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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spinnrad steht.«
    »Und was passiert dann?«, fragte Gail, die es schaffte, ehrlich neugierig zu klingen.
    »Nun, sie wusste nicht, was es war, also trat sie näher, streckte die Hand aus und... fasste es an.«
    »O nein.«
    »Und tatsächlich stach sie sich in den Finger, sank zu Boden und fiel in tiefen Schlaf.« Casey spürte, wie ihre Zehen versuchten, das Laken zu greifen.
    »Und dann fielen der König und die Königin in tiefen Schlaf und ihre Diener und alle Menschen in dem Königreich auch. Ranken überwucherten die Schlossmauern, die bald so dicht waren, dass niemand sie durchdringen konnte. Einhundert Jahre vergingen und.... Hey!«
    »Was ist los, Schätzchen?«, fragte Warren.
    »Tante Casey hat mich gepiekt.«
    O mein Gott.
    »Was?«, fragten drei Stimmen im Chor, und alle stürzten zum Bett, während Casey den Atem anhielt.
    »Wo hat sie dich gepiekt?«, fragte Warren. »An meinem Po«, sagte Lola.
    Lola wurde eilig vom Bett gehoben und Caseys Laken beiseitegeschlagen.
    »Gestern hat sie meine Hand gedrückt«, berichtete Drew.
    »Wirklich?«, fragten Janine und Gail gleichzeitig.
    »Es war wahrscheinlich nur eine Muskelzuckung«, sagte Warren.
    »Casey«, drängte Drew, »wenn du uns hören kannst, wackel mit den Zehen.«
    Casey wusste nicht, was sie tun sollte, und noch weniger, was Warren tun würde, wenn er erkannte, dass ihr Zustand sich verbesserte. Es konnte noch Wochen oder vielleicht sogar Monate dauern, ehe sie ihre Gliedmaßen wieder voll bewegen konnte. Und wenn Warren erst wusste, dass sie die Kontrolle über ihre Muskeln langsam zurückgewann und sich womöglich bald mitteilen konnte, könnte er beschließen, die Ausführung seines Plans zu beschleunigen, und sie wäre leichte Beute. Nein, sie brauchte Zeit - Zeit, um stärker zu werden und zu entscheiden, was sie machen sollte.
    »Kannst du uns hören, Casey?«, fragte Drew. »Wackel mit den Zehen.«
    Tut mir leid, Drew. Das Risiko kann ich nicht eingehen. Noch nicht. Nicht solange er in der Nähe ist.
    »Nichts«, sagte Warren nach einer Weile.
    »Bist du sicher, dass du dich nicht bloß auf ihre Zehen gesetzt hast?«, fragte Drew ihre Tochter vorwurfsvoll.
    »Ich weiß nicht«, gab Lola kläglich zu. »Vielleicht.«
    »Casey, kannst du für uns mit den Zehen wackeln?«, fragte Janine.
    »Nach wie vor nichts«, sagte Gail, nachdem weitere zehn Sekunden verstrichen waren.
    »Wisst ihr, was ich denke?«, fragte Warren und breitete die Decke wieder über Caseys Füße. »Ich denke, dies wäre ein guter Zeitpunkt für eine Milch-und-Keks-Pause.«
    »Was für Kekse?«
    »Erdnussbutter.«
    »Das sind meine Lieblingskekse.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht. Warum gehen wir nicht nach unten und bitten Patsy, dir welche zu holen.«
    »Warum bringst du nicht ein paar mit nach oben«, schlug Drew vor und nahm wieder auf dem Stuhl Platz.
    »Schön zu sehen, dass der Zustand deiner Schwester deinen Appetit nicht beeinträchtigt«, sagte Warren und führte Lola aus dem Zimmer.
    Casey tat innerlich einen tiefen Seufzer der Erleichterung. Sie musste vorsichtiger sein. Sie musste einen Weg finden, den anderen ihre Fortschritte mitzuteilen, ohne Warren zu alarmieren.
    »Und wie geht's so bei dir?«, fragte Janine ihre Freundin. »Wie läuft's mit Stan the Man?« »Gut«, sagte Gail schüchtern. »Alles gut.« »Wann lerne ich ihn kennen?« »Bald.«
    »Das sagt sie jetzt schon seit Wochen«, erklärte Janine Drew. »Bis vor ein paar Tagen wollte sie mir nicht mal seinen Namen verraten. Ich bin immer noch nicht restlos überzeugt, dass der Typ überhaupt existiert.«
    »Doch«, versicherte Gail, eingerahmt von nervösem Giggeln.
    »Beweise es.«
    »Ich muss gar nichts beweisen.«
    »Lass uns nächsten Samstag alle zusammen Abend essen. Du auch, Drew.« »Ich kann nicht«, sagte Gail hastig. »Warum nicht?«
    »Ich bin am Wochenende nicht da.«
    »Was soll das heißen, du bist nicht da? Du fährst doch nie irgendwohin.«
    »Nächstes Wochenende fahre ich aber weg.« »Mit Stan?«
    Gails Seufzer zitterte in der Luft. »Ja.«
    »Ich glaube es nicht. Wie lange schläfst du schon mit ihm? Und ist er gut?«
    »Hör sie dir nur an«, sagte Gail und lachte nervös.
    »Ist er?«, fragte Drew.
    »Mein Gott, ihr zwei...«
    »Und?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Gail. »Ich habe... Wir haben noch nicht....« »Oh, und worauf wartest du?«, fauchte Janine. »Auf nächstes Wochenende«, gab Gail zurück. Diesmal lachten alle drei.
    Als die Besucher gegangen waren,

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