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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Gewandes, während sie die Männer, die draußen in ihren zerrissenen Kleidern aufmarschierten, beobachtete. Wenn irgend jemand Nadel und Faden brauchte, dann diese zerlumpten Kerle. »Was würdest du überhaupt nähen wollen mit...« Jenny brach unvermittelt ab, aber ihre Gedanken überschlugen sich mit einemmal, und sie mußte sich sehr anstrengen, um ein freudestrahlendes Lächeln zu unterdrücken, als sie sich langsam zu Brenna umdrehte. »Brenna«, sagte sie betont gleichmütig, »du solltest den Wachmann wirklich bitten, dir Nadel und Garn zu beschaffen. Er scheint ziemlich nett zu sein, und ich weiß, daß er dich sehr hübsch findet. Warum rufst du ihn nicht herein und fragst ihn, ob er uns zwei Nadeln bringen kann?«
    Jenny wartete und jubilierte innerlich, als Brenna zum Zelteingang ging und den Wachmann zu sich winkte. Später würde sie Brenna ganz genau erklären, was sie vorhatte, aber noch nicht gleich; Brennas Gesichtsausdruck würde sofort alles verraten, wenn sie versuchte, jemanden anzuschwindeln. Sie konnte sich nicht verstellen.
    »Heute bewacht uns ein anderer Mann, den habe ich noch nie gesehen«, flüsterte Brenna enttäuscht, als der unbekannte Wachmann auf sie zukam. »Soll ich ihn bitten, den netten zu holen?«
    »Auf jeden Fall«, stimmte Jenny mit einem breiten Lächeln zu.
    Sir Eustace besprach sich mit Royce und Stefan, und die drei beugten sich über Landkarten, als der Wachmann Lionel hereinkam und ihm ausrichtete, daß die Ladies ihn zu sprechen wünschten.
    »Ist sie immer noch nicht von ihrem hohen Roß heruntergekommen?« knurrte Royce und bezog sich damit auf Jenny. »Sie schickt sogar die Männer, die sie bewachen sollen, auf Botengänge, und was noch schlimmer ist, diese Gimpel laufen sofort los, um das zu tun, worum sie gebeten hat!« Er überlegte kurz und fügte dann hinzu: »Ich nehme doch an, daß dich die mit den blauen Augen und dem schmutzigen Gesicht hergeschickt hat, oder?«
    Sir Lionel lachte leise und schüttelte den Kopf. »Ich habe heute morgen zwei saubere Gesichter gesehen, Royce, aber die Lady, die mit mir gesprochen hat, hatte grüne Augen, keine blauen.«
    »Ah, ich verstehe«, erwiderte Royce sarkastisch, »es war also nicht die Überhebliche, die dich von deinem Posten weggeschickt hat, du konntest der Schönen nicht widerstehen. Was will sie?«
    »Das wollte sie mir nicht sagen. Sie möchte mit Eustace reden, meinte sie.«
    »Geh zurück auf deinen Posten und bleib dort. Sag ihr, daß sie warten soll«, ordnete Royce an.
    »Royce, sie sind nur zwei hilflose Frauen«, erinnerte ihn der Ritter, »und noch dazu schwache und zarte. Und du läßt sie nur von Arik oder einem von uns bewachen«, sagte er und meinte damit die Ritter, die Royces Elitetruppe und seine engsten Freunde waren. »Du fesselst sie Tag und Nacht und hältst sie unter Bewachung, als wären die beiden gefährliche, kampferprobte Krieger, die uns jeden Augenblick überwältigen und fliehen könnten.«
    »Ich kann diese Frauen niemand anderem anvertrauen«, versetzte Royce und rieb sich dabei nachdenklich den Nacken. Plötzlich sprang er vom Stuhl auf. »Ich habe es satt, in diesem Zelt herumzuhocken. Ich gehe mit und sehe nach, was sie wollen.«
    »Ich komme auch mit«, rief Stefan.
    Jenny sah den Earl schon von weitem. Mit großzügigen, entschlossenen Schritten kam er mit zwei Wachen zu seiner Rechten und seinem Bruder zur Linken zu ihrem Zelt.
    »Also?« polterte Royce los, als er mit den drei Männern das Zelt betrat. »Was ist es diesmal?« wollte er von Jenny wissen.
    Brenna wirbelte in panischer Angst herum, preßte die Hand auf ihr Herz und sah ihn furchtsam und unschuldig an, als sie sich beeilte, die ganze Schuld für seine Verärgerung auf sich zu nehmen. »Ich ... ich habe nach ihm geschickt.« Sie deutete mit dem Kopf auf Eustace. »Nach Sir Eustace.«
    Mit einem ungeduldigen Schnauben wandte Royce den Blick, von Jenny und sah ihre törichte Schwester an. »Würdet Ihr mir freundlicherweise erklären, warum?«
    »Ja.«
    Royce merkte, daß sie freiwillig nicht mehr preisgeben würde. »Sehr gut, dann erklärt es.«
    »Ich ... wir« - sie sah Jenny jämmerlich an, dann stürzte sie sich ins kalte Wasser. »Wir ... hätten sehr gern Garn und Nadeln.«
    Royce fixierte argwöhnisch die Person, die sich mit höchster Wahrscheinlichkeit etwas ausgedacht hatte, wie sie ihm mit diesen Nadeln körperliche Pein zufügen konnte, aber heute erwiderte Lady Jennifer Merrick gleichmütig seinen

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