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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu urteilen, was danach geschehen war.
    »Der Espresso ist fertig«, hatte er lachend gesagt und die Decke wieder über Caseys Körper geworfen, als wäre sie bereits tot.
    Es klingelte.
    »Können Sie aufmachen, Mrs. Singer?«, rief Patsy die Treppe hinunter. »Wahrscheinlich Ihre Schwester«, erklärte sie Casey, und Sekunden später rief Drew tatsächlich laut: »Hallo.«
    »Sag ich ja«, verkündete Patsy stolz.
    Drew, Gott sei Dank! Wo bist du gewesen? Ich habe dir so viel mitzuteilen, und uns bleibt nur so wenig Zeit.
    Kurz darauf platzte Drew ins Zimmer und blieb abrupt stehen. »Oh, hi, Patsy. Ich wusste nicht, dass Sie hier sind.«
    »Wo sollte ich denn sonst sein?«
    »Wie geht es Casey heute?« Drew nahm Caseys Hand und drückte sie verschwörerisch. »Tut mir leid, dass ich so spät komme. Es gab eine kleine Krise in Lolas Schule. Offenbar hatte ich vergessen, das schriftliche Einverständnis für einen Ausflug abzugeben. Und als ich dann in der Schule aufgetaucht bin, wusste kein Mensch, wer ich bin. Kannst du das glauben? Sie kennen eigentlich nur das Kindermädchen, deshalb musste ich sogar meinen Führerschein vorzeigen, der natürlich längst abgelaufen ist. Erinnere mich bloß daran, dass ich ihn verlängern muss. Jedenfalls haben sich hinterher alle wortreich entschuldigt. Es war eigentlich ziemlich komisch. Meinen Sie, ich könnte eine Tasse Kaffee bekommen?«, fragte sie Patsy.
    »Da müssen Sie nach unten gehen und Mrs. Singer fragen«, sagte Patsy. »Ich habe strikte Anweisung, Casey nicht allein zu lassen, bis Mr. Marshall zurückkommt.«
    »Wirklich? Warum denn das?«
    »Ich glaube, er ist einfach besonders vorsichtig.«
    »Wieso? Ist irgendwas passiert?«
    »Ihr Blutdruck war ein bisschen durcheinander. Außerdem hat sie neuerdings ständig diese Zuckungen.«
    »Was für Zuckungen? Seit wann?«
    »Seit gestern Abend. Erst war ihr Kopf zur Seite gedreht, und als ich später vor dem Schlafengehen noch einmal nach ihr gesehen habe, war sie zur Seite gekippt.« Sie lachte. »Mr. Marshall hat gesagt, es sähe beinahe so aus, als wollte sie aufstehen.«
    »Casey hat versucht aufzustehen?«
    »Was? Nein! Natürlich nicht. Wie könnte sie?«
    »Ich weiß nicht. Ich hab bloß...«
    »Warren hat gleich heute früh ihren Arzt angerufen. Er ist sofort vorbeigekommen und hat sie untersucht. Er sagte, sie hätte womöglich Muskelkrämpfe, die recht schmerzhaft sein können, deshalb hat er ihr ein Schmerzmittel und ein Muskelrelaxans verschrieben. Warren besorgt die Medikamente gerade.«
    Nein. Ich will nicht noch mehr Medikamente. Davon werde ich bloß benebelt.
    Was vermutlich der Zweck war, erkannte sie. Warren ging kein Risiko ein.
    »Nun, dann kann ich ja jetzt auf Casey aufpassen«, sagte Drew. »Ich bin sicher, Warren hätte nichts dagegen, wenn Sie eine halbe Stunde Pause machen.«
    »Aber jetzt wird es Zeit für den Hauptgewinn bei Der Preis ist heiß]«, verkündete der Moderator.
    »Lieber nicht. Außerdem kommt jetzt der Hauptgewinn. Das will ich nicht verpassen.«
    Bitte, Drew, sieh zu, dass diese Frau hier verschwindet. Wir müssen reden.
    Drew zog sich einen Sessel ans Bett, setzte sich und fasste unter dem Laken die Hand ihrer Schwester. »Alles in Ordnung, Casey? Hast du Schmerzen?«
    Casey drückte den Daumen ihrer Schwester zweimal, während der Moderator mit der exaltierten Beschreibung des Hauptgewinns begann.
    »Es ist ein edles mehrbändiges Lexikon!«, rief er begleitet von einigen übertrieben erwartungsvollen Schreien.
    »Als ob irgendjemand wegen einem blöden Lexikon aus dem Häuschen wäre«, spottete Patsy.
    »In dieser zweiunddreißig Bände umfassenden Echtlederausgabe der Encyclopaedia Britannica können Sie alles nachschlagen, was Sie wissen wollen, von A bis Z wie zum
    Beispiel... die Akropolis«, fuhr der Moderator fort. »Informationen, die sich möglicherweise als nützlich erweisen auf Ihrer Reise nach... Griechenland!«
    Ein andauernder Chor von Oohs und Aahs sowie Beifall.
    »Ja, Sie fliegen samt Begleitung erster Klasse nach Athen, wo Sie für fünf Tage im berühmten King George II. Palace Hotel wohnen und die Akropolis sowie zahlreiche andere atemberaubende Sehenswürdigkeiten der Antike besichtigen, bevor es auf eine fantastische Kreuzfahrt zu den griechischen Inseln geht.«
    »Sie mögen doch Kreuzfahrten, oder?«, fragte Patsy. »Waren Sie schon mal in Griechenland?«
    »Vor ein paar Jahren«, antwortete Drew.
    »Ist es so spektakulär, wie es im Fernsehen

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