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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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zittern begann. Schwerter. Blut.
    Royce erteilte Befehle an seine Männer, und als er sich Jenny wieder zuwandte, starrte sie unverwandt auf die näher kommenden Lichter und preßte in hellster Verzweiflung eine Faust auf ihren Mund.
    »Jennifer«, sagte er zärtlich - dennoch spiegelte sich in ihren Augen Todesangst wider, als sie ihn ansah. Ihm wurde schlagartig klar, daß er sie von dem Geschehen, das auf sie wie die Vorbereitung zu einer erbitterten Schlacht wirkte, wegbringen mußte.
    Hunderte von Fackeln brannten im Hof und an den Burgmauern, und die ganze Szenerie wurde von schaurigem gelbem Licht erhellt. Royce nahm Jennys Arm und führte sie die steilen Stufen hinunter in die Burg.
    Nachdem er die Tür seines Schlafzimmers zugemacht hatte, drehte er sich zu Jenny um, die ihn in stummem Entsetzen ansah. Nach einer Weile flüsterte sie: »Solltest du nicht da draußen sein - bei deinen Männern?«
    »Nein. Meine Männer haben tausendmal geübt, was in einem solchen Fall zu tun ist.« Er legte seine Hände auf ihre starren Schultern und sagte ruhig, aber bestimmt: »Jennifer, hör mir zu. Meine Männer haben den Befehl, nicht ohne meine ausdrückliche Anweisung anzugreifen.« Sie schauderte, als ob sie nichts anderes als das Wort >angreifen< gehört hätte. Royce schüttelte sie sanft. »Hör mir zu«, forderte er sie streng auf. »Ich habe Soldaten in den nahen Wäldern postiert. In wenigen Minuten werde ich genau wissen, wie groß die Truppe ist, die auf uns zureitet. Ich glaube nicht, daß es eine Armee ist, es sei denn, dein Vater ist ein größerer Narr, als ich dachte. Außerdem hatte er gar nicht genügend Zeit, ausreichend viele von deinen hitzköpfigen Landsleuten zu den Waffen zu rufen. Ich denke wirklich, daß nur eine Abordnung von Merrick herkommt, eingeschlossen Lord Hastings, Lord Dugal und dein Vater. Wenn man bedenkt, in welch mißliche Lage ich ihn gebracht habe, als ich dich bei Nacht und Nebel aus seiner Burg herausgeholt habe, ist es nur natürlich, daß er in meine Festung stürmen und seinem Unmut Luft machen will. Noch dazu wird er das Gesicht wahren, wenn er sich Zugang nach Claymore verschaffen kann, auch wenn er dazu die weiße Flagge und einen Gesandten vom englischen Kronrat braucht.«
    »Und wenn sie tatsächlich in friedlicher Absicht hergekommen sind?« rief Jenny außer sich vor Angst, »was hast du dann vor?«
    »Ich lasse die Zugbrücke herunter und bitte sie in die Halle«, erklärte er nüchtern.
    Ihre Finger bohrten sich in seine Arme. »Bitte - tu ihnen nichts ...«
    »Jennifer«, preßte er hervor, doch er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich.
    »Verletze sie nicht!« schrie sie hysterisch. »Du hast mir dein Wort gegeben. Ich tue alles, was du von mir verlangst... alles, aber verschone sie.«
    Ärgerlich schob Royce sie ein Stück von sich und umfaßte ihr Kinn.
    »Jennifer, das einzige, was heute abend verletzt wird, ist mein Stolz. Es macht mich wütender, als ich sagen kann, daß ich die Zugbrücke herunterlassen, die Tore öffnen und deinen Vater in meine Halle einladen muß.«
    »Du hast dich keinen Deut um seinen Stolz gekümmert, als du die Mauer von Merrick hinaufgeklettert bist und mich entführt hast«, protestierte Jenny heftig. »Was meinst du, wie er sich dabei gefühlt hat? Ist dein Stolz so mächtig, daß du ihn nicht wenigstens für ein paar Stunden vergessen kannst - nur dieses eine Mal?«
    »Nein.«
    Dieses kleine Wort, das mit ruhiger Überzeugung ausgesprochen worden war, linderte endlich Jennys kopflose Panik. Sie holte tief Luft, lehnte die Stirn an Royces Brust und nickte. »Ich weiß, daß du meiner Familie kein Leid antust. Du hast mir dein Wort gegeben.«
    »Ja«, versicherte er ihr und küßte sie. Dann drehte er sich zur Tür um, blieb aber, mit der Hand am Knauf, noch einmal stehen. »Bleib hier, es sei denn, ich lasse dich holen«, ordnete er entschieden an. »Ich habe nach Bruder Gregory geschickt, damit er bezeugt, daß wir wirklich und wahrhaftig und mit dem Segen eines Geistlichen verheiratet sind. Aber ich kann mir vorstellen, daß die Gesandten unserer Könige sich persönlich vergewissern möchten, daß du gesund und unversehrt bist.«
    »Gut«, stimmte sie zu und erklärte hastig: »Vater wird in einer schrecklichen Stimmung sein, aber William ist zugänglich und verliert selten die Beherrschung. Ich würde ihn gern sehen, bevor sie wieder aufbrechen - ich möchte mit ihm sprechen und ihm einen Brief an Brenna mitgeben.

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