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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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fallen.
    »Vielleicht hatte der Fahrer getrunken. Wahrscheinlich ist er in Panik geraten«, spekulierte er. »Wer weiß was in den Köpfen der Leute vor sich geht?«
    »Man sollte doch meinen, dass sein schlechtes Gewissen inzwischen die Oberhand gewonnen hat«, sagte Gail.
    »Sollte man meinen«, stimmte Warren ihr zu. Wieder schwiegen beide. »Oh«, rief Gail plötzlich.
    »Was?«
    »Mir ist gerade eingefallen, worüber wir beim Mittagessen geredet haben«, sagte sie plötzlich sehr traurig.
    »Worüber denn?«
    »Casey hat erzählt, dass ihr über Kinder gesprochen habt. Dass sie aufhören wollte, die Pille zu nehmen.«
    Casey verspürte ein stechendes Schuldgefühl. Das hätte ihr Geheimnis bleiben sollen. Sie hatte Warren versprochen, niemandem irgendwas zu erzählen, bis sie alle vor vollendete Tatsachen stellen konnten. »Willst du, dass du von Monat zu Monat gefragt wirst, ob es geklappt hat?«, hatte er sanft eingewandt, und sie hatte ihm zustimmen müssen. War er jetzt enttäuscht oder vielleicht sogar wütend, dass sie ihr Wort nicht gehalten hatte?
    »Ja«, hörte sie ihn sagen. »Sie war ganz aufgeregt. Und natürlich auch ein bisschen nervös. Wegen ihrer Mutter, nehme ich an.«
    »Ja, ihre Mutter war eine Marke für sich.«
    »Richtig. Du kanntest sie, oder? Das hatte ich vergessen.«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand Alana Lerner wirklich gekannt hat«, sagte Gail. »Casey spricht fast nie über sie.«
    »Da gibt es auch nicht viel zu sagen. Sie hätte besser keine Kinder haben sollen.« »Und trotzdem hat sie zwei bekommen«, bemerkte War ren.
    »Nur weil Mr. Lerner einen Jungen wollte. Nach der Geburt hatte sie nicht mehr viel mit ihnen zu tun. Sie wurden mehr oder weniger von Kindermädchen erzogen.«
    »Kindermädchen, die nach kurzer Zeit wieder gefeuert wurden, soweit ich weiß. Eins nach dem anderen.«
    »Weil Mrs. Lerner überzeugt war, dass ihr Mann mit ihnen schlief. Was er wahrscheinlich auch tat. Er hat aus seinen Affären jedenfalls bestimmt kein Geheimnis gemacht.«
    »Schöne Familie.«
    »Es ist ein Wunder, dass Casey so ein guter Mensch geworden ist«, sagte Gail und brach in Tränen aus. »Tut mir leid.«
    »Es muss dir nicht leidtun. Ich weiß, wie sehr du sie magst.«
    »Wusstest du, dass sie meine Brautjungfer war?«, fragte Gail und fuhr fort, bevor Warren antworten konnte. »Kaum zu glauben, aber ich habe Mike direkt nach der Highschool geheiratet. Ich war achtzehn, Herrgott noch mal. Ein Baby. Mike war zehn Jahre älter, und man hatte bei ihm gerade Leukämie diagnostiziert. Alle haben gesagt, ich würde mein Leben ruinieren, dass es Wahnsinn wäre, ihn zu heiraten. Alle bis auf Casey. Sie hat gesagt: >Mach es. Trau dich.<« Wieder ging Gails Stimme in lautem Schluchzen unter.
    »Sie wird wieder gesund, Gail.«
    »Versprichst du mir das?«, fragte Gail wie ein Echo von Caseys stummer Frage.
    Aber bevor Warren antworten konnte, brach auf einmal geschäftiges Treiben aus. Casey hörte, wie eine Tür aufgestoßen wurde, Schritte robuster Schuhe und Stimmen. »Ich fürchte, wir müssen Sie bitten, den Raum für ein paar Minuten zu verlassen«, verkündete eine Frau. »Wir müssen die Patientin waschen und in eine andere Lage betten, damit sie sich nicht wund liegt.«
    »Wir brauchen zehn, höchstens fünfzehn Minuten«, fügte eine zweite, höhere Stimme hinzu.
    »Warum gehen wir nicht in die Cafeteria und essen eine Kleinigkeit?«, schlug Gail vor.
    »Na gut«, sagte Warren.
    Casey hörte den Widerwillen in seiner Stimme und spürte, wie er aus dem Zimmer gezogen wurde.
    »Keine Sorge, Mr. Marshall«, beruhigte die erste Krankenschwester ihn. »Patsy und ich werden uns gut um Ihre Frau kümmern.«
    »Ich bin gleich zurück, Casey«, sagte Warren.
    Casey war, als spüre sie, wie er sich über sie beugte und vielleicht sogar ihre Hand unter dem Laken tätschelte. Oder bildete sie sich das bloß ein?
    »Also, das ist mal ein reizender Mann«, verkündete Patsy eine halbe Oktave tiefer, nachdem die Tür geschlossen worden war. »Er tut mir ja so leid.«
    »Ja, in seinen Schuhen möchte ich jedenfalls nicht stecken«, sagte die andere Krankenschwester. »Hast du übrigens ihre Schuhe gesehen?«
    »Was? Nein, Donna. Hab ich nicht.«
    »Sehr schick. Sehr teuer.«
    »Ist mir nicht aufgefallen. Okay, Mrs. Marshall«, sagte Patsy und wandte ihre Aufmerksamkeit Casey zu. »Jetzt machen wir Sie schön sauber für Ihren reizenden Mann.«
    Casey hörte das Rascheln des Lakens und fühlte

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