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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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deiner hochgeschätzten Anwesenheit beglückst«, sagte Stefan zu seinem Bruder, »hätten wir dir etwas mehr aufgehoben.«
    Royce bedachte ihn mit einem ironischen Blick. »Wirklich?«
    »Nein«, erwiderte Stefan gutgelaunt. »Hier, nimm eins dieser delikaten Törtchen, das wird deine Laune erheblich verbessern.«
    »Ich bin sicher, daß ich noch etwas Leckeres in der Küche auftreiben kann«, sagte Tante Elinor und klatschte begeistert in die Hände, weil ihre Anstrengungen so großen Anklang fanden.
    »Ich sehe nach und hole gleich meinen Breiumschlag. Die Törtchen verbessern die Laune von jedermann, nur nicht die von Arik.«
    Nachdem Tante Elinor weggegangen war, schaute Stefan grinsend in die Runde und versicherte: »Es gibt nichts, was Ariks Laune verbessern könnte - da helfen nicht einmal Pinienzweige.«
    Alle anderen lachten, als wäre die Sache mit den Pinienzweigen ein ganz besonders köstlicher Scherz, aber Jenny merkte, daß Royce ebenso ahnungslos und verblüfft war wie sie selbst.
    Tante Elinor lieferte die Erklärung, als sie zusammen mit einigen Dienern die Platten mit heißem Essen, eine dampfende Schüssel und Tücher hereinbrachten, wieder in die Halle huschte. »O ja, Arik und ich haben heute eine Menge Pinienzweige mitgebracht. Als wir nach Hause kamen, hatte der gute Junge eine große Last zu schleppen - lauter hübsche Zweige, nicht wahr?« vergewisserte sie sich vergnügt bei Arik.
    Sie hielt inne und sah die Ritter, die plötzlich mit Lachanfällen zu kämpfen hatten, verwirrt an, dann nahm sie die dampfende Schüssel und die Tücher von dem Tablett, das der Diener noch immer in den Händen hielt.
    Jenny erschrak, als sie begriff, daß die betagte Dame mit ihrem Breiumschlag auf Arik zuging.
    »Ihr hattet heute keinen besonders schönen Tag, nicht wahr?« flötete Tante Elinor, während sie die Schüssel neben Arik abstellte und eins der Tücher hineintauchte. »Und wer kann Euch das verdenken?« Voller Mitleid und Schuldgefühle sah sie Jenny an und gestand traurig: »Arik und ich hatten eine Begegnung mit der gräßlichsten Spinne, die ich je in meinem Leben gesehen habe.«
    Ariks Gesicht verfinsterte sich unheilvoll, während er der alten Dame aus den Augenwinkeln zusah, wie sie das Tuch in der Schüssel schwenkte, aber Tante Elinor fuhr munter fort: »Diese abscheuliche Kreatur hat Arik gebissen, obwohl er nichts getan hat, um sie zu provozieren - er stand nur unter dem Baum, in dem sie ihr Netz hatte. Dennoch«, setzte sie hinzu und drohte dem finsteren Ritter mit dem Finger, als wäre er ein sechsjähriger Junge, »muß ich sagen, es war sehr häßlich, daß Ihr auf diese ungewöhnliche Weise Rache genommen habt.«

Sie machte eine Pause, weil sie der Breiumschlag und das Tuch einen Moment lang vollkommen in Anspruch nahm, dann erklärte sie dem blonden Hünen: »Ich kann ja verstehen, daß Ihr das Spinnennetz mit der Faust zerstört habt, aber ich halte es wirklich für übertrieben, daß Ihr auch noch den Baum attackiert und mit Eurer Axt gefällt habt.«
    Sie sah erschrocken zu Sir Godfrey, der kaum mehr an sich halten konnte, und zu Sir Eustace, der sich tief über seinen Teller beugte, um sein lachendes Gesicht zu verstecken. Nur Gawin zeigte höchste Alarmbereitschaft, als Tante Elinor zu Arik sagte: »Hier, mein guter Junge, ich tupfe Euch damit das Gesicht ...«
    »Nein!« Ariks mächtige Faust donnerte auf den schweren Eichentisch, daß die Teller in die Höhe hüpften. Er schob seinen Stuhl zurück, stand auf und marschierte wutentbrannt hinaus.
    Erschrocken sah Tante Elinor ihm nach, dann drehte sie sich zu der Gesellschaft am Tisch um und sagte sorgenvoll: »Er wäre nicht so reizbar, wenn er sich bei seiner Ernährung nach meiner Empfehlung richten würde, da bin ich mir sicher. Das würde auch seinen Stuhlgang - seine Verdauung regeln«, verbesserte sie sich schnell, als ihr einfiel, daß ihre Gesprächspartner noch bei Tisch saßen. »Ich dachte eigentlich, ich hätte ihm das heute schon ganz deutlich klargemacht.«
    Nachdem er gegessen hatte, besprach Royce mit seinen Rittern Männerangelegenheiten - daß einige dem Schmied bei der Reparatur der vielen Rüstungen, Helme, Kettenhemden und Waffen behilflich sein sollten, und sie überlegten, ob genügend Steine für das große Katapult auf der Burgmauer bereitlagen.
    Jenny hörte aufmerksam zu - sie liebte die ruhige Autorität, mit der Royce über diese Themen sprach, und freute sich darüber, daß sie so

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