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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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darauf vorbereitete, mit den Menschen dort zurechtzukommen. Obwohl Jenny selbst nie an einem Königshof gewesen war, hatte sie viele Geschichten über den Überfluß, der dort herrschte, und die Doppelzüngigkeit der Höflinge gehört. Mit einemmal wurde ihr klar, daß sich ein so starker Krieger in den prächtigen Sälen und Gemächern fehl am Platz Vorkommen mußte. »Ihr ... Ihr fühlt Euch nicht sehr wohl, wenn Ihr mit den Leuten der ganz feinen Gesellschaft zusammen seid, nicht wahr?« tastete sie sich zaghaft vor.
    »Nicht besonders«, bekannte Royce. Ihre Augen, in denen sich unendlich viele Gefühle und Empfindungen widerspiegelten, faszinierten ihn.
    Sein Geständnis berührte schmerzhaft ihr zartes Herz, denn kaum jemand wußte besser als Jenny, wie demütigend es war, von Menschen ausgestoßen zu werden, von denen man gern geliebt und geachtet werden wollte. Es erschien ihr falsch und ungerecht, daß dieser Mann, der täglich sein Leben für England aufs Spiel setzte, von seinen eigenen Landsleuten gemieden und vielleicht sogar mißachtet wurde. »Ich bin sicher, daß das nicht an Euch liegt«, erklärte sie nachsichtig.
    »Bei wem liegt Eurer Meinung nach dann die Schuld?« erkundigte er sich. Dabei umspielte ein schwaches Lächeln seine Mundwinkel. »Weshalb fühle ich mich nicht richtig wohl bei Hofe?«
    »Wollt Ihr wissen, wieso Ihr Euch in Gesellschaft der Ladies oder in Gesellschaft der Gentlemen nicht gut zurecht findet?« fragte sie. Plötzlich verspürte sie den Drang, ihm zu helfen -zum Teil, weil sie echtes Mitleid empfand, aber auch weil der starke Wein und der feste Blick aus seinen grauen Augen eine starke Wirkung auf sie ausübten. »Falls Ihr mit den hochwohlgeborenen Damen Schwierigkeiten habt, könnte ich Euch vielleicht helfen«, bot sie an. »Wollt Ihr meinen Rat hören?«
    »Auf alle Fälle.« Royce unterdrückte ein Grinsen und bemühte sich nach Kräften, ein ernstes Gesicht zu machen. »Sagt mir, wie man mit den Ladies umgeht, damit ich bei meinem nächsten Aufenthalt am königlichen Hof mehr Erfolg in den Salons habe und vielleicht sogar von einer der Damen als Ehemann akzeptiert werde.«
    »Oh, ich kann Euch nicht versprechen, daß Euch eine der Frauen tatsächlich heiraten würde«, platzte sie, ohne vorher nachzudenken, heraus.
    Royce verschluckte sich fast an seinem Wein und wischte sich den Mund ab. »Falls es Eure Absicht war, mir mehr Selbstvertrauen einzuflößen«, sagte er und mußte sich das Lachen noch mehr als vorher verbeißen, »werdet Ihr Eurer Aufgabe nicht gerecht, Mylady.«
    »Ich ... ich meinte nicht«, stammelte Jenny hilflos. »Ehrlich, ich ...«
    »Vielleicht sollten wir uns gegenseitig Ratschläge erteilen«, schlug er heiter vor. »Ihr erzählt mir, wie eine Dame von edler Geburt behandelt werden möchte, und ich kläre Euch über die Gefahren auf, die ihr eingeht, wenn Ihr das Selbstvertrauen eines Mannes zerstört. Nehmt noch einen Schluck Wein«, bot er an, faßte hinter sich nach dem Weinkrug und füllte erneut ihren Becher. Dabei warf er Garwin einen Blick über die Schulter zu, und einen Moment später legte der Knappe den Schild, den er gerade polierte, weg und verließ das Zelt.
    »Ich bin wirklich neugierig, welche Empfehlungen Ihr mir geben könnt«, sagte Royce, als sie von ihrem Wein trank. »Nehmen wir an, ich wäre bei Hofe und hätte gerade den Salon der Königin betreten. Dort sind etliche schöne Damen versammelt, und ich habe vor, eine von ihnen zu meiner Frau zu machen ...«
    Erschrocken weiteten sich Jennys Augen. »Ihr seid kein bißchen wählerisch, oder?«
    Royce warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend. Bei diesem ungewöhnlichen Geräusch rannten drei erschrockene Wachmänner herbei, um nachzusehen, welch schreckliche Dinge sich in dem Zelt abspielten. Royce winkte sie ungeduldig fort und betrachtete Jennys kecke Nase, die immer noch mißbilligend gerümpft war. Er merkte deutlich, daß er erheblich in ihrer Achtung gesunken war, schluckte einen neuen Heiterkeitsanfall hinunter und erwiderte gespielt zerknirscht: »Ich habe doch ganz deutlich gesagt, daß alle Damen sehr schön sind, oder nicht?«
    Jennys Miene hellte sich schlagartig auf, und sie nickte lächelnd. »Doch, das habt Ihr erwähnt. Ich hatte ganz vergessen, daß die Schönheit einer Frau für einen Mann am wichtigsten ist.«
    »Zuerst ist Schönheit das wichtigste«, berichtigte Royce sie. »Also gut, wie muß ich vorgehen, nachdem ich mir bereits ... äh, das

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