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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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nur wärmstens empfehlen, diesen Beruf zu ergreifen.«
    »Sehr schön, das zu hören«, rief Tante Elinor aus. »Ich bin wirklich enorm froh, daß Ihr so deutlich aussprecht, was Ihr meint.«
    Jenny ergriff entschlossen den Arm ihrer Tante und zog sie zur Treppe, während die alte Dame wieder fröhlich drauflosschwatzte. »Wir müssen sofort mit Sir Albert sprechen und ihn bitten, dir ein passendes Kleid zu suchen. Hier gibt es Unmengen von Truhen, in denen Sachen von den früheren Besitzern aufbewahrt werden. Sir Albert ist der Haushofmeister und gleichzeitig Verwalter - leider kein gesunder Mann. Er hat Würmer, glaube ich. Ich habe ihm gestern einen wunderbaren Heiltrank gebraut und darauf bestanden, daß er ihn trinkt. Heute ist der Ärmste schrecklich schlimm dran, aber morgen geht es ihm wieder blendend, du wirst sehen. Und du solltest auf der Stelle ein Nickerchen machen - blaß und erschöpft wie du aussiehst ...«
    Die Ritter drehten sich alle gleichzeitig zu Royce um, grinsten breit und sahen ihn erwartungsvoll an. Stefan sagte kichernd: »Liebe Güte! So aufgedreht war sie auf dem ganzen Weg hierher nicht, hing die ganze Zeit auf dem Pferd und hatte so viel Angst um ihr bißchen Leben, daß sie kaum ein Wort herausbrachte. In diesen Tagen muß sich eine Menge in ihr aufgestaut haben - wahrscheinlich hat sie sich alle Tiraden aufgehoben und muß sie jetzt unbedingt loswerden.«
    Royce zog ironisch eine Augenbraue hoch und spähte in die Richtung, in der Tante Elinor verschwunden war. »Sie ist schlau wie ein Fuchs, wenn einem die Hände gebunden sind. Wo ist Albert Prisham?« fragte er. Er wollte unbedingt mit seinem Haushofmeister sprechen, um aus erster Hand zu erfahren, wie Claymore gedieh.
    »Er ist krank«, antwortete Stefan und ließ sich in einem der Sessel neben dem Kamin nieder, »wie Lady Elinor schon sagte. Aber es ist sein Herz - zumindest schließe ich das aus dem kurzen Gespräch, das wir beide gestern geführt haben. Er hat alles für das Fest heute abend arrangiert, aber er bittet dich um die Erlaubnis, der Feierlichkeit fernbleiben und erst morgen bei dir vorsprechen zu dürfen. Möchtest du nicht einen Rundgang machen und dir ansehen, was aus dieser Festung geworden ist?«
    Royce stellte den Krug ab und rieb sich müde den Nacken. »Das mache ich später. Jetzt brauche ich erst mal jede Menge Schlaf.«
    »Ich auch«, sagte Sir Godfrey, gähnte und streckte sich. »Erst ausschlafen, danach schlage ich mir den Bauch mit gutem Essen und Trinken voll und verbringe den Rest der Nacht in den Armen einer warmen, willigen Dirne. Genau in dieser Reihenfolge«, sagte er mit breitem Grinsen hinzu, und die anderen Ritter nickten zustimmend.
    Als sie weg waren, lümmelte sich Stefan in den Sessel und musterte seinen Bruder besorgt, der nachdenklich den Inhalt seines Krugs inspizierte. »Was macht dir so zu schaffen, Bruderherz? Geht es um den Vorfall mit dem Jungen? Vergiß die Sache für eine Weile und laß dir dadurch nicht das Fest heute abend verderben.«
    Royce sah ihn gedankenverloren an. »Ich habe nur überlegt, ob vielleicht >ungeladene Gäste< mittendrin hier auftauchen könnten.«
    Stefan verstand sofort, daß Royce von einer Abordnung aus Merrick sprach. »Die beiden Gesandten von Heinrich und Jakob werden natürlich herkommen, und von dir den Beweis fordern, daß du tatsächlich die Ehe mit Lady Jennifer Merrick geschlossen hast. Das kann der Mönch ja glaubhaft bezeugen. Aber ich bezweifle, daß die Merrick-Leute den ganzen Weg bis hierher reiten, wenn sie doch nichts mehr ausrichten können.«
    »Sie tauchen bestimmt hier auf«, behauptete Royce fest. »Und sie kommen mit einer Truppe, die groß genug ist, uns ihre Stärke zu zeigen.«
    »Und wenn schon?« erwiderte Stefan mit unbekümmerten Grinsen. »Sie können nichts ausrichten, außer uns über die Burgmauer weg zu beschimpfen. Du hast dein Heim so befestigt und abgesichert, daß wir hier den schlimmsten Ansturm, den du befehligen könntest, unbeschadet überstehen würden.«
    Royces Gesichtsausdruck verhärtete sich, und der Blick, den er seinem Bruder gönnte, wirkte unversöhnlich. »Ich habe genug vom Kämpfen. Das habe ich dir schon einmal gesagt, und Heinrich habe ich das auch klargemacht. Ich habe es endgültig satt, und zwar alles, das viele Blut, den Gestank, den Lärm.« Er vergaß vollkommen, daß einer der Diener neben ihm stand, um seinen Krug aufzufüllen, und schloß schroff: »Mir ist das alles zuwider.«
    »Was hast

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