Im Koenigreich der Traeume
Jennifer, daß sich einige Männer über etwas beugten und Royce, ihr Vater und Malcolm die Schwerter gezückt hatten und sich bedrohten.
Und dann richteten sich die Männer an der Tür auf und traten zurück ...
William lag auf dem Boden, und das Heft eines Dolches ragte aus seiner Brust. Eine Blutlache breitete sich auf den Steinen neben ihm aus.
Jennys Schrei zerriß die Luft, als sie zu der hingestreckten Gestalt lief. »William!«
Sie warf sich neben ihn, flüsterte immer wieder seinen Namen und tastete verzweifelt nach seinem Puls, aber es gab keinen mehr. Sie strich über seine Arme und streichelte sein Gesicht. »William, bitte ...« weinte sie, als könnte sie ihn durch ihr inständiges Flehen wieder zum Leben erwecken. »William, bitte nicht! William ...« Jennys Blick richtete sich auf den Dolch und auf den Wolfskopf, der in den Griff geschnitzt war.
»Nehmt den Bastard fest!« bellte ihr Vater und stürzte sich auf Royce, aber die Männer des Königs kamen ihm zuvor und ergriffen den Duke.
Lord Hastings sagte scharf: »Der Dolch Eures Sohnes liegt auf dem Boden - er muß ihn aus der Scheide gezogen haben. Niemand wird festgenommen, laßt Claymore los«, befahl er seinen Männern scharf.
Royce ging zu seiner noch immer am Boden kauernden Frau. »Jenny ...« begann er zögerlich, aber sie wirbelte wie ein Derwisch zu ihm herum, und als sie in die Hocke kam, hielt sie Williams Dolch in der Hand.
»Du hast ihn getötet!« zischte sie. Ihre schmerzerfüllten Augen schwammen in Tränen, während sie sich langsam aufrichtete.
Diesmal unterschätzte Royce weder ihre Geschicklichkeit noch ihre Absicht. Er sah ihr fest in die Augen und wartete auf den Moment, in dem sie zuschlagen würde. »Laß den Dolch fallen«, sagte er ruhig.
Sie ließ sich jedoch nicht davon beeindrucken, hob die Waffe höher und zielte auf sein Herz. »Du hast meinen Bruder getötet«, schrie sie. Im nächsten Moment zuckte der Dolch durch die Luft, aber Royce fing ihr Handgelenk ab und hielt es fest. Er entwand ihr die Waffe, die klappernd zu Boden fiel, doch selbst dann noch hatte er alle Mühe, sie zurückzuhalten.
Halb wahnsinnig vor Kummer und Schmerz warf sie sich auf ihn und trommelte mit den Fäusten auf seine Brust ein, bis er sie fest an sich drückte.
»Du Teufel!« kreischte sie hysterisch, während man ihren Bruder aus der Halle trug. »Teufel, Teufel, Teufel!«
»Hör mir zu«, befahl Royce fest und umklammerte ihre Handgelenke mit eisernem Griff. Ihre Augen blitzten vor Haß und Tränen, die sie nicht vergießen konnte. »Ich habe ihn gebeten, in der Halle zu bleiben, wenn er mit dir sprechen möchte.« Royce ließ sie los, als er harsch endete: »Als ich ihn zur Treppe begleiten wollte, zog er seinen Dolch aus der Scheide.«
Jennifer holte aus und schlug ihm, so fest sie konnte, ins Gesicht. »Lügner!« fauchte sie schweratmend. »Du wolltest dich rächen, weil du glaubtest, ich hätte mich mit meinem Vater gegen dich verschworen - das konnte ich an deinem Gesicht erkennen. Du wolltest Rache und hast die erste Person getötet, die dir in den Weg kam.«
»Ich sage noch einmal: Er hatte den Dolch zuerst in der Hand«, versetzte Royce, aber das beruhigte sie keineswegs - im Gegenteil, es brachte sie nur noch mehr in Rage, und das aus gutem Grund: » Ich habe auch den Dolch auf dich gerichtet«, schrie sie zornig, »aber du hast ihn mir so leicht weggenommen, als wäre er ein Kinderspielzeug. William war halb so stark wie du, aber du hast ihm die Waffe nicht aus der Hand geschlagen, du hast ihn ermordet!«
»Jennifer...«
»Du bist ein Tier!« flüsterte sie und sah ihn an, als wäre er eine Mißgeburt.
Voller Schuldgefühle und Reue versuchte der kreidebleiche Royce noch einmal, sie zu überzeugen: »Ich schwöre dir ... ich gebe dir mein Wort, daß ich ...«
»Dein Wort!« kreischte sie rasend. »Das letzte Mal hast du mir dein Wort gegeben, als du versprochen hast, meiner Familie kein Leid anzutun!«
Die zweite Ohrfeige traf ihn so hart, daß sein Kopf zur Seite zuckte.
Er schwieg und ließ sie gehen, und als er hörte, wie sie oben ihre Zimmertür zuschlug, ging er zum Kamin. Er stellte seinen Fuß auf ein Holzscheit, hakte die Daumen in seinen Gürtel und starrte ins Feuer. Zweifel über die Absichten ihres Bruders kamen in ihm auf, und er zermarterte sich das Gehirn.
Alles war so schnell gegangen; William war dicht hinter ihm gewesen, als Royce an der Tür stand und zusah, wie seine ungebetenen Gäste
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