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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich die Schultern verrenkt. O mein Gott...«
    Hast du das gesehen ? Hast du gesehen, wie ich meine Zehen bewegt habe ?
    »Täuschen mich meine Augen?«, fragte Drew. »Oder ist das wirklich die neue Vogue?«
    »Frisch aus der Druckerpresse.«
    »Ich wusste gar nicht, dass sie schon erschienen ist. Kann ich mal sehen?«
    Achte auf mich, verdammt noch mal.
    »Vorsicht. Sie ist beinahe so schwer wie deine Handtasche.«
    »Ich will mein Buch«, verlangte Lola.
    »Sorry, Lola. Sieht aus, als hätte ich es vergessen. Kannst du nicht einfach improvisieren?« »Was ist >improvisieren    »Denk dir was aus«, riet Drew ihr, ließ sich in den nächsten Stuhl fallen und begann, die Vogue durchzublättern. »O super. Der Hippielook kommt wieder. Das finde ich toll.«
    »Okay, ich improvisiere«, sagte Lola kichernd. »Weil Tante Casey immer noch schläft, erzähle ich ihr die Geschichte von Dornröschen.«
    »Überaus passend«, sagte Janine.
    »Es waren einmal ein König und eine Königin«, begann Lola, »die hatten sich sehr lieb. Richtig, Mami?«
    »Was?«
    »Du hörst ja gar nicht zu.«
    »Mami liest ihre Zeitung. Aber Tante Casey hört zu, und das ist das Wichtigste. Los. Erzähl ihr die Geschichte.«
    »Der König und die Königin hatten ein Kind bekommen und wollten ein großes Fest feiern«, fuhr Lola mit zunehmend lebhafter Stimme fort, während sie die Geschichte aus dem Gedächtnis zitierte. »Und sie luden alle Menschen des Königreichs ein, und auch die Feen kamen. Aber der König hatte vergessen, eine der Feen einzuladen, die darüber so wütend war, dass sie ohne Einladung kam. Und als schließlich sie an der Reihe war, dem Kind etwas zu wünschen, sprach sie stattdessen einen Fluch aus. Sie sagte, wenn die Prinzessin sechzehn Jahre alt ist, wird sie sich den Finger an einer Spindel stechen und sterben. Das war sehr gemein von ihr, oder, Mami?«
    »Unbedingt«, antwortete Janine, als Drew nicht reagierte.
    »Glücklicherweise«, fuhr Lola, über das große Wort stolpernd, fort, »konnte eine der guten Feen den Fluch der bösen Fee aber noch abmildern, damit die Prinzessin nicht sterben würde. Sie sollte bloß in einen hundertjährigen Schlaf fallen.«
    »Guck mal, was ich gefunden habe«, sagte Warren, der in diesem Moment wieder ins Zimmer kam. »Einen Streifen Zauberband.«
    »Ist das wirklich Zauberband?«, fragte Lola voller Neugier.
    »Na, das werden wir ja jetzt sehen. Gib mir dein Bild.«
    »Können wir es da aufhängen, direkt neben Tante Caseys Kopf?«
    »Vielleicht in die Nähe. Wie wär's hier?«
    »Das ist gut. Glaubst du, es gefällt ihr?«
    »Sie findet es bestimmt wunderschön«, sagte Warren. »Lola unterhält uns mit dem Märchen von Dornröschen«, sagte Janine. »Mami hat mein Buch vergessen, deshalb improvisiere ich«, stellte Lola klar. Es klingelte erneut.
    »Ich mach auf«, rief Patsy die Treppe hinauf. »Stets hilfsbereit«, sagte Janine.
    »Um den bösen Fluch abzuwenden«, nahm Lola, weiter aus dem Gedächtnis zitierend, den Faden der Geschichte wieder auf, als wäre sie nie unterbrochen worden. »Was heißt >abwenden    »Sich davor schützen«, erklärte Janine. »Dafür sorgen, dass er nicht in Erfüllung geht.«
    »Oh. Okay. Also um den Fluch abzuwenden«, wiederholte Lola, »ließ der König alle Spinnräder im Land zerstören. Aber eins übersah er.«
    »Erst vergisst er, eine der Feen einzuladen, dann übersieht er eins der Spinnräder. Scheint mir ein ziemlich unaufmerksamer König zu sein«, meinte Janine.
    »Hi, zusammen«, sagte Gail von der Tür.
    »Hallo, Fremde«, sagte Janine spitz. »Sie ist so beschäftigt mit ihrem neuen Freund, dass ich sie überhaupt nicht mehr zu sehen bekomme.«
    »Das stimmt gar nicht«, widersprach Gail mit einem schüchternen Kichern. »Wie geht es Casey?«
    »Ziemlich gut«, sagte Warren. »Du erinnerst dich an Caseys Schwester, oder?« »Selbstverständlich. Wie geht es dir, Drew?«
    »Bestens. Ich bringe mich gerade auf den neusten Stand der Mode.« Casey stellte sich vor, wie sie Gail die Zeitschrift präsentierte.
    »Ich bin Lola«, verkündete Drews Tochter.
    »Nett, dich kennenzulernen. Du siehst genau aus wie deine Mutter.« »Ich erzähle Tante Casey die Geschichte von Dornröschen.« »Das ist eine gute Idee.«
    »Ich bin gerade an der Stelle, wo das Baby zu einer hübschen Prinzessin heranwächst«, führte Lola weiter aus, »und an ihrem sechzehnten Geburtstag eine kleine versteckte Kammer unter dem Dach entdeckt, in der ein

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