Im Kern der Galaxis
Hoheit.« Kirk trat auf die Straße. Es war schon merklich kühler, und der Himmel schien bereits einen Grauton zu haben. Er beeilte sich, durch das wie ausgestorbene Dorf zu seinem Haus zu kommen.
Doch noch von unterwegs rief er Spock an und berichtete von dem Treffen mit Kree und Prinzessin Kyanna. »Noch etwas, Mr. Spock. Chekov soll den Kurs dieses Planeten berechnen. Ich möchte wissen, welches Ziel er hat. Die Prinzessin schien sehr besorgt zu sein und hat es offenbar eilig, wieder von hier fortzugelangen. Vielleicht können wir herausfinden, weshalb.«
»Aber Sie werden doch nicht an diese Geschichte von einem dunklen Ort glauben, wo der Planet zerstört werden soll?«
»Die meisten Mythen entspringen einem Körnchen Wahrheit. Vielleicht ist das auch hier der Fall.«
Als er den Kommunikator wieder in den Gürtel steckte, warf Kirk einen schnellen Blick zum Himmel. Der Rand der Sonnenscheibe war verschwunden, als hätte eine riesige Rasierklinge ihn abgetrennt.
Unwillkürlich rann Kirk ein eisiger Schauder über den Rücken, und er wußte, daß er nicht der einzige war, den ein unheimliches Gefühl beschlich.
14.
Als Kirk eine Hand ausstreckte, um den Fellbehang zur Seite zu schieben, hörte er fröhliches Lachen aus dem Innern, aber zweifellos war es nicht Sulus.
Ola, die junge Lyranerin saß im Schneidersitz auf dem Boden und starrte mit großen Augen auf Sulu, der ihr Kartentricks vorführte. Er hatte gerade eine Karte verschwinden lassen und holte sie nun zu Olas Staunen hinter ihrem Kopf hervor.
Gegen seinen Willen grinsend, sagte Kirk: »Ich wußte gar nichts von Ihrem Talent, Mr. Sulu.«
Sulu bemühte sich, seine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen.
»Oh, ich habe es erst gelernt, Captain. Ich bin wirklich noch nicht sehr gut darin.«
»Da haben wir ja Glück! Wer weiß, was Sie alles verschwinden lassen könnten, wenn Sie schon größere Übung hätten. Mich beispielsweise.«
»Sie doch nicht, Captain Kirk.«
»Nun, dann vielleicht Mr. Spock. Soviel ich weiß, betrachtet man ihn als noch schlimmeren Sklaventreiber als mich.« Kirk bückte sich zu Ola, die so, wie sie am Boden kauerte, wie ein niedliches Plüschspielzeug wirkte. »Nun, haben dir Mr. Sulus Tricks gefallen?«
»Oh, sie waren meisterhaft, Captain Kirk. Richtige Zauberkunststücke.« Ihre Augen glänzten wie die eines Kindes bei der Weihnachtsbescherung. Wieviel sie wohl über diese fremde Welt wußte?
»Bist du aus einem bestimmten Grund hierhergekommen?«
»Ich …«, Sie blickte plötzlich mutlos drein. »Ich wollte nur wissen, ob du es dir nicht anders überlegt hast und doch mein Gatte sein willst.«
Kirk blickte Sulu an, der hastig den Blick abwandte. »Ich fürchte, nein, Ola«, sagte er sanft.
»Das ist sehr schade. Als du mich vor dem Kova gerettet hast, dachte ich …«
Kirk fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, aber er wußte, daß er dem Mädchen nichts vormachen durfte, das hatte sie nicht verdient. »Gibt es denn niemanden hier im Dorf, jemand deiner eigenen Rasse, den du heiraten könntest?«
»Sie sind alle alt. Wenn ich überhaupt heiraten kann, dann einen Fremden.«
»Du meinst, alle sind alt? Gibt es denn keine Kinder?«
»Ich wurde als letztes geboren. Domo sagt, Ay-nab wollte es so. Bald erreichen wir den dunklen Ort, wo wir alle sterben müssen. Ich hätte so gern einen Gatten gehabt, ehe ich sterbe.«
»Es tut mir leid, daß ich dir nicht helfen kann, Ola.« Kirk stiefelte im Zimmer herum. Was sie gesagt hatte, war sowohl verwirrend als auch beunruhigend. Konnte es stimmen? Er glaubte nicht, daß Ola lügen würde, und er hatte auch tatsächlich niemanden gesehen, der jünger als sie aussah, ganz im Gegenteil. Alle anderen schienen viel älter zu sein.
»Ola, kannst du mir etwas sagen? Diese Klingonen, du kennst sie doch, hast du nicht erwähnt, daß ihr Schwierigkeiten mit ihnen hattet?«
»Nur, daß sie uns ausgeplündert haben. Sie haben uns unsere Schätze genommen. Domo war sehr böse darüber.«
»Was sind das für Schätze?«
»Oh, schreckliche Dinge. Maschinen, die töten und vernichten. Domo hat mir von ihnen erzählt. Er sagte, Ay-nab wollte, daß sie für immer versteckt blieben, aber die Klingonen erfuhren von ihnen und holten sie aus dem Boden. Das war eine schlimme Missetat. Aber Ay-nab wird sie schon holen, und dann kommen die Schätze in den Boden zurück.«
»Was wird Ay-nab tun?«
»Sie verschlingen, für sich beanspruchen.« Sie starrte auf den Boden, als
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