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Im Kreis des Wolfs

Im Kreis des Wolfs

Titel: Im Kreis des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Evans
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den Augen, da der Pilot den Hubschrauber steil nach oben riss. Er verfehlte die Baumwipfel nur um Zentimeter.
    Der Pilot jubelte: »Mann! Toller Schuss!«
    Rimmer grinste. »Da gebe ich Ihnen recht. Sind aber auch toll geflogen! He, komm schon, Helen! Jetzt schau nicht so traurig, ist doch bloß ein Pfeil.«
    Dan hatte den Wölfen erst in letzter Sekunde eineGnadenfrist gewährt. Denn selbst nachdem Luke ihm die Flasche mit Wolfsurin und die Fußangel gezeigt hatte, war er nicht davon abzubringen, die verbleibenden Wölfe mit Ausnahme des Alpha-Weibchens, das zusammen mit den neuen Welpen in den Yellowstone Park umgesiedelt werden sollte, zu töten.
    Helen hatte sich mit ihm gestritten, ihn angeschrien, ihn angefleht und ihm erklärt, dass das Alpha-Weibchen in seiner Höhle mitsamt den Welpen verhungern müsse, wenn die anderen Tiere ihm nichts zu fressen brachten. Doch Dan wollte nichts davon hören. Erst als er ins Büro zurückkam und von Schumacher hörte, was oben bei den Hicks vorgefallen war, änderte er seine Ansicht.
    Als er von Buck Calders offenem Widerstand gegen die Leute von den Fish & Wildlife Services hörte, platzte ihm der Kragen. Schumacher sagte, sie hätten sich Lovelaces Haus in Big Timber angesehen, doch sei dort offenbar seit einer ganzen Weile niemand mehr gewesen. Und nachdem sie noch einmal mit dem Bezirkssheriff gesprochen hatten, seien sie am Morgen erneut zu den Hicks’ gefahren, hätten hinter der Scheune aber plötzlich nur noch einen Pferch mit Kühen vorgefunden. Der Boden sei so zertrampelt gewesen, dass sich nicht mehr feststellen ließ, was vorher mal darauf gestanden hatte.
    Dan sagte, es sei an der Zeit, Stellung zu beziehen. Statt die letzten verbliebenen Wölfe zu töten, sollten sie betäubt und mit Halsbändern versehen werden, und dann würden sie alle ihre Bewegungen über Monitor verfolgen. Und wenn dann einer dieser Rancher in seiner Gegenwart auch nur nieste, würde er das Schwein persönlich an den Eiern in den Knast schleifen. Helen widerstand der Versuchung, eine schnippische Bemerkung darüber zu machen, dass Dan seinen Mumm so plötzlich wiedergefunden hatte.
    Der Pilot beschrieb jetzt einen weiteren Kreis, so dass sie den Wolf im Auge behalten und sich die Stelle merken konnten, an der die Wirkung des Beruhigungsmittels einsetzte.
    »Sie glauben also, dass es nur noch zwei sind?«, rief Rimmer.
    »Ich fürchte, ja. Und das Alpha-Weibchen. Was meinen Sie, ist die Höhle irgendwo bei diesem Felsen da, auf dem die Wölfe gelegen haben?«
    »Könnte gut sein.«
    Falls sie sich dort befand, war ihre Lage alles andere als ideal. Das Gelände fiel unter der Höhle zwar steil ab und war dicht bewaldet, doch lag die vom Holzfällerweg aus leicht einzusehende Höhle selbst offen da. Helen sah jetzt Dans Wagen dort an der Rodung halten.
    Der Wolf hatte den Rand dieser Rodung fast erreicht, doch noch ehe er unter den Bäumen verschwinden konnte, stolperte er und stürzte. Der Wolf mit dem Halsband war längst in den Wald geflohen.
    »Okay, ihr Lieben. Es geht abwärts. Erster Stock: Damenunterwäsche und Wölfe.«
    Helen und Rimmer brauchten ungefähr eine halbe Stunde, um alles Nötige zu erledigen. Unterdessen kamen Dan und Luke zu ihnen herüber und schauten zu. Der Jährling war abgemagert und in miserabler Verfassung. Zusätzlich zur Wurmkur und einer Spritze Penicillin mussten sie ihn noch gründlich gegen Läuse behandeln.
    »Sieht aus, als hätte er harte Zeiten hinter sich«, sagte Rimmer.
    »Ja. Seine Schwester sieht vermutlich nicht besser aus. Vielleicht hätten wir sie auch betäuben sollen.«
    Luke wandte sich an Dan. »Haben sie deshalb w-w-wieder damit angefangen, Vieh zu reißen?«
    Dan zuckte die Achseln. »Möglich.«
    Sobald sie den Clip an seinem Ohr befestigt sowie das Halsband aktiviert und getestet hatten, verabschiedete sich Rimmer und ging zurück zum Hubschrauber. Sie wollten weg sein, um den Wolf beim Aufwachen nicht erneut zu erschrecken. Helen packte ihre Sachen zusammen und ging mit Luke und Dan den Hang hinauf. Ihr Verhältnis zu Dan war immer noch recht gespannt. Deshalb schwiegen sie auf dem Weg zum Wagen.
    Während sie darauf warteten, dass der Wolf sich bewegte, zeigte Helen ihnen durch Dans Fernglas die Felsen, zwischen denen sie die Höhle des Alpha-Weibchens vermutete. Sie lag nur knapp zweihundert Meter weiter unten am Hang.
    »Vielleicht sollten wir den Forest Service veranlassen, diesen Weg zu sperren«, sagte Helen. Dan wäre ihr

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