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Im Labyrinth der Abwehr

Im Labyrinth der Abwehr

Titel: Im Labyrinth der Abwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wadim Koshewnikow
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fand eine Mappe mit ihm vertrauten Stempeln, holte aus ihr Papiere hervor, steckte sie ein und ging. Im Wagen gab er Mechow eine Liste, auf der die Posten des Sprengkommandos vermerkt waren, und sagte:
    „Versuchen Sie dahinterzukommen!"
    Mechow beriet unterwegs mit Major Kolossow den Sprengplan. „Wir müssen die Leitungen von den Sprengpunkten zu den Stollen durchschneiden. Wenn die Sprenggeräte nicht arbeiten, wird man Suchtrupps ausschicken. Wir halten sie auf. In einer halben Stunde könnten wir vielleicht dort sein. Die Wachmannschaft wird nicht klein sein."
    „Ja, und dann?" fragte der Major.
    „Dann nimmt unsere Deckungsgruppe den Kampf auf. In der Nähe des Stollenausgangs wird unsere letzte Verteidigungslinie sein, während wir die Leute rausholen."
    „Zwölftausend", erinnerte der Major. „Man braucht einen Bleistift, um auszurechnen, wie lange wir halten müssen."
    „Ja", sagte Mechow, „eine schwere Aufgabe. Die Leute sind entkräftet."
    Obwohl es unter diesen Bedingungen besser gewesen wäre, die Operation nachts zu beginnen, befahl der Major, sofort in Ausgangsstellung zu gehen.
    Den Eingang zum Stollen bildete ein Tunnel in den Berghang, in dem Gleise einer Schmalspurbahn verliefen.
    Während die Gruppe der Fallschirmspringer sich geräuschlos um den Stollenzugang versammelte, marschierte Johanns Gruppe in SS-Uniform auf den Tunnel zu.
    In der Tunnelöffnung erschien ein Rottenführer und befahl stehenzubleiben. Aus den Schießscharten in der Betonwölbung starrten die Läufe von Zwillings-Mgs.
    Weiß führte weiter seine Gruppe an, als ob er die drohende Warnung nicht gehört hätte.
    Fünfzehn Meter vor der Betonwölbung ließ er die Gruppe halten. Er brüllte mit voller Stimme:
    „Rottenführer zu mir!"
    Und als dieser einige unsichere Schritte machte, sagte er scharf: „Ich übernehme das Kommando!"
    Er ging an dem verwirrten Rottenführer vorbei in den Tunnel hinein und sagte gleichzeitig: „Eine verdammte Hitze!"
    Mit den Handschuhen schlug er den Staub von der Uniform.
    „Lassen Sie Ihre Leute antreten!" Und freundlich lächelnd fügte er hinzu: „Ich verkünde jetzt den Befehl des Führers über die Auszeichnungen zu Ehren seines Geburtstages."
    Dann befahl Weiß seinen Leuten, die Posten zu besetzen. Er selbst kletterte auf die Betonkuppel und wandte sich mit einer Rede an die vor ihm angetretene Abteilung. Als die Kette der Fallschirmspringer näher kam, unterbrach er seine Rede und sagte ruhig und sachlich: „Ergebt euch!"
    Er sprang von der Betonkuppel und suchte Deckung.
    Nach dem Handgemenge schaute der Major auf die Uhr und sagte:
    „Wir haben außerordentlich Lärm gemacht. Ab jetzt ist die Operation nicht mehr geheim. Also, durchhalten!"
    Ein Teil der Fallschirmspringer befaßte sich mit der Verteidigung des Stollenausgangs, andere gruben sich in einer Linie einen Kilometer davon ein. Fünf Mann mit Sprengstoff drangen hinter Mechow in den Tunnel ein.
    Einige Minuten später kamen sie herausgerannt.
    „Weg vom Tunnel!"
    Der Boden erbebte. Aus der Tunnelöffnung flogen Staubwolken und Steinsplitter. Die Mütze über die Ohren ziehend, erklärte Mechow strahlend:
    „Alles in Ordnung. Der Tunnel ist frei. Solange ich nicht mit der Taschenlampe winke, steht das Signal auf Stopp." Er winkte zwei Leuten: „Gehen wir."
    Die Gruppe, die in den Stollen eindrang, bestand aus sieben Mann. Der Major blieb zur Rückendeckung über Tage zurück.
    Weiß kletterte zusammen mit Ptasek und den Fallschirmspringern durch die Öffnung, die man in den vermauerten Stollen gesprengt hatte. Den Weg mit Taschenlampen beleuchtend, bewegten sie sich durchs Dunkel.
    Sie traten auf die Gleisschwellen. Ihre Schritte hallten dumpf im Tunnelgewölbe. Eine eiserne Leiter führte in die Öffnung des Schachtes hinunter. Hier stieß die Funkerin Nadja zu ihnen. Sie lächelte Weiß zu und stieg als erste hinunter, wobei sie rief:
    „Vorsicht, daß ihr nicht mit den Füßen an die Antenne kommt!" Je tiefer sie kamen, um so stickiger wurde die Luft.
    Einigemal ertönten dumpfe Explosionen. Einer der Pioniere erklärte:
    „Mechow sprengt offensichtlich weitere Sperrmauern."
    Sie kamen auf die Sohle, wo der Stollen begann. Wieder ertönten Explosionen. Dann hörte man das Geräusch eines weichen Falls.
    Weiß lief geduckt nach vorn. Als er sich an der Stelle der letzten Sprengung befand, sah er einen leblos daliegenden Sprengpionier, der andere hielt beide Hände vors Gesicht.
    Mechow saß zwischen ihnen

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