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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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töten?
    Was denkst du denn, fragte sie sich selbst.
    Geld.
    »Es geht immer ums Geld«, hatte Nick gesagt.
    Aber Warren war nie an meinem Vermögen interessiert, dachte Casey. Er war derjenige, der auf einem Ehevertrag bestanden hatte. Und sie hatte keine Lebensversicherungen abgeschlossen
    Aber das brauchte er auch alles nicht, wie ihr klar wurde. Als ihrem Ehemann stand ihm auch ohne Testament ein Gutteil ihres Vermögens zu. Wahrscheinlich würde er mit mindestens einhundert Millionen Dollar aus der Sache herauskommen, und als Anwalt wusste er das garantiert auch.
    »Niemand wird Anwalt, um reich zu werden«, hörte sie ihn sagen. »Wenn man die Lebenshaltungskosten und die Steuer abrechnet, setzt man sich bestimmt nicht mit vierzig zur Ruhe.«
    War es am Ende doch das, was er wollte? Sich mit vierzig zur Ruhe setzen. Nein. Nie im Leben. Warren war erfolgreich. Er liebte seinen Job. Er hatte alles, was er brauchte. Sie hatten ein fantastisches Leben zusammen. So etwas würde er nie tun.
    Er liebt mich.
    Aber mit einhundert Millionen Dollar konnte man sich eine Menge Liebe kaufen. »Und wie geht es unserer Patientin heute?«, fragte jemand. Was? Wer spricht da ?
    »Ich sehe, Sie gucken Gaslight. Toller alter Film.«
    »Ich glaube, den kenne ich nicht«, sagte eine zweite Stimme. »Wovon handelt er?«
    »Ach, das Übliche - ein skrupelloser Ehemann versucht, seiner Frau einzureden, dass sie verrückt wird. Ingrid Bergman war wirklich eine Schönheit, was?«
    Auf Wiedersehen, mein schönes Dornröschen.
    »Ihr Blutdruck ist ein wenig erhöht. Was ist los, Mrs. Marshall? Haben Sie Schmerzen?« Sie müssen mir helfen. Ich habe furchtbare, wirre Visionen. »Wir sollten ihre Medikamente höher dosieren.«
    Nein. Bitte nichts höher dosieren. Ich bin schon benebelt genug. Sie sollten nur wissen, was für bizarre Vorstellungen in meinem durchgerüttelten Gehirn herumspuken. Wenn ich nicht im Koma läge, würde ich eine Uberweisung in die Psychiatrie empfehlen.
    »Ich muss dich um einen Gefallen bitten«, sagte der eine Arzt auf dem Weg zur Tür zum anderen.
    »Was denn?«
    »Wenn ich je in diesem Zustand hier reingerollt werden sollte, drück mir ein Kissen aufs Gesicht, und mach der Sache an Ort und Stelle ein Ende, okay?«
    »Nur, wenn du das Gleiche für mich tust.«
    »Abgemacht.«
    Sie verließen das Zimmer.
    Nein. Gehen Sie nicht weg. Nicht weggehen. Irgendjemand, bitte helfen Sie mir, bevor ich den Verstand verliere.
    Was redete sie da? Sie war völlig mit den Nerven am Ende. Als ob ihre Lage nicht schon düster genug wäre, fantasierte sie jetzt, dass der Mensch, der sie mehr als alles auf der Welt liebte, der Mensch, den sie mehr liebte, als sie je geglaubt hatte, jemanden lieben zu können, ein kaltblütiger Psychopath war, der einen Mann dafür bezahlt hatte, sie zu überfahren, und sich in diesem Moment bei einer Tasse Kaffee überlegte, wie er die Sache zu Ende bringen konnte.
    War es möglich, dass sie nicht halluzinierte?
    Ich habe dir vertraut, Warren, dachte sie, als sie nicht länger ignorieren konnte, was doch »ganz klar« war.
    Ich habe dir mein Leben anvertraut.

KAPITEL 16
    »>Er war zur Waise geworden, als er gerade von der Oberschule gekommen war. Sein Vater, er war in der Armee, hatte nur wenig Vorsorge für drei Kinder getroffen, und als der Knabe Tertius um eine medizinische Ausbildung bat, schien es seinen Vormündern einfacher, seinem Wunsch zu entsprechen, indem sie ihn bei einem Landarzt in die Lehre gaben, anstatt aufgrund der Familienehre Einwände zu erheben. Er war einer jener selteneren jungen Burschen, die schon früh eine bestimmte Neigung in sich verspüren und beschließen, dass es etwas Bestimmtes im Leben gebe, das sie um der Sache selbst tun wollten und nicht, weil ihre Väter es taten. <«
    »Was lesen Sie ihr vor?«, fragte Patsy, während sie Caseys Kopf auf dem Kissen zurechtrückte. Der Duft von Lavendel umschwärmte Caseys Gesicht wie eine lästige Stubenfliege.
    » Middlemarch.«
    Geh weg, Patsy. Das blöde Buch hatte gerade tatsächlich angefangen, mir zu gefallen.
    »Middlemarch? Was soll das heißen?«
    »Es ist der Name der Stadt, in der die Geschichte spielt.«
    »Und worum geht es?«
    »Um das Leben.«
    Es hilft mir, mich von meinem erbärmlichen Abklatsch eines Lebens abzulenken.
    Patsy gab eine Mischung aus einem Schnauben und einem Lachen von sich. »Und ist es gut?«
    »Es gilt als Meisterwerk.«
    »Sieht ziemlich lang aus«, stellte Patsy fest.
    Man hörte, wie

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