Gut, dann eben die andere Schiene.
    Arthur redete weiter, nun aber eher sanft und verständnisvoll. „Titus, Sie sind noch jung, bis jetzt hatten Sie nichts ausgefressen, Sie können noch alles aus Ihrem Leben machen. Wollen Sie sich das wirklich mit so was hier versauen? Wenn Sie nicht mit uns kooperieren, sind Sie demnächst vorbestraft, und das ist wie eine Bleikugel am Fuß, das schleppt man für immer mit sich rum. Und es macht einem das Leben schwer, im Beruf, in Beziehungen, bei Freu nden, überall. Titus, wollen Sie das wirklich? Wollen Sie, dass ein anderer Mensch bestimmt, in welche Richtung Ihr Leben geht?“
          Irgendetwas kam bei ihm an. Er bewegte sich unruhig auf dem Stuhl herum, und seine dü nnen Finger begannen an dem silbernen Armband zu fummeln. Er hob sogar den Kopf und schaute zum Fenster hinaus, sagte aber immer noch nichts. Also dann, noch eine Schippe drauflegen!
    „Titus , ich biete Ihnen einen Deal an. Wenn Sie uns verraten, wer Sie zu dem Einbruch angestiftet hat, und was Sie im Haus gesucht haben, dann lege ich ein gutes Wort für Sie ein und vergesse vielleicht sogar, dass Sie mit dem Messer auf mich losgegangen sind. Dann kommen Sie womöglich auf Bewährung und ohne Vorstrafe davon.“
    Der Junge sah ihn plötzlich an und forschte in Arthurs Gesicht nach Anzeichen von Lüge und Betrug. Aber Arthur meinte es ernst, und das schien auch Titus allmählich zu begreifen. Er schluckte, zwinkerte zweimal und gab bekannt: „Wahrscheinlich haben Sie Recht, trotzde m will ich das erst mit meinem Anwalt besprechen!“
    „Ok. Aber ich würde mir nicht zu lange Zeit lassen. Am besten rufen Sie ihn gleich an.“
    Arthur ließ ihn abführen und widmete sich wieder seinen Hauptverdächtigen, die er übersichtlich auf einem großen Blatt Papier aufgelistet hatte. Sein Blick blieb an Uschi Gerbers Namen hängen. Warum? Welche Idee geisterte durch sein Unterbewusstsein?
    Arthur lehnte sich zurück, machte den Kopf leer und stierte ins Nichts. Und auf ei nmal ließ sich die Idee blicken - was, wenn nicht Carmen Elisabeth, sondern Uschi Gerber die drei Kinder geboren hatte? Über die Frau wusste er kaum etwas. Außer dem, was ihre blonde Freundin so alles ausgeplaudert hatte.
    Aber stimmte das auch? Wen könnte er noch befragen? Den geschiedenen Mann vie lleicht? Arthur nutzte alle Quellen, die ihm zur Verfügung standen, um an den Mann heranzukommen (ohne Uschi oder Simone einzubeziehen) und fand heraus, dass er LKW-Fahrer war, der zurzeit in Süddeutschland herumkurvte.
    Die Speditionsfirma versprach, sich mit ihm in Verbindung zu setzen, damit Gerber in seiner nächsten Pause bei der Polizei anrief. Etwa eine halbe Stunde später meldete er sich bei Arthur, der ihn über Kirchfelds und Hovenbitzers Tod informierte.
    „Die kannt isch kaum“, behauptete Gerber unwirsch in breitem, rheinischem Platt. Den Geräuschen nach zu urteilen, saß er gerade in einer Autobahnraststätte, vor sich vermutlich ein großes Schnitzel mit Pommes sowie ein (hoffentlich alkoholfreies) Bier.
    „Würden Sie mir denn was über Ihre geschiedene Frau Uschi erzählen?“
    „Wat denn?!“
    „Wie lange waren Sie verheiratet?“
    „Fünf Jahre unjefähr.“
    „Warum haben Sie sich getrennt?“
    „Jeht Sie dat wat an?!“
    „Ja,

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